#11

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 02.10.2012 22:03
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran setzte sich wieder in die vorderste Reihe und wartete. Earon setzte sich neben sie und fragte sie wieder Sachen, die sie wütend gemacht hätten, wenn sie ihm zugehört hätte. Nach einer Weile kam Newayer. Er führte sie hinüber in einen Nebenraum, der dem Hohepriester diente. EIne versteckte Bodenklappe führte in den unteren Stock. Als Ran und Earon unten waren, kam der alte Halbelf nach, aber zuerst versicherte er sich, ob ihnen jemand folgte, oder sie beobachtete.
"Ich bin so froh Euch endlich kennen zu lernen, Meister Candor", sagte er zur Begrüssung und verneigte sich strahlend vor Earon. Earon lächelte und erwiederte den Gruss. "Es freut mich den sagenumwobenen Newayer kennen zu lernen. Narum hat mir eine Menge von seinem Schüler, Euch, erzählt", sagte der Walddämon und folgte den beiden anderen. Ein schmaler Gang führte etwas weiter nach unten und unter den Altar.
Newayer erzählte ihnen wie er sich freute drei der Ersten Vier kennen zu dürfen und sie schwiegen. Als sie vor der Tür ankamen, bat der alte Magier Earon draussen zu warten. "Es war Meister Narums Wunsch, dass ausschliesslich Reyla diesen Ort betritt um den Zauber zu wirken", erklärte er und machte die Tür auf. Kälte schlich ihnen entgegen und Ran betrat den Raum, wobei sie sich fühlte, als würde die Zeit nur sehr träge und wälzend vorbeilaufen. Ihr Herz schlug schwer. Etwas rief sie aus der Tiefe, doch was war es? Sie blickte wieder gebannt nach vorne. Der warme Geruch nach Bienenwachs füllte den Raum und sie hörte, wie der Magier die Tür schloss. Er blieb ebenfalls draussen. Sie machte einige unsichere Schritte in die Dunkelheit und blieb ängstlich stehen. Ihr Herz pochte lauter und sie hörte den Wind, wie er am alten Gemäuer entlangstreifte, hörte Earons und Newayers Atem und ihre Herzen und hörte auch die Menschen, Elfen und Zwerge über ihr. Sie schloss die Augen. "Swetaya", murmelte sie und als sie die Augen wieder öffnete brannten hunderte Kerzen an den Wänden. Ihr Licht tauchte die kleine Gruft in einen warmen Mantel. Sie sah sich die Wände, den Boden, die Decke an und dann wanderte ihr Blick über die Sarkophage, auf denen die steinernen Ebenbilder der bestatteten Monarchen ruhten. Ihr Blick wanderte zur Wand vor ihr und ihr Atem stockte. Dort an der Wand gelegt war ein Bernstein, so gross wie die Sarkophage.
Durch die Trübe des Steins konnte sie jemanden in heller Kleidung erkennen. Wie hypnotisiert kam sie dem Stein näher. Je näher sie kam, desto mehr konnte sie von der Person erkennen. Die Kleidung bestand aus heller Seide in grauen und bläulichen Pastelltönen. Es musste ein Elf sein. Sie kam näher und als sie in das Gesicht des Bestatteten blickte, raubte es ihr den Atem. Sie stützte sich ab und musterte die vertrauten Züge. "Narum", flüsterte sie und eine Träne fiel auf den Stein. Sie fuhr mit den Fingern dem Stein nach und blieb über der Schwertlilie stehen. Sie lächelte. Dann kam ihr wieder die Kette in den Sinn und sie holte sie hervor.
Der Drache des Anhängers schien zu glühen und instinktiv legte sie ihn auf den Stein über Narums Herz. Worte tauchten in ihrem Kopf auf. Zuerst leise und dann immer lauter, aus hunderten Mündern schienen sie gesprochen und sie wiederholte sie. Sie fühlte sich wie in Trance und sah dem Amulett zu, wie es vom Stein verschluckt wurde und auf Narums Körper sank.
Sobald es seine Haut berührte brach der Stein. Risse gingen von dem Amulett aus, welches jetzt zu schmelzen begann und sich über Narums Körper ausbreitete. Erschrocken wich Ran zurück und wand sich vom Stein ab, als dieser mit einem lauten Krach in hunderte Stücke brach.
Die Luft um sie herum schien angesogen zu werden und dehnte sich dann schlagartig aus. Ran verlor das Gleichgewicht, als sie plötzlich von dem Luftwall erfasst wurde. Bevor sie auf dem Boden landete, ergriff jemand ihren Arm. Sie atmete schwer, wagte es nicht hoch zu sehen und begann zu schluchzen. "Es tut mir Leid", presste sie zwischen Tränen hervor. "Es tut mir so Leid, so Leid." Sie sackte in sich zusammen und spürte, wie der noch kalte Körper sie umarmte. "Das macht nichts", sagte Narums vertraute Stimme und sie umarmte ihn und weinte. Sie bereute alles, was er ihretwegen durchmachen musste und bereute es ihn getötet zu haben. Er beruhigte sie, versicherte ihr, dass sie nur einen Golem zerstört hatte und tröstete sie.


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#12

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 02.10.2012 22:40
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Earon sah ihn ungläubig an. Vor ihm stand tatsächlich Narum. Er grinste ihn schief an und grüsste ihn, dann verliessen sie die Kirche. Der Magier führte sie über einen versteckten Seitengang nach draussen und dann durch einen Tunnel, neben der Kanalisation zum Wirtshaus. Narum nahm sich dort ebenfalls ein Zimmer und machte es sich bequem. Er brauchte Ruhe, damit er wieder zu Kräften kam, denn sein Körper war von dem langen "Schlaf" ausgezehrt und so assen sie zuerst. Ran stellte Maeva Narum als ihren Lehrer vor und das Mädchen war entzückt den sagenumwobenen Narum, den letzten Westlichen Drachen kennen zu lernen.
Candor schlich aus dem Zimmer, nachdem er sicher war, dass Maeva tief und fest schlief. Kitsune schien sie ins Herz geschlossen zu haben und Naja ebenfalls. Die Schlange sorgte für die Sicherheit der Prinzessin und beruhigte sie nach ihren häufigen Alpträumen. Leise zog er die Tür hinter sich zu. Schnarchen ertönte aus den Räumen und Zimmern. Vorsichtig schlich er aufs Dach, wo er Reyla zu finden hoffte, doch sie war nicht dort.
Fluchend ging er von Dach zu Dach und suchte sie, wobei er beinahe von patroullierenden Assassinen entdeckt worden wäre. Er wusste, dass diese ihn in Wirklichkeit gesehen hatten, der Südliche Drache aber wollte, dass sie Reyla und ihre Leute in Ruhe liessen, so lange sie nicht zu auffällig waren.
Ein Kleiderfetzen, der zu Reylas Kleidung passte hing in der Nähe des Schwarzmarktes. Er seufzte und riss ihn vom Draht. Mies gelaunt stapfte er zum Versteck des Goblin, des berüchtigtsten Sklavenhändlers in ganz Dreitan.
Der fette Goblin sass johlend mit seinen Männern und einigen Assassinen, Dieben und Verbrechern in einer unterirdischen Schänke. Seine Augen wurden gross, als er Ran unter ihnen fand. Sie war besoffen. Er mussterte sie. Sie trug ein blauweisses Kleid, welches definitiv nicht ihr gehörte und ihr Haar war hochgesteckt. "Heissa, mein Freund! Wo warst du bloss so lange!? So lange, dass der Tod schon da war und sich zu Tode gesoffen hat!", lallte sie und die Männer, die ebenfalls besoffen waren lehnten sich aneinander vor Lachen und Grölen. Ran stimmte ein altes Seemannslied an und alle johlten mit, von irgendwo her holte der Goblin eine Geige und die Säufer begannen zum schnellen Rhythmus zu tanzen. Earon drängte sich durch und zog Ran am Arm raus.
Vor der Tür sah er sie zuerst tadelnd an. Sie konnte aber anscheinend nichts mehr erkennen, denn ihr Blick war vernebelt. Earon war beruhigt, dass sie all ihre Waffen im Wirtshaus bei Maeva gelassen hatte. "Was machst du bloss hier?", zischte er sie an und hielt sie fest, damit sie nicht umkippte. Sie sah ihn mit wankendem Blick an. "Na saufen! Was denn sonst!?", rief sie aus und er presste ihr die Hand auf den Mund. Sie kicherte, was ihm eher Angst machte. "Weisst du noch vor fünfzehn Jahren?", fragte sie und versuchte seinen Blick zu fassen. Sie hielt sich an seiner Hand fest und stolperte zur Wand, an der sie sich anlehnte. Er stolperte mit, denn sie liess seine Hand nicht los. "Wiesst du noch, mein kleiner, feiner Freund?", hackte sie nach. Er seufzte. "Ja, dass weiss ich noch", antwortete er wiederwillig. "Damals waren wir beide dicht", prustete sie und bevor sie noch etwas sagen konnte, stopfte er ihr eine schwarze Kugel in den Mund und zwang sie sie zu zerkauen und zu schlucken. Ran hustete und würgte. "Was sollte das!?", keifte sie und hustete. "Willkommen, bei den Nüchternen", meinte er erleichtert. Sie schien schlecht gelaunt, denn er hatte sie abrupt aus dem Lalaland des Bacchus geholt. "Ich brauche was zu trinken", maulte sie und wollte zurück in die Schänke, doch er hielt sie fest. "Nein, das lässt du bleiben", knurrte er und sie drehte sich mit noch immer wankendem Gang um. "Und wer bist du bitte, dass du mir Befehle erteilen kannst?", fragte sie grimmig. Earon schüttelte den Kopf. "Dein Freund", antwortete er. "Schöner Freund bist du, lässt mich einfach alleine saufen", maulte sie und stürzte die Lippen. Langsam setzte sie sich. An die Wand gelehnt massierte sie ihre Schläfen, was die Kopfschmerzen nur noch schlimmer machte. Mit einem Seufzer liess sie's bleiben und schlug sich drei Mal schnell gegen die Stirn, bevor sie sich ruckartig erhob. Earon stürzte vor und fing sie auf, bevor sie auf den Boden knallte. "Du musst mich tragen du Dummkopf", knurrte sie und liess sich hochheben. "Du weisst genau, dass diese dummen Pillen bei mir anders wirken. Ich bin schliesslich nur zum Drittel Dämon." Er nickte und verschwand im Schatten.
Irgendwie endeten sie aber ausserhalb Loneys, am Ufer gegenüber, auf einem Feld, welches von hohem Gras bedeckt war und sie starrten die Sterne an. "Was machen wir jetzt?", fragte Ran, deren Kopf jetzt wieder klar war. "Du Idiot musstest auch den Fluss durchschwimmen." Er lachte leise. "Und du Idiot bist mir gefogt", antwortete er und sah sie ernst an. "Du bist der wunderschönste Idiot den ich kenne", fügte er hinzu und strich ihr über die Wange. Sie lächelte ihn an.


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#13

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 03.10.2012 00:19
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran zuckte auf und schlug dabei Earon in den Magen, worauf der sich keuchend zusammenkrampfte. "Entschuldige", murmelte sie immer noch etwas benebelt. Ihr Kopf pochte. Hatte sie da gerade jemand gerufen? Erneut hörte sie ihren Namen und sprang auf die Beine. "Ro?", fragte sie und sandte ihre Gedanken zum Stein und vom Stein zu Ro. Es war eine schwache Verbindung, aber sie konnte spüren, dass Ro sie hören konnte. "Was ist passiert? Wo bist du?", fragte sie und zog zwei Dolche aus Earons Gürtel. Er richtete sich fragend auf und sie half ihm auf die Beine.


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#14

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 04.10.2012 19:38
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ein Tag danach

Tausende von stimmen redeten durcheinander. Ein Gewirr aus Gesprächen, Schreien und Rufen hallte in ihrem Kopf. Es fühlte sich an, als würde ihr Schädel bald explodieren. Und dann herrschte abrupte Stille. Ein Rauschen setzte ein. Wo bin ich, fragte sie sich. Dunkelheit umgab sie in diesem Traum. Sie fühlte, dass es ein Traum war, wusste es, konnte sich aber dennoch nicht von ihm befreien. Panik überkam sie. Wie lange würde sie der Traum, wie ein schwarzer, rauschender Käfig gefangen halten? Sie sah sich um und tausende Spiegel erschienen um sie herum. Wie die Augen eines Insekts kamen sie ihr vor und sie sah tausendfach ihr eigenes Gesicht reflektiert. Doch sie schlief. Ran schüttelte den Kopf im Traum, doch wie erwartet brachte es nichts. Ein schrilles Pfeifen setzte ein und machte ihr noch mehr Kopfschmerzen.
Glücklicherweise wich es bald den Geräuschen ausserhalb. Den Geräuschen der Welt ausserhalb ihrer Gedanken. "Ran!", hörte sie eine vertraute Stimme. Licht blendete sie und gedämpft wiederholte die Stimme ihren Namen. Verschwommen erkannte sie Earons Gesicht, aber bevor sie antworten konnte klatschte ihr Wasser ins Gesicht. Nach Luft schnappend schnellte sie auf. Ihr Herz raste vor dem Schock des kalten Nass. "Was soll das!?", fauchte sie verkatert. "Du musst aufstehen Ran. Es ist schon Mittag. Du musst einen Brief nach Azura schicken, dass Narum am Leben ist und du den Südlichen Drachen getroffen hast und dass wir bald in den Krieg ziehen", forderte Earon sie ungeduldig auf und zerrte sie aus dem Bett. Er warf ihr ihre Kleider zu und sie hievte sich maulend aus dem warmen Schlafplatz.
Der Brief war schnell geschrieben und sie reichte ihn am Fluss dem Wasserdrachen weiter, den Karim geschickt hatte. Dann sah sie eine Weile lang den Fluss entlang. Irgendwo weiter stromabwärts lag die Alchemistenhütte. Dort war gerade Narum mit seinem Schüler und sie suchten einen Weg irgendetwas noch länger zu erhalten, aber was genau wusste sie nicht. Es interessierte sie im Grunde auch nicht.
Seufzend ging Ran den Plan nochmals durch. Sie würden zuerst in den Palast gelangen müssen, von da an zum überdachten Innenhof. Dort würden sie Maes Mutter finden, die Nymphe, die sie zum König bringen würde. Bis dahin aber würde es noch einige Stunden dauern.
Neugierig machte sich Ran auf den Weg in die Stadt. War Ro hier? Und wenn nicht, wen und wie würden die Betrüger und Gaukler der Stadt heute über den Tisch ziehen. Letzte Nacht hatte sie nicht nur mit ihnen gesoffen, sondern sich auch Taschenspielertricks beibringen lassen und sich Informationen über Loney verschafft. Im Gegenzug hatte sie stets für einen Vollen Krug ihrer Informanten gesorgt.


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#15

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 05.10.2012 12:31
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Die Boote trieben langsam in der Strömung des Flusses. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser. Zur rechten war eine flache Graslandschaft mit verstreuten Hütten und weidenden Rindern, zur linken aber war Loney. Es war anders als jede Menschenstadt, die Ro jemals gesehen hatte, und auch ganz anders als die Elfenstädte. Es war vermutlich so gross wie Nurmen, aber das war auch schon das einzige, was es mit der Stadt im Norden gemeinsam hatte. Nurmen war ein Gewirr von schmalen, dreckigen Gassen und Fachwerkhäusern. Loney schien ganz aus Stein gebaut und die Strassen waren breit und gepflastert. Und immer wieder stand irgendwo ein Baum, der überhaupt keinen Zweck zu erfüllen schien.
Danva lenkte ihr Boot langsam auf die steinernen Kais zu. Ro hatte den Männern nachgegeben, dass sie hier an Land gehen würden. Sie wäre eher dafür gewesen, auf einer Wiese gegenüber oder nach der Stadt die Zelte aufzuschlagen, aber die Söldner wollten mal wieder unter andere Leute kommen. Ein Wunsch, den sie nicht unbedingt teilte. Was sie eher nachvollziehen konnte war, dass sie mal wieder saufen wollten, denn sie hatten seit Wochen kein Bier mehr gehabt. Anscheinend nahmen sie es dafür sogar in Kauf, dass sie würden in den Booten pennen müssen.
Es gab einen sanften Ruck, als die Boote an den Pier stiessen. Einige Männer sprangen an Land und banden die Kähne an den Pollern. Ro stand auf und verteilte Anweisungen, um bei jedem Bootsdeck zwei Drittel mit festgebundenen Zeltplanen abzudecken. Erstens wollte sie nicht nass werden, falls es regnete, zweitens sollte ihnen niemand auf den Kopf spucken, wenn sie in den Booten schliefen, und drittens boten sie so kein so leichtes Ziel für Diebe. Mindestens ein drittel der Männer würde ohnehin immer bei den Booten bleiben.
Sie sah, wie ein Mann zum hinteren Boot trat und begann mit ihnen zu reden, konnte aber nicht verstehen, was sie sagten, nur dass beide Parteien ziemlich rasch aufgebracht schienen. Schliesslich deutete einer ihrer Männer auf sie und der Fremde, ein wohlbeleibter - wobei das eigentlich eine höfliche Untertreibung war - Mann kam zu ihrem Boot herüber. Ro sprang auf den Pier und richtete sich auf. Sie überragte den Mann um fast eine Handbreit und sein flackernder Blick verriet, dass auch der Säbel an ihrer Hüfte ihn etwas beunruhigte. Mürrisch sagte er: "Hafengebühren."
Ro verschränkte die Arme vor der Brust. "Was für Gebühren?"
"Hafengebühren", wiederholte der Mann. "Für den Anlegeplatz."
"Dafür knöpft ihr den Leuten Geld ab?", fluchte Ro und spuckte aus.
"Ja", sagte der Mann ungerührt. "Wenn ihr nicht zahlt, beschlagnahmt die Wache eure Schiffe."
"Das sollen sie erstmal versuchen", knurrte Ro. Sie hatte grösste Lust, dem Typen einfach seinen fetten Schädel einzuschlagen. Schliesslich gab sie aber nach. "Wie viel wollt ihr?"
Die Summe, die er nannte, war nicht so überrissen, wie sie erwartet hätte. Sie rechnete aus, dass von dem Geld, dass sie beim Überfall auf die Schiffe erbeutet hatten, dann immer noch genügend übrig blieb. Also zahlte sie. Den Rest des Geldes verteilte sie - abgesehen von etwas wenigem, dass sie als Reserve behalten wollte - unter die Männer.
Dann ging sie geduckt unter den Zeltplanen hindurch, bis zum Bug, wo Nesh auf einige Decken gebettet lag. Er war am Morgen aufgewacht, doch nun schlief er wieder. Sie fragte sich, ob er wusste, wer ihn geheilt hatte. Er hatte nie sonderlich viel von Ran gehalten. Sie wies einen der Männer, die Wache schieben mussten an, sich um ihn zu kümmern, dann machte sie sich mit einem Trupp auf den Weg, die Stadt zu erkunden.


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#16

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 05.10.2012 13:46
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ein seltsamer, aber doch irgendwie bekannter Geruch stieg Ran in die Nase. Es roch nach Fisch und Rum. Sie folgte dem Geruch bis hinunter zum Pier, stellte aber enttäuscht fest, dass der Wind ihr einen Streich gespielt hatte. Die Boote lenkten ihre Aufmerksamkeit auf sich. Drei kamen ihr bekannt vor. Entzückt sah sie sich kurz um. Ro war also tatsächlich in der Stadt. Vielleicht würde heute Abend noch ein Tumult entstehen und sie könnte unbemerkt in den Palast kommen.
Der Geruch stieg ihr wieder in die Nase und lockte sie vom Wasser weg zum Markt und tatsächlich stand dort eine grössere Gruppe Menschen mit wenigen Elfen und noch weniger Zwergen, aber ohne Dämonen um zwei etwas grössere Stände. Ran drängte sich höflich hindurch und fluchte innerlich wegen diesem unbequemen Korsett und dem unnötig langen und breitem Kleid mit der unnötigen Haube. Aber sie war jetzt nicht als Händlerin, sondern Bauernmädchen unterwegs und somit waren die langen seidenen, weichen Tuchkleider, Tücher, Sandalen und Schleier tabu. Genauso wie der Schmuck.
Ein höflicher Elf machte ihr einen Weg bis zu vorderst und sie bedankte sich höflich. Sie hatte Naja gebeten sie wie einen Menschen aussehen zu lassen und die Schlange leistete gute Arbeit. Ihre Ohren waren rund und klein und ihr Haar haselnussbraun. Der Nachteil war dass die Grösse und Form ihrer Ohren ihr Gehör beeinträchtigte und sie sich somit auf ihre anderen Sinne verlassen musste.
Zuforderst drängten sich Menschen um einen Koch. Diesen erkannte sie aus Maes Erzählungen, als den Leibkoch der Prinzessin, welcher auf den Befehl der Königin, einmal in der Woche seine Spezialitäten dem Voll verkaufte. Der Erlös wurde dann unter den Bauern am anderen Flussufer verteilt und ein Teil ging zu den Architekten und Baumeistern, die Stadt in Schuss hielten. Schnell hatte Ran eine Hand voll Kupfermünzen, umgerechnet zwei Silbermünzen hervorgeholt. Der Mann vor ihr bekam gerade sein Essen in einer Holzschüssel und drängte sich zur Seite. "Seid willkommen, junges Fräulein!", grüsste sie der Koch und reichte zwei weitere Schüsseln aus. "Was darf's denn sein?" Ran überlegte nicht. "Die Spezialität des Standes, werter Herr", sagte sie. "Wie viel mag's denn kosten?", der Koch lachte kurz auf diese Frage und nahm weitere Bestellungen und Geld entgegen. "So viel ihr Zahlt! So ist das hier an den Ständen! Man zahlt so viel man zahlen kann. Darum floriert die Stadt", erklärte er glücklich und sie reichte ihm die Kupfermünzen. Er nickte und gab ihr eine Dampfende Schüssel. "Das ist geräucherter Fisch mit gebratenem Lachs und gebratener Wels auf einer Rum basierten Sosse! Guten Appetit!", sagte er und widmete sich den anderen Kunden. Zufrieden setzte sich Ran auf eine Bank und holte eine Gabel aus ihrem Gurt, die Naja gerade hergestellt hat. "Miss, wisst ihr was ihr da esst?", fragte sie eine Stimme von hinten. Ran verschluckte sich beinahe. "Fisch?", antwortete sie und sah einen buckligen, alten Mann hinter ihr stehen. Dieser kicherte klacksend, wie eine Elster und setzte sich neben sie. Er trug eine alte Kutte und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Er drehte den Kopf zu ihr. "Nein, nein Miss. Ihr esst das Leibgericht der ersten Königin", sagte er und sah hoch zu ihr wobei die Kapuze sein Gesicht verbarg. Ihn schien es nicht zu stören. Ran ass unbeirrt weiter. "Und wie ist die erste Frau des Königs so?", fragte sie nach zwei Bissen. Der Mann schüttelte den Kopf. "Die erste Königin war die erste Königin der Assassinen. Die Frau des Königs interessiert mich nicht", erzählte er weiter und sah zur Strasse wo gerade einige berittene Wachen durchgingen. "Ihr Name war Akkayakumaneyla. Sie war auch als eine der Sieben Götter bekannt. Man sagt, dass jeder der Götter, oder zu Mindest die erste Generation, eine Naturkatastrophe als Element besass", Ran verschluckte sich diesmal wirklich und hustete, aber riss sich wieder zusammen. Der Mann machte weiter mit seiner Geschichte. "Akkayakumaneyla war die erste Heerführerin, die wir hatten und verlor in der grossen Schlacht gegen die Finsternis. Jedenfalls sagt man sich, dass gegen die Finsterniss gekämpft wurde. Das ist aber auch egal. Sie war geliebt und gefürchtet zu gleich, denn ihr Element war der Sturm. Schauderlicher Niederschlag in Form von Hagel und Blitze, die alles zerstören konnten. Die Bauern achteten sie als die Herrin des Regens und bitten sie auch heute noch um Regen. Die Soldaten aber fürchten sie als die Göttin des Todes. Denn mit ihre Blitzen, hat sie einer Legende nach tausend Mann auf einmal in einer Schlacht das Leben genommen", er beendete die Geschichte und streckte die offene Hand hin. "Drei Kupferstück bitte", sagte er und Ran funkelte ihn missmutig an. "Wofür?", fragte sie er lachte und schlug die Kapuze zurück. Sein faltiges altes Gesicht war von Narben geziert und auf seinem Kopf wuchsen nur noch wenige graue Haare. Er hielt ihr die Hand wieder hin und Ran bemerkte den Handschuh. Es war einer, den die Assassinen trugen. Sie sah ihn unerwartet breit grinsend an. "Ist nicht wahr, Ihr seid ein Assassine?", fragte sie und drückte ihm die Kupferstücke in die Hand. "Jawohl, Madmkiselle! Ich war ein Assassine und nun bin ich Geschichtenerzähler!", antwortete er, verstaute die Münzen und zog die Kapuze wieder über den Kopf. "Es war mir eine Freude, die Tochter Lovits und Azuras kennen zu lernen", sagte er, verbeugte sich jnd bevor sie ihn fragen konnte woher er wusste, dass sie ebenfalls Assassine war, verschwand er in der Menge. Ran ass den Rest des Fisches und gab die Schüssel zurück. Am zweiten Stand entdeckte sie den Alten, wie er Kindern und ihren Eltern Geschichten erzählte und dabei wild gestikulierte. Die Zuhörer hingen ihm an den Lippen. Sie ging weiter in Richtung des Wirtshauses.


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#17

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 05.10.2012 18:28
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

am Abend

Ro lehnte sich rückwärts an den Tresen und trank einen Schluck von dem merkwürdigen Gesöff, dass sie hier hatten. Sie hatte nach Bier gefragt, aber nein, Bier haben wir nicht. Und Met? Dasselbe. Ja was habt ihr denn? Wein, was sonst? Was zum Teufel immer dieser Wein war, er schmeckte anders als alles was sie kannte, aber nicht schlecht. Das dumme dabei war nur, dass sie keine Ahnung hatte, wie stark er war. Sie wollte sich eigentlich nicht unbedingt besaufen. Sie blickte in den Becher und betrachtete die dunkelrote Flüssigkeit. Irgendwie unheimlich, sah aus wie Blut, nur dünnflüssiger.
Die Stadt gefiel ihr nicht. Sie kannte die Städte des Nordens und die des langen Sees. Natürlich, die waren alles andere als das Paradies, es gab Diebe, Huren, Bettler und natürlich die Wachen, die ständig auf Streit und Geld auswaren, weil ihr Lohn zu niedrig war. Aber da wusste man immerhin, woran man war. Diebe liess man die anderen beklauen und wenn sie es bei einem selbst versuchten verpasste man ihnen eine Abreibung, mit Huren und Bettlern tat man was man wollte, und vor den Wachen machte man sich eben aus dem Staub. So einfach war das.
Aber in dieser Stadt hier war nichts auf den zweiten Blick noch so wie auf den ersten. Im ersten Anschein alles friedlich und höflich und alle halfen einander. Und hintenrum zockten sie einen ab. Pah! Sie trank einen Schluck. Die Leute waren auch komisch. Erstens mal war der grösste Teil davon unglaublich unpraktisch gekleidet, zweitens benahmen sie sich so... unverbindlich. Ja nichts zu viel sagen, man musste ihnen alle Würmer einzeln aus der Nase ziehen. Weckte direkt das Bedürfnis, dazu eine Zange zu Hilfe zu nehmen. Sie grinste unwillkürlich bei dem Gedanken. Ah, und was sie auch nicht mochte waren die Typen auf den Dächern. Da war man dauernd beobachtet. Waren die paranoid oder was?
Sie trank einen weiteren Schluck von dem Zeug, was Wein hiess und blickte zu einer Gruppe ihrer Männer hinüber, die an einem Tisch mit ein paar anderen Würfelten, als ein in Tücher gewickelter Mann zu ihr trat. "Ihr seid nicht von hier oder?"
"Nein", sagte Ro mürrisch. "Seh ich so aus?"
"Nein, das tut ihr nicht, meine Liebe", meinte er. "Woher kommt ihr denn?"
Sie starrte ihn an und fragte sich, ob sie ihm eine runterhauen sollte. Einerseits hatte sie den Becher in der Hand. Andererseits tat der Schlag damit vermutlich noch mehr weh. Sie unterdrückte den Impuls. Aber wenn er sie nochmal "meine Liebe" nannte, würde sie es ohne zu zögern tun. "Aus dem Norden", sagte sie.
Er hob die Augenbrauen. "Oh, von so weit her! Was macht ihr denn hier, dass ihr so weit dafür gereist seid?"
Sie fragte sich, ob der Kerl nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Dann bemerkte sie, dass seine Augen gerötet waren. Der Kerl war auf Drogen. Na toll, der würde sie noch stundenlang vollquatschen. "Ich reise zum Krieg", sagte sie und trank einen weiteren Schluck.
"Zum Krieg?", fragte er und seine Augenbrauen wanderten noch ein Stück weiter hoch. "Dann seid ihr eine Marketenderin?"
Jetzt hätte sie ihm tatsächlich beinahe eine reingehauen. Genauer gesagt rettete ihn nur die Tatsache, dass Pave und zwei andere zu ihr wankten und sie fragten, ob es hier noch was anderes zu trinken gebe als diesen Wein. "Nein", sagte Ro dem bedrogten Typen. "Wir sind Söldner!"
Das letzte Wort betonte sie zischend und der Mann wich automatisch einen Schritt zurück. "Es gibt keine Frauen, die Söldner sind, Frauen können nicht kämpfen", sagte er verwirrt.
Ro verdrehte die Augen aber bevor sie dazu kam, etwas zu sagen, trat Pave, der über einen Kopf grösser war als die meisten Männer, vor, packte den Kerl am Kragen seines Tuchgewandes und hob ihn kurzerhand hoch. Er holte Luft, dann brüllte er: "Wenn du noch einmal unseren Hauptmann beleidigst, dann mach ich dich alle!"
Einen Augenblick lang herrschte Stille im Schankraum. Der Mann sah Pave an, als wäre ein Sturm über ihn ergangen. Dann begann Nonda zu kichern. Eran fiel ein, und kurz darauf lachte auch Pave grölend. Den Mann liess er einfach los, worauf dieser verdutzt zu Boden fiel. Ro lachte und zog Pave zur Theke, wo sie schliesslich "etwas anderes als Wein" auftreiben konnte. Der Schnaps war zwar auch anders als der, den sie kannte, aber immerhin schmeckte man ihm sofort an, wie viel Alkohol darin war.


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#18

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 05.10.2012 18:53
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Ran schritt durch die Gassen, diesmal als Anführer der westlichen Assassinen. Sie hätte Earon am liebsten die Hände abgehackt, als er ihr Haar so hochgesteckt hatte, dass es hielt und tödliche Nadeln versteckt hielt. Wieso musste er ihr das nur antun? Sie hasste ihn im Moment dafür.
Aus einer Tasche hole sie die Wegbeschreibung, die ihr der fette Händler gegeben hatte. Sie hatte den Namen des Goblin vergessen, aber sie würde ihn in der Schänke schon finden. Lautes Gröhlen drang aus dem Lokal und Earon sah durch eines der kleinen Fenster. Er grinste und als sie ihn fragte wieso, schüttelte er nur den Kopf und schwang die Tür auf. Breitbeinig trat er ein und es herrschte kurz Stille, bis auf die Leute am Tresen, denn diese hatten nicht gemerkt, dass jemand eintrat. Der Walddämon stellte sich zur Seite und hielt Ran die Tür offen. Sie trat ein und Maeva folgte ihr. Narum wartete auf sie im Wirtshaus. Er war zu sehr mit einigen Briefen beschäftigt und musste sich darauf vorbereiten, zu erklären, wieso er noch am Leben war.
Als erstes sah sich Ran im Lokal um, konnte den fetten, alten Goblin aber nicht entdecken. "Wo ist der Besitzer?", fragte sie mit lauter Stimme und Gemurmel ging durch den Raum. Der Wirt winkte sie erfreut zum Tresen und die Menge ging ihren Beschäftigungen, wie saufen, johlen und lachen, wieder nach. Reyla schritt ungeduldig zum Wirt, welcher hervor kam und sich die Hände schnell an der Schürze abtrocknete. Jemand drehte sich mit einem Schnapsglas und etwas errötetem Gesicht um und sie erstarrte für einen Moment. Es war Ro! Sie nickte ihr zu und hoffte, dass es Rum war was sie da tranken und den Rest des Abends trinken würden. Danach würde sie schauen, dass irgendein Dieb Loneys mit ihnen einen Streit anfing und die Wachen des Palastes zu sich lockte. "Der Herr ist oben", antwortete der Wirt und machte eine einladende Geste zur Küchentür. "Kommen Sie, kommen Sie", drängte er und Ran folgte. "Er zählt gerade sein Geld", fügte der Wirt hinzu und hielt sie dabei kurz am Arm zurück. "Alles klar. Dann sorgt dafür dass die Krüge dieser Männer und der Frau, ihres Hauptmannes stets voll sind", raunte sie zurück und steckte ihm zwei Goldmünzen zu. Irgendwie hatte sie ein schlechtes Gewissen, denn das war Narums Geld, das sie da aus dem Fenster warf. Er hatte es in der Kirche versteckt und für sie aufbewahrt. Ran seufzte und stiess die Tür zur Küche auf, in der gerade so gar nichts lief. Die Köchinen und Dienstmägde sassen auf den Tischen oder lehnten dagegen, redeten und rauchten. Sie alle schienen etwas älter und hatten die schönsten Jahre hinter sich.


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#19

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 06.10.2012 00:44
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Zum Teufel! Wieso tauchte Ran jetzt hier auf? Eigentlich wäre diese Stadt doch gross genug, um sich nicht zufällig über den Weg zu laufen? Es sei denn, es wäre kein Zufall... Sie kniff die Augen zusammen. Ran wurde vom Wirt durch eine Tür geführt. Ro fiel auf, dass der Typ bei ihr war, der Dämon? Wie hiess der noch gleich? Ach egal.
Sie zuckte mit den Schultern und wandte sich zu den anderen um. Die schienen nichts davon mitbekommen zu haben, dass gerade "die Hexe" an ihnen vorbeigelaufen war. Auch nicht tragisch. Sie kippte ihr Schnapsglas hinunter und liess sich einen Becher Wein geben. Damit in der Hand lehnte sie sich an den Tresen. Ihre Männer becherten ziemlich. Sie fragte sich, wie viele davon sie heute Nacht noch im Boot antreffen würde, und wie viele sich andere Schlafgelegenheiten besorgen würden. Allerdings - das Geld, das sie ihnen gegeben hatte reichte kaum für eine ganze Nacht - ausser vielleicht bei den allerbilligsten Huren - also würden sie doch noch früher oder später auftauchen. Einen Augenblick fragte sie sich, woher sie so Zeug wusste. Die Preise brauchten sie als Frau ja eigentlich nicht zu kämmern. Vermutlich hatte es ihr irgendjemand mal erzählt.
Sie leerte den Becher und stellte ihn neben sich. Dann blickte sie zu den Leuten hinüber, die an einem Tisch sassen und Karten spielten. Sie verzog missmutig die Stirn. Es wäre ihr lieber gewesen, sie hätten nicht gespielt. Das Geld im Spiel zu verlieren, war so ziemlich die unbefriedigendste Art, es auszugeben. Und in dieser Stadt hätte sie sich sowieso mit keinem auf ein Spiel eingelassen. War doch eh alles gezinkt. Sie trank einen Schluck Wein aus ihrem Becher und beobachtete die Spieler genau. Es dauerte nicht sehr lange, bis ihr auffiel, dass da tatsächlich einer betrog. Sie fragte sich, ob sie es ihren Männern sagen sollte. Es wäre nur fair gewesen. Allerdings riskierte sie damit, dass sie dann das Lokal komplett auseinander nahmen, und sie wusste nicht, ob das klug war. Nichts schlimmeres als eine besoffene, wütende Söldnerbande.
Sie trank einen weiteren Schluck Wein aus ihrem Becher und stutzte. War der eben nich noch weniger voll gewesen? Interessant.


If you're going through hell, keep going.
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#20

RE: Ufer des Loney, Stadt Loney

in Dreitan - das Spiel 06.10.2012 01:09
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Sie verliessn die Küche und kamen in ein Treppenhaus. Es war ziemlich eng und der Wirt bat sie leise zu sein. Er trug eine Kerze voraus und das flackernde Licht hauchte dem Gemäuer Leben ein. Ein Leben welches auf seine Art und Weise faszinierend war. Hier war viel geschehen, Blut geflossen, Geld durchgerollt und die ein oder andere Liebelei geführt. Angespannt folgte sie dem langsamen Wirt nach oben. Sie wurden gebeten vor der Tür zu warten und so taten sie es. Der Wirt ging hinein und das Licht verschwand. Nur der Mond viel durch ein schmales Fenster, an dem Maeva lehnte und nach draussen auf die Gasse starrte.
Ran erschauerte. Warmer Atem kroch über ihren Nacken und Arme legten sich um ihre Taille. "Was denkst du, wird er dir das geben, was du willst, oder nicht?", fragte Earon und küsste ihren Hals. Sie sah nur die Tür an. "Natürlich. Sonst muss er mit Konsequenzen rechnen. Ein Händler schlägt nie einen Handel aus", antwortete sie kalt. "Wieso so kaltherzig?", fragte er und drückte sie fester an sich. "Wieso so afdringlich?", entgegnete sie scharf. Er lachte leise. "Ich liebe dich." Sie seufzte unhörbar. "Ich weiss", antwortete sie der Verzweiflung nahe. "Willst du wetten?", fragte er fordernd und sie schüttelte den Kopf. "Du kriegst was du willst, auf die eine, oder andere Art", sagte sie und trat näher an die Tür. Er liess sie ziehen.
Der Wirt kam einige Augenblicke später heraus. "Nur die Frau", sagte er streng, als Reyla eingetreten war und Earon folgen wollte. Der Dämon nickte und trat eine Stufe nach unten.
In einem Zimmer brannte Licht, die restlichen drei waren verschlossen und unter den Türen drang kein Licht hindurch. Ran betrat das Arbeitszimmer. Hinter einem Tisch sass der Troll mit verschränkten Händen und einem räuberischen Grinsen.
Earon wurde ungeduldig. Es ging ihm zu lange. Aber als er schon einbrechen wollte öffnete sich die Tür und eine durchaus zufriedene Ran kam raus. Wortlos drängte sie sich an ihm vorüber und tippte beim Vorbeigehen Mae auf die Schulter. Das Mädchen folgte und Earon ging ihnen nach. Sie passierten wieder die Küche und kamen durch die gleiche Tür raus, zu der sie eingetreten waren. Becor sie das Gebäude verliessen lief Ran zu den würfelnden Männern und rammte einen Dolch in den Tisch vor den Betrüger, der die Würfel rollte. "Sag mal, spielst du immer gegen die Regeln, oder betrügst du nur aus Versehen?", fragte sie den Mann der für den Moment sprachlos war. Einer der Betrunkenen Spieler sprang sofort darauf an. "Ich wusste es! Gib mir mein Geld zurück du Schwindler!", rief er und griff schon nach einem Messer.
Flink entfernte Ran ihres und zog sich in eine Ecke zurück. Maeva und Earon bedeitete sie zu gehen und die beiden verliessen den Raum. Blieben aber vor einem Fenster und beobachteten das Chaos das entstand.


some men just want to see the world burn

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