"Ich glaube und hoffe nicht. Aber wenn nicht heute, dann morgen." Er seufzte.
"Wollen wir uns an irgendeinem schönen Ort in die Sonne legen?"
Sein Herz klopfte. Es war draußen.
Er würde sich gerne an sie schmiegen in der warmen Sonne, aber das war vermutlich zu merkwürdig. Ich meine...er und sie...kannten sich ja kaum.
Gut, sie hatten...aber das war ja nur eine Nacht...wie war man dann so?
Verwirrend das Ganhze.

Fröhlich pfeifend band sie die Männer mit ihren eigenen Seilen aneinander, plünderte ihre Taschen und liess ihnen nur ein Messer in ein paar Meter Entfernung liegend zurück. Sie sollten ja nicht auf dem Dach verrecken. Nur ein wenig leiden. Den Rest ihrer Waffen nahm sie mit, genauso wie das Geld, das sie bei sich hatten. Dann ging sie weiter über die Dächer und blieb stehen. Eine schwarz gekleidete Gestalt kauerte vor ihr. "Dreshar?", fragte sie leicht überrascht.

"Eine Wiese klingt doch schön", antwortete er, zog sich nun doch an - die Leute würden sonst komisch gucken - nahm Melissa bei der Hand und ging am See entlang, ließ ihr aber die Führung. Sie wusste ja wohin. Er wollte nicht hier liegen...wegen den Leuten. Er wollte noch ihre Nähe genießen.

"Ja", meinte sie strahlend und merkte, dass ihre Lippe aufgeplatzt war. Fluchend legte sie die Waffen, die sie in den Armen trug ab, und fasste sich dann an die schmerzende Lippe. "Verdammtes Arschloch dieser Kerl", murmelte sie und betrachtete das Blut an ihren Fingerspitzen.

Er legte sich neben sie ins Gras und ließ sich von der Sonne bescheinen. Herrlich. Und idyllisch.
Nur zwischen ihnen war es ein bisschen komisch.
"Alles in Ordnung bei dir?", fragte er daher um eine Konversation zu starten.

"So ein Söldnerfreak hat mich gestern für ne Wanderhure gehalten und ist mir heute mit ein paar anderen aufgelauert", sagte sie und kramte in ihrem Gürtel nach einem Tuch, da ihre Lippe nicht aufhören wollte zu bluten. "Das da sind ihre Waffen", sie nickte grinsend auf den Haufen vor sich.

Sie blinzelte ihn überrascht an. "K..kein Problem", stotterte sie und lief rot an, ohne es zu wollen. "Ich wollte deren Kram gerade verkaufen... Kommst du mit?", fragte sie kleinlaut. Die blutende Lippe hatte sie vergessen.