Weya liess sich Zeit und hielt dann inne, am liebsten hätte sie ihm ihre Arme in den Bauch gerammt, aber sie beherrschte sich, neigte sich vor und küsste ihn. "Es macht viel mehr Spaß, wenn du nett zu mir bist", raunte sie ihm ins Ohr und biss in sein Ohrläppchen, küsste seinen Hals und konnte es nicht lassen ihre Zähne erneut in seine schwarze Haut zu versenken. Und diesmal schmeckte sie Blut. Sie leckte es von seiner Schulter und stöhnte wohlig auf.

"Gut", meinte Shadaran. "Ein Werwolf wird dir den Weg zu deinem Zimmer zeigen. Fühl dich in der Festung wie daheim."

Er setzte sich auf, packte ihre Hände und hielt sie mit einer Hand über ihrem Kopf zusammen, als er sie wieder auf die Matratze drückte. "Kleines Biest.", meinte er schmunzelnd und fasste sich an die Schulter. Blut perlte von seinen Fingern und er hielt sie über ihre Lippen. Sie leckte es von seinen Fingern und konnte der Versuchung offenbar nicht widerstehen ihn wieder zu beissen. Er lachte leise. Es machte tatsächlich mehr Spass, wenn sie in solcher Stimmung war.
Schliesslich lagen sie beide wieder schwert atmend neben einander auf dem Bett. Morondo musste zugeben, so leidenschaftlich hatte er sich selten dem Liebesspiel hingegeben.

Der Junge folgte dem Werwolf wortlos auf sein Zimmer und setzte sich dort auf den Boden. Er würde den Rest des Tages mit Übungen verbringen. So wie aussah würde Morondo keine Zeit für einen Übungskampf haben. Er war noch immer eng umschlugen mit dieser Elfe im Bett.

Weya richtete sich auf und streckte sich, liess die Nägel über seinen Bauch kratzen und leckte noch ein letztes Mal über die Bisswunde auf seiner Schulter, bevor sie sich anzog und wieder neben ihn hinlegte. "Ein Jahr", murmelte sie und fuhr den Tätowierungen auf seinem Körper nach. "Ein Jahr und dann noch ein paar und dann ist alles vorbei..."

Shadaran liess Akri genug Zeit, damit dieser einen guten Teil seiner Arbeit erledigen konnte. Er war zufrieden mit dem heutigen Tag und hatte dementsprechend gute Laune. Er ging hinab zur Folterkammer in der Akri arbeitete, klopfte kurz, um den Jungen nicht zu erschrecken, dann trat er ein. "Interessant nicht wahr?", meinte er und kam näher, der Gestank der Lrichen störte ihn nicht. "Was hast du herauszufinden können?"

Shadaran lächelte und trat näher, dann krempelte er den Ärmel hoch und schob die Hand zwischen die Rippen des Leichnam. "Weil er Probleme mit Herz und Lunge hatte", erklärte er und holte das Herz heraus, das eine merkwürdige Form und mehrere Knoten aufwies. "Er war zu sehr Mensch. Ein Werwolf der zweiten Generation. Seine Mutter war ein Werwolf und sein Vater Mensch", erklärte er. "Leider war das Resultat nicht vollkommen. Das Exemplar wies nicht gleichmäßige Ähnlichkeiten mit einem Menschen auf.. Hier, der Verdauungstrakt ist der eines Hundes, die Lunge ist verkrüppelt, das Herz auch, die Haare haben die Struktur von Hundehaaren, doch da hat es fleckenweise Ansätze von Schweißdrüsen... Die Sinne sind nicht die eines Werwolfes und die Schmerzrezeptoren waren so empfindlich, dass das Wesen schon beim Bewegen Schmerzen litt."

"Nein. Die Werwölfe sind eine andere Spezies, als Menschen. Ihre... Bausteine sehen anders aus. Aber sie sind nicht miteinander verwandt, also treten keine Krankheiten auf, die man bei Inzest sieht... Wenn man Werwolf mit Werwolf kreuzt, ist es das gleiche, wie wenn man Hund mit Hund und Mensch mit Mensch paart."