
RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 15.04.2014 22:55von Randreyah •

Sie lächelte und fuhr ihm durchs Haar. "Ich hatte drei Töchter... Die eine starb relativ Jung in einer Schlacht, die zweite nahm sich das Leben, nach dem Tod ihrer Töchter, da war sie...knapp über hundert, und die dritte... War krank und starb als alte, neunzigjährige Frau. Ich weiss nicht wie lange sie gelebt hätten, ihr Vater war Mensch... Zwei von den dreien hatten selber Kinder. Die eine zwei Töchter, die beide zu schnell gelebt hatten und mit sechzig hingerichtet wurden, die andere drei Söhne. Einer meiner Enkel ertrank, da war er...fünfzig, der andere zog sich in die Berge zurück und was aus ihm wurde, weiss ich nicht und der dritte starb durch einen Rachary mit fast zwei Jahrhunderten auf dem Buckel."
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RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 21.04.2014 21:57von Randreyah •

In dieser Nacht schlief Ran unruhig. Sie klammerte sich an Verays Arm fest, als wäre er ein Ast, der sie vor der reissenden Flut retten sollte.
Sie träumte schlecht. Träumte von all den Srok, die ihr sowohl in diesem, als auch letzten Leben begegnet waren, träumte von dem Blutdurst in ihren Augen. Von dem Wunsch sie zu töten und dann doch nicht. Sie träumte von Schatten, die hinter ihnen standen und ihnen flüsterten. Tötet sie, tötet sie, niemals kann Leben ewig währen... Leben ist Vergänglich...Nur Vergänglichkeit in unserer Welt
Sie verstand und doch nicht. Suchte nach den Schatten, versuchte herauszufinden was oder wer die Schatten waren, die Besitz von den Srok ergriffen. Wieso sie da waren und verstand plötzlich.
Im Traum riss sie die Augen auf und sah sich ihrem eigenen Schatten entgegen. Sah ihn vor sich schweben, so klar wie ein Spiegelbild. Wir sind ihr, die Wurzel eures Wesens... die Wurzel eures Seins, flüsterte ihr Ebenbild aus Dunkelheit und verschwand. Löste sich auf, wie Tinte im Wasser und sie verstand. Sah die Antwort wie klares Licht vor sich. Fühlte das Blut, das durch ihre Adern floss, fühlte die Freiheit, fühlte die Schwingen, nach denen sie sich sehnte. Sah einen Dagnaz'Ûr vor sich aus der Tinte ihres Schatten wachsen, seine Flügel sich ausbreiten und rot und düster den Himmel verdecken, die Kehle golden in der Glut des Feuers, die Augen ebenso. Eine längst vergessen geglaubte Erinnerung flackerte in ihrem Bewußtsein auf. Sie wusste was die Schatten waren, verstand sie und akzeptierte sie, die Angst vor ihnen schrumpfte und sie erinnerte sich was die Dagnaz'Ûr waren, sah ihre Geschichte in den schwarzen, mit Rot durchzogenen Flügeln vor sich.
Dann wurde es still. Ran - beziehungsweise Akkaya, sie wusste nicht wer sie da war - stand als weisser Geist auf dem Schwarzen Feld mit blassem Mond und rotem Himmel ihrer Seele. Sie stand da und verstand. Hörte das Lied, das Gedicht, welches sich nur in der alten Sprache reimte, gesungen aus tausend Kehlen, von Menschen und Feen.
Als es verstummte stand sie da. Ganz allein und fühlte sich so verletzlich, klein und zerbrechlich. Und dann erschienen sie.
Aion gefolgt von einem schwarzen Schlachtross in voller schwarzer Rüstung, der Atem des Tieres war Rauch, schwarz und die Augen als einziges rot glühend. Sie hob den Blick zum Reiter und erblickte, in ebenfalls schwarzer Rüstung, den Schwarzen Fürsten.
Sein Schwert ruhte auf seiner Hüfte und er hob langsam die Hände, zum Helm.
Randreyahs Herz pochte, schien ihr aus der Brust springen zu wollen oder zu zerbersten. Aion lächelte ein boshaftes Grinsen, als wisse er mehr als sie. Und im nächsten Moment verschwand er, wie Nebel, der vom Wind zerrissen wurde.
Der Fürst hingegen zog den Helm vom Kopf und offenbarte sein Gesicht. Aions Gesicht, welches flimmernd zu Nagareths und Shadarans zerfloss, dem des ehemaligen Lord Srok, seiner Nachfolger und dann zu Verays.
In dem Moment setzte ihr Herz aus und sie wurde aus dem Traum gerissen. Fand sich wieder, wie sie über Veray kniete, das Messer gezogen und die Hand über seiner Brust erhoben, bereit, um sie hernieder schnellen zu lassen. Auf sein Herz zu. Es aufzuspiessen und seinem Leben ein Ende zu setzen. Sie keuchte, warf das Messer weg welches im Holz der Tür stecken blieb und krümmte sich schluchzend auf Verays Brust zusammen.
Sie fühlte, wie er aufwachte, verschlafen die Hand auf ihren Rücken legte und sie tätschelte. "Verzeih mir Veray", schluchtzte sie unter Tränen.
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RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 21.04.2014 22:17von Ro Raven •

Ein nicht denkender Teil von ihm hatte im Aufwachen vage begriffen, was passiert war, hatte das drohende Messer gespürt, und während er Ran tröstend über den Rücken strich, und murmelte, dass es gut sei, erreichte die Information seine Gedanken. Ein Schauder lief ihm über den Rücken, aber er liess Ran nicht los.
If you're going through hell, keep going.

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 21.04.2014 22:36von Ro Raven •

Er sagte nichts, sondern hielt sie fest und strich ihr über den Kopf. Einerseits konnte er jetzt kaum geschockt reagieren, nachdem er sie umgekehrt am Vortag fast erwürgt hätte. Andererseits war es schon verdammt schockierend, aufzuwachen, während ihn die Frau, die er liebte, fast umbrachte. Deshalb sagte er nichts und vergrub das Gesicht in ihren Haaren, um sich zu beruhigen.
Das ist Wahnsinn, sagte eine Stimme in seinem Hinterkopf, die Stimme seiner Vernunft. Das ist Wahnsinn, was ihr da tut. Irgendwann bringt ihr euch gegenseitig um. Irgendwann erwacht einer von euch mit einem Messer in den Rippen oder mit zertrümmertem Genick. War er bereit, dieses Risiko einzugehen? War er bereit, den Tod in Kauf zu nehmen, um Ran zu lieben? Ja. War er. Das war Wahsinn, ja. Aber dann war er eben Wahnsinnig. War in seiner Familie eh eher Norm als Ausnahme.
Er küsste Ran auf die Stirn, dann blickte er blinzelnd hinauf zum Fenster, durch das bereits Sonnenlicht hereinfiel. Grundsätzlich hätte man aufstehen können. Allerdings verspürte er dazu kein allzu grosses Bedürfnis, solange Ran sich an ihn kuschelte.
Dreshar stand irgendwann am Vormittag auf - sein Zeitgefühl hatte ihn hier in Lovit endgültig im Stich gelassen - und ging hinunter in die Küche, um sich einen Tee aufzusetzen. Von Kraigor immer noch keine Spur. Naja, vielleicht war er ja am Abend wieder mit irgendjemandem Feiern gegangen und schlief noch.
If you're going through hell, keep going.

RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 21.04.2014 22:48von Randreyah •

Ran fuhr mit der Hand über Verays Brust, bis sie sein Herz spüren konnte. Es schlug kräftig und noch etwas schnell. "Entschuldige", wiederholte sie und schmiegte sich noch enger an ihn. "Ich hatte einen Alptraum und da hab ich... Die Kontrolle verloren..."
Sie sah hoch zu ihm.
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RE: Tempelstadt Lovit
in Dreitan - das Spiel 21.04.2014 23:13von Úrakantôr •

Er wachte am Morgen auf, grummelte kurz: "Nää" und pennte weiter. Wachte aber kurz danach wieder auf, als ein hysterischer Vogel vor seinem Fenster Radau machte, als gäbe es kein Morgen.
"Scheissvogel ich mach derbe Brathähnchen aus dir, reiße dir deine Lunge raus und stopf sie dir in deinen SchnabelbisduBlutspuckstduscheißdrecksviehgehsterben", murmelte er verschlafen und ging langsam und gähnend aus dem Zimmer und die Treppe runter, wo er sich erstmal nach dem langen Gewaltmarsch an den Tisch setzte. "Wo sind nur Dreshar und Elira?", murmelte er zu sich selbst.
And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?



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