Er lief die scheinbar leere Kammer entlang. Im hinteren Teil waren in den Wänden mehrere Türen, aber am Kopfende des Raums stand eine Art steinerner Altar, auf dem eine Kiste lag. Das musste es sein, was er suchte. Die Büchse bestand aus einem seltsamen, hell schimmernden Metall. Er wollte sie gerade magisch überprüfen, bevor er die Hand nach ihr ausstreckte, als er hinter sich eine Frauenstimme vernahm: "Halt."
Er erstarrte. Er hatte nicht gemerkt, dass außer dem Walddämonen ihm noch jemand gefolgt war. Er drehte sich blitzartig um, bereit, jederzeit seine Magie einzusetzen.

Candor erstarrte. "Pandora", flüsterte er und streckte seine Hand nach dem Geist aus, doch bevor er sie erreichte verlor er das Bewusstsein.
"Wieso wollt ihr meinen Schatz stehlen?", fragte Pandora den Magier vor ihr.

Er sah eine merkwürdige Frau im Raum stehen. Sie wirkte anders als normale Frauen. Im Hintergrund kam schließlich der Walddämon in den Raum, eine kleine Wunde am Arm, ansonsten vollkommen unversehrt. Er sagte: "Pandora", dann kippte er einfach um.
Die Frau fragte ihn etwas, aber Zarkun schwieg. Dann redete er doch.
"Es ist mein Auftrag, das Artefakt für meinen Meister zu stehlen", sagte er.
Er spürte Ophtal in seinem Kopf, aber hörte ihn nur undeutlich. Er beachtete ihn kaum, spürte nur, dass dieser ihn vor der Frau warnen wollte. Er sagte etwas, aber Zarkun hörte es nicht. Alles was zählte, war das Gespräch.
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Nummer 1 hörte Ophtal in seinem Kopf. "Verdammt, Zarkun hört mich nichtmehr richtig, ich weiß nicht warum. Ich beobachte ihn und wenn es kritisch wird, leite ich alles in die Wege! Es könnte ziemlich heftig werden, die Walddämonen haben doch noch mehr drauf, als wir dachten. Ihr Geheimnis scheint gut geschützt zu sein."
Dann zog er sich wieder zurück.

Der Geist wurde wütend und verdichtete sich zu weissem Rauch, der sich wie eine Gewitterwolke im gesamten Raum ausbreitete. Pandoras Augen glühten Rot auf. "Das ist mein Schatz!", zischte, brüllte und schrie sie aus hundert Stimmen. "MEINER! Verschwindet Dieb!"
Candor kam langsam wieder zu sich, als die Luft im Raum zu verschwinden schien. Er blickte auf zu Pandora, welche jetzt mehr an einen Poltergeist erinnerte. Er sah ihr gebannt zu. Etwas drohte in seiner Brust zu explodieren. Oder so schien es ihm zu mindest. Pandora. Wie lange hatte er sie nicht mehr gesehen...

Zarkun bekam es mit der Angst zu tun. Als die Frau total außer sich zu sein schien, konnte er plötzlich wieder klar denken. "Zarkun, Vorsicht! Sie scheint sehr gefährlich zu sein. Schnapp dir die Kiste und dann weg hier!"
"Aber...aber, sie ist bestimmt magisch geschützt", setzte er an, aber da war Ophtal bereits verschwunden.
Sekunden später erschienen Kribatim und Nummer eins im Raum. "Nicht fragen, handeln", rief Kribatim, dessen Haut einen starken Grauton angenommen hatte. Nummer eins hastete zum Altar und griff nach der Kiste, die er sofort in den Händen hielt. Zarkun klammerte sich bereits an Kribatims Arm.

(Wie die Kiste geschützt ist, kannst du entscheiden Hauptsache Zarkun nimmt irgendwas mit, muss nicht das Wichtigste sein! Kann aber auch das mit der Zeit sein, wenn du es zulässt. Was mit Nummer 1 passiert ist egal, ich fänds nur cool, wenn er nochmal kämpfen dürfte. Er könnte zurückbleiben und gegen deine Charas kämpfen z.B. )

(Pandora ist der magische Schutz^^)

Pandora verlor völlig die Kontrolle. Der Raum begann zu beben, Staub rieselte von der Decke und den Wänden und dann brachen sie in sich zusammen. Candor konnte nicht schnell genug reagieren und ihm wurde schwarz vor Augen, als etwas auf ihn zuraste.

Nummer eins konnte nur noch schnell die Kiste öffnen und Zarkun etwas daraus zuwerfen. Zarkun fing es, ohne zu gucken, was es war, dann verschwand er mit Kribatim augenblicklich.
Zurück blieb der einstürzende Raum und Nummer eins, der sich in eine Ecke verzog, die Kiste fallen ließ und versuchte, einen magischen Schutz über seinen Kopf zu zaubern.
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Kribatim und Zarkun erschienen im Wald um Srit, direkt vor Nummer zwei. Dieser stoppte sofort. "Wart ihr efolgreich?", fragte er Zarkun. Aber in Wahrheit war er erschrocken. Was würde jetzt passieren? "Töte ihn", flüsterte Ophtal Zarkun im Geiste zu. Nummer zwei hatte keine Zeit mehr zu reagieren. Ein Pfahl aus Erde schoss vor ihm aus dem Boden und durchbohrte ihn in der Körpermitte. Er konnte nicht schnell genug reagieren.
Dann sah Kribatim Zarkun an. "Steck das Artefakt in eine Tasche. Wir müssen schnell weg von hier."
Zarkun gehorchte und Sekunden später waren sie am Verga.
"Von hier an müssen wir wohl zu Fuß weiter, es sei denn, man verfolgt uns und wir sind in Gefahr, was ich nicht glaube. Keiner kann unsere Spur aufnehmen."
Zarkun nickte. Das war Kribatims Magie.
"Für dich Trottel habe ich über drei Monate geopfert eben, weißt du das eigentlich?", knurrte er.
"Hexathar wird es dir gebührend danken, da bin ich mir sicher", antwortete er nur. Was konnte er jetzt dafür? Hexathar hatte ihn losgeschickt!
"Hexathar ist tot", knurrte Kribatim nur, während sie nebeneinander herliefen.
Zarkun stoppte augenblicklich und erblich. "Wann? Wie?", keuchte er.

Als der Staub sich gelegt hatte, war der Raum wieder wie neu. Candors Kopf ruhte auf Pandoras Schoss. "Mein armer Candor", murmelte diese und strich ihm über die Stirn. "Mein armer, armer Candor. Weisst du nicht wie alleine ich war? Mein Candor", sie seufzte schwer. "Geh nicht fort. Nie wieder. Geh nicht fort."
Sie bemerkte den Mann in der Ecke nicht. "Candor", flüsterte sie. "Wach auf, mein lieber Candor."
Irgendwann öffnete dieser dann auch die Augen. Er begriff nicht wo er war, doch es dämmerte ihm, als er Pandoras Gesicht über sich schweben sah. Tränen aus weissem Rauch fielen von ihren Wangen auf sein Gesicht. Er streckte automatisch die Hand nach ihrem Gesicht aus. "Wieso weinst du, Pandora?", flüsterte er. Doch das Gesicht des Geistes verzog sich zu einer wütenden Grimasse. "Du wagst es zu fragen!?", donnerte sie los und erneut erzitterten die Wände.

Nummer eins stand in der Ecke, unversehrt, aber erschrocken. Sie hatten ihn einfach zurückgelassen. Wie auch immer, er war einer der stärksten Magier des Südens, er würde durchkommen. Er bemerkte, dass die Kiste wieder auf dem Altar stand, obwohl er sie fallen gelassen hatte.
Die merkwürdige Frau hielt den Walddämonen in den Armen und weinte. Nach einem kurzen Dialog rastete sie schon wieder aus. Er bekam Angst in einem Raum mit diesem Psychowesen zu sein, aber sie waren leider zwischen ihm und dem Ausgang und er hatte das Gefühl, dass es besser wäre, wenn sie ihn nicht bemerken würden. Langsam schlich er an der Rückwand der Kammer entlang, hinter dem Altar, zur gegenüberliegenden Wand. Er wollte im Rücken der Frau an ihnen vorbeihuschen.

"Beim Blut, dieses Unschuldigen!", rief Pandora plötzlich wie aus dem Nichts. Einer ihrer Raucharme schnellte als Pfeil zu Nummer eins und durchbohrte seine Brust. "Du wirst mich nie verlassen! Candor, Sohn der Drachen, Hüter des Nordens, ich verfluche dich!", zischte sie und zog ihren Arm zurück von dem jetzt Blut tropfte. "Beim Blut dieses Unschuldigen, sollst du nie wieder frei sein. Dein Leib wird an die Äste und Blätter der Bäume gebunden und deine Füsse an die Wurzeln der Wälder! Deine Seele soll erst ruhn, sobald wir auf ewig vereint!", rief sie und malte ihm mit dem Blut ein Kreuz quer über das Gesicht. Candor sah sie fassungslos an, dann sprang er auf. "Pandora!", brüllte er wütend. "Wie kannst du es wagen!? Mich verfluchen? Mich!?" Doch Pandora war verschwunden, in Luft aufgelöst. "Mein süsser, süsser Candor. Auf ewig vereint", war das letzte, was man von ihr hörte. Eine zurckersüsse Stimme, die leise glucksend vor Glück verklang.