RE: Irian Shada und die Grüne See
in Dreitan - das Spiel 13.05.2015 01:00von Ro Raven •

"Gut", meinte der Klabauter. "Nächste Frage: wieso zur Hölle gehen wir überhaupt da hin? Um den Wasserpalast von Salaiwar auszurauben. Salaiwar ist die Hauptstadt des östlichen Sultanat's von Irian Shada und in seinem Wasserpalast horten die Sultane seit Jahrhunderten die grössten Schätze der westlichen Welt, die sie dem ganzen Umland abgeknöpft haben, unter ihren fetten Ärschen. Dem Namen gemäss steht der Palast im Wasser und ist nur mit dem Schiff zugänglich. Eine Menge Piraten haben ihr Glück früher schon daran versucht und sind alle gescheitert. Aber es hat es auch noch keiner mit einer Flotte von siebzehn... na gut, vierzehn Schiffen versucht. Es ist ein riskantes Unternehmen, das gebe ich zu. Deshalb stelle ich jedem frei, die Mannschaft in Vanalur zu verlassen. Wer aber mitkommt, erhält seinen Anteil an der Beute, egal ob er in den Palast läuft oder beim Schiff Wache steht. Wie immer: die Hälfte des Betrages an mich, weil das Schiff mir gehört und ich dafür sorge, dass ihr etwas in euren Mägen habt, der rest zu gleichen Teilen an die Mannschaft. Und glaubt mir, die Beute wird fett sein. Klingt das auch nach einem fairen Angebot?"
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RE: Irian Shada und die Grüne See
in Dreitan - das Spiel 13.05.2015 01:06von Randreyah •

Wieder bejahte man, denn die Mannschaft traute sich schlicht nicht zu widersprechen. Der Klabauter war immerhin wahnsinnig genug sie alle abzuschlachten und dann zu versuchen alleine die Sturmsänger zu segeln.
"Was ist ein Sultan?", fragte Reina.
"Eine Art König", antwortete Saki. "Dort unten herrschen andere Gesetze, sie sprechen eine andere Sprache. Es gibt dort keine Dämonen, aber ein Volk, das unserem ähnelt und Elfen... Es wird dir gefallen, glaube ich. Vanalur ist eine bunte Welt und du wirst viel neues sehen, hören und schmecken." Saki lächelte scheu. "Aber es ist voller Piraten."
Reina musterte sie. "Wieso magst du keine Piraten? Du warst mit dem da zusammen und hast einen anderen geheiratet..."
"Vielleicht genau darum", meinte Saki und Reina konnte ihr Lächeln nicht deuten.
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RE: Irian Shada und die Grüne See
in Dreitan - das Spiel 13.05.2015 01:13von Randreyah •

Niemand fragte etwas. "Dann magst du mich genauso wenig", meinte Reina und merkte, dass ihre Stimme bitterer klang, als sie gedacht hätte.
"Doch", flüsterte Saki, "Ich bin sogar sehr stolz auf dich."
Reina schielte zu ihr und nickte. "Danke", murmelte sie.
"Tut mir leid, dass ich nicht da sein konnte." Etwas in Sakis Stimme liess ihre Tochter schweigen und nur nicken.
"Ich bin kein Kind mehr", meinte sie dann aber trotzdem, "Wir haben uns lange nicht mehr gesehen... Ich... Weiss was ich tue, mach dir also keine Sorgen. Bin oft genug auf die Schnauze gefallen." Sie grinste schief und diesmal nickte Saki schwach.
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RE: Irian Shada und die Grüne See
in Dreitan - das Spiel 16.05.2015 20:12von Ro Raven •

"Dafür braucht es mehr als ein paar Vollidioten", antwortete er und blickte hinauf in die Rahen. Der Anblick der dort hängenden Meuterer erfüllte ihn immer noch mit Genugtuung. Er hatte gedacht, mittlerweile wäre er darüber hinaus.
Meleth hatte grundsätzlich keinen schwachen Magen, aber die nächsten Tage brachte sie kaum etwas zu Essen hinunter, und sie war nicht die einzige. Der Klabauter liess die Meuterer so lange hängen, bis sie definitiv tot waren und die Möwen entdeckten die wehrlose Beute schnell. Einige schrien, andere zappelten, aber es half alles nichts, wenn die Vögel ihnen die Augen auspickten und Happen aus dem geschundenen Fleisch rissen. Fetzen davon fielen hinunter aufs Deck, Blut tropfte, und anderes. Einige von ihnen lebten verdammt lange. Erst am fünften Tag nach dem Kampf schnitten sie den letzten los und warfen ihn zu den Fischen, nachdem sich der Klabauter noch einmal vergewissert hatte, dass er wirklich tot war.
Sie segelten unverändert nach Süwesten. Das Wetter war die gut, nur gelegentlich zogen Wolken vorbei und obwohl es mittlerweile November war, wurde es von Tag zu Tag wärmer. Meleth liess sich gerne für die Nachtwachen einteilen, wenn der Himmel sternenklar war. Eines Nachts sass sie alleine in den Wanten, als der Captain ihr rief, sie solle ihm etwas zu trinken bringen. Sie stieg hinunter in den Laderaum. Der Rum ging wirklich allmählich zur Neige. Sie fragte sich spontan, wer wenn es so weit unausstehlicher wurde: die Mannschaft oder der Captain. Wobei... er hatte doch eh noch einen Privatvorrat.
Sie machte einen Grog und brachte ihn zum Steuer hinauf. Der Captain nahm ihn mit einem dankenden Nicken entgegen. "Trainierst du eigentlich noch mit Reina?", fragte er.
Meleth zuckte mit den Schultern. "Manchmal. Aber nicht so oft."
Der Klabauter lachte. "Vielsagende Angabe." Er schwieg einige Augenblicke lang und trank einen Schluck Grog, schien aber noch nicht fertig, also blieb sie stehen. "Hör mal", meinte er. "Falls du ein Interesse daran hast, besser zu werden - und ich denke das liegt in deinem Interessen - könnte ich dir ein bisschen Unterricht geben."
Meleth sah ihn baff an. Wie bitte? Wieso sollte ein Captain so etwas tun? Was hatte er denn für ein Interesse daran, wies gut ein Schiffsjunge kämpfte? Und überhaupt! Klar, er trainierte Reina, praktisch jeden Abend, aber Reina war auch Maat. Und sie schlief mit ihm. Meleth kniff die Augen zusammen. "Wieso ich?"
Er schmunzelte über ihr misstrauen und stellte die Tasse auf das festgebundene Steuer, bevor er eine Flasche Rum aus der Tasche zog. "Erstens, weil du es von der ganzen Mannschaft definitiv am bittersten nötig hast", antwortete er, während er etwas mehr Rum in den Grog leerte. "Abgesehen vielleicht von Josh." Er trank noch einen Schluck direkt von der Flasche, bevor er sie zurücksteckte und sich zu ihr umdrehte. "Zweitens, und deshalb biete ich es dir an, weil du loyal bist."
Meleth blickte unsicher drein.
"Du hast mir das Leben gerettet."
Sie schluckte. Ihr erster Reflex war, es abzustreiten, aber es stimmte: hätte der Typ Zeit gehabt zu zielen und abzudrücken, wär der Captain vermutlich geliefert gewesen. Aber... es konnte einfach nicht sein. Sie konnte nichts. Und der Captain kämpfte besser als alle anderen Piraten zusammen. Es war einfach nicht möglich. Nach ein paar Sekunden fiel ihr dann doch noch die richtige Antwort darauf ein. "Wärt Ihr nicht, wie Ihr seid, wär ich längst tot oder sonstwie geliefert."
Er zuckte mit den Schultern. "Wie auch immer. Du bist loyal. Ich schätze das."
Sie holte Luft. "Captain, ich..." Eigentlich bin ich ein Feigling.
"Ich weiss", sagte er und sah sie an. "Hättest du nachgedacht, hättest du dich nicht eingemischt, oder zumindest sicher nicht für meine Seite, weil die ziemlich aussichtslos war. Aber deine erste Reaktion, bevor du nachgedacht hast, war Loyalität. Und darauf kommt es im Ernstfall an."
Sie wusste nichts darauf zu erwidern. Konnte der Kerl Gedanken lesen? Nein, dann hätte er Kopo's ja auch gelesen und ihn schon längst über Bord geschmissen. Oder?
"Drittens", fuhr er fort. "Bist du im Moment eines der schwächsten Crew-Mitglieder. Aber du wirst eines der stärksten sein müssen, wenn du überleben willst, sobald dein kleines Geheimnis auffliegt. Und es wird auffliegen, früher oder später."
"Wieso?", fragte sie.
"Weil es so ist", antwortete er. "Es gibt etwa tausend Möglichkeiten dafür. Du könntest verletzt werden. Oder ins Wasser fallen. Oder vergessen die Latrinentür zu schliessen. Und selbst wenn du Glück haben solltest: ich weiss, wie junge Frauen denken. Früher oder später wirst du dich in irgendeinen dieser Idioten verlieben, und die Deckung freiwillig aufgeben. Und dann solltest du in der Lage sein, dich zu verteidigen, denn der Depp wird es vielleicht nicht können - oder wollen. Und ich will nicht einen loyalen, brauchbaren Matrosen verlieren, weil der Rest ein Haufen notgeiler Männer ist. Meine Beweggründe jetzt klar?"
"J...ja", meinte sie. Ein bisschen misstrauisch war sie zwar immer noch.
"Gut", antwortete der Captain. "Dann übernimmst du von jetzt an immer die Nachtwache."
"Aye Captain."
Er leerte seine Tasse. "Und sobald wir in Vanalur die Gewürze an Bord haben, bring ich dir bei wie man sowas richtig mischt."
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RE: Irian Shada und die Grüne See
in Dreitan - das Spiel 16.05.2015 20:28von Randreyah •

Am nächsten Morgeb, kurz vor ihrem Schichtanfang, trat Reina ans Deck und zog ihren Säbel. Saki stand ihr gegenüber und zögerte. "Na los", meinte Reina ungeduldig und deutete ihr mit einem Schlenker ihrer Klinge blank zu ziehen. "Du bist dir sicher?", fragte Saki, die es in den Fingern juckte wieder zu kämpfen. Mindestens so, dass es keine Toten gab. Sie hatte zwar gesehen wie Reina mit dem Säbel zurecht kam, aber sie wollte sehen, wie gut sie gegen sie ankam.
"Gut, dann greif an", forderte sie sie auf und Reina liess sich kein zweites Mal bitten.
zuerst tänzelten sie mehr herum, tauschten wenige Schläge aus, um die Schwächen und Stärken der jeweils anderen zu ertasten. Schon da merkte Reina den Unterschied zwischen Saki und dem Klabauter. Die Präzision war die gleiche, nur war ihre Klinge ruhiger, kälter. Saki führte ihren Säbel wie ein Dirigent seinen Stab, als würde sie das ganze nicht aös Notwendigkeit oder Werkzeug sehen. Sondern eine Komposition, die den Gegner in Sicherheit wiegen und dann auszehren sollte, denn sobald Reinas Gedanken auch nur etwas abzudriften schienen, setzte Saki ihr zu.
Sie war unglaublich schnell und die Hiebe prasselten nur auf die Halbdämonin ein, welche sich sofort in die Deffensove versetzt sah und aus dieser nicht entkommen konnte. Bevor sie einen Ausweg auch nur finden konnte, hatte sie den Säbel ihrer Mutter am Hals.
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