Zwei Wochen später war Akkaya noch immer nicht nach Lovit gekommen. So viel die Priester wussten, oder respektive, so viel sie zu wissen behaupteten, weilte sie nach wie vor in Drez und es war ungewiss, wann sie zurückkehren würde.
Dreshar war eigentlich ein ruhiger Mensch. Er war nicht ungeduldig. Dass er sich nicht an Regeln hielt, hatte nichts damit zu tun, dass er nicht warten konnte, bis er an der Reihe war, es waren einfach Regeln und Regeln waren zum Brechen da. Aber langsam aber sicher fragte er sich, wie lange sie hier noch warten würden, und als sie eines Abends zusammen beim Essen sassen, fragte er: "Hat eigentlich irgendjemand von den Priestern überhaupt Akkaya eine Nachricht geschickt, dass wir auf sie warten?"

"Hm", meinte Dreshar, verschränkte die Arme und kippelte mit dem Stuhl, einen Fuss am Tischbein abgestützt. "Was wenn Akkaya einfach keinen Bock hat, hierher zu kommen?"

"Weil sie noch nicht da ist?", meinte Dreshar. "Und wir nichts von ihr gehört haben?"

"Und dann?", fragte Dreshar schnaubend. "Warten wir hier und versauern, bis sie sich genug auf die Köpfe gegeben haben?"

"Dämonen sind auch nicht schlimmer als Kriecher", meinte er. "Sorry, Kraigor", fügte er an den Wüstendämon gewandt hinzu, wegen dem Vergleich.