Indra trat aus dem Schatten der Bäume und ging auf die Burg zu. Sie strahlte Magie aus, wie eine leuchtende Sonne. Indra selbst blickte sich nicht um, sondern schritt geradeaus. An seinem Gürtel hingen ein paar verschiedene Beutel, die er je nach Bedarf würde einsetzen können. Sie würden ihn früh genug bemerken.

Eine Harpye kreischte und wollte sich auf den Neuankömmling stürzen, sobald der nur noch wenige Meter von der Festung entfernt war, doch die scharfe Stimme ihres Meisters hielt sie zurück. Das Vogelwesen hielt sich die Ohren zu und wimmerte, machte sich aus dem Staub und von den Zinnen blickte ein Mann, vollends in schwarz gekleidet, zum Schwarzmagier herab. "Seid ihr Daedhelons Gesandter?", fragte Shadaran und etwas in seinem Blick funkelte interessiert auf.

"Ja.", erwiderte Indra schlicht. Er hatte keinen Muskel bewegt als die Harpyie aufgetaucht war. Sie konnte ihn so oder so nur auf physischer Ebene angreifen und dort würde sie ihm nichts anhaben können.

"Gut... Wenn ihr dem Pfad folgt kommt ihr zum Eingang.. Ein Diener wird euch dann hinauf in mein Arbeitszimmer führen", meinte er voller Vorfreude und rauschte davon.

Indra ging weiter den Pfad entlang und sobald er in die Festung eintrat, kam ihm ein Diener entgegen. Ohne ein Wort führte er ihn durch die verwinkelten Gänge hoch zu Schadarans Arbeitszimmer.

In welchem besagter Magier bereits wartete. "Nehmt Platz, nehmt Platz", forderte er seinen Gast auf. "Seid herzlichst in Sewje willkommen!"

"Danke." Es war Indra ein wenig suspekt, wie überschwänglich der Magier ihn begrüsste. Wollte er ihn in eine Falle locken? Andererseits sollte er vielleicht nicht alle mit dem gleichen Misstrauen betrachten, wie er Trinavara ansah. Das Weib war schliesslich völlig verrückt. Er setzte sich auf einen der bequemen Sessel und betrachtete seinen Gegenüber eingehend. Indra wusste nicht wie er weiterfahren sollte, also kam er gleich zur Sache, "Was ist das für eine Armee, die die Götter des Chaos aufstellen?"

"Oh gut, dass ihr fragt", meinte er und holte eine Flasche Wein und zwei Gläser hervor. "Habt ihr von der Siedlung im Osten gehört? Sie sammeln dort Magier und bilden sie so aus, dass diese sich gegen schwarze Magie zur Wehr setzten können... Sie haben vor gegen die Neuen Künste vorzugehen. Ich weiss nicht wie gross genau ihre Armee sein wird. Aber sie wird mächtig."

"Das klingt ärgerlich, doch warum wollt ihr sie aufhalten und woher habt ihr all diese Informationen? Wir haben einen Ruf vernommen, doch kaum jemand im Süden hat darauf geantwortet, geschweige denn sich auf den Weg gemacht. Habt ihr einen Spion dort?"

"Natürlich, habe ich einen Spion dort", meinte er leicht amüsiert, überspielte damit aber, beleidigt von der Annahme zu sein, nicht zu wissen was sich wo in der Magierwelt abspielt, "Magier aus vielen Orten Dreitans sind dem Ruf gefolgt. Vorwiegend die, die keinem Orden angehören... Nun die Alten Vier", er lehnte sich im Sessel zurück und lehnte die Fingerspitzen aneinander, als er sich erinnerte, "Sie sind - sie waren schon immer - ein Problem für diese Welt. Und jetzt wollen sie vor allem uns, Schwarzmagier, vernichten. Aus dem einfachen Grund, dass die Sterblichen um sie herum, uns nicht mögen."