Der Junge nickte und sprang zu Shadaran hoch. Er landete sicher auf den Füssen vor dem Magier und blickte zu ihm hoch. "Ich verspüre oft Lust zu essen. Einfach mal etwas zu probieren, doch das ist etwas, das man unterdrücken kann. Zum Beispiel würde der Lothîndra gerne ein Stück von eurer Seele, oder wenigstens von eurer Energie kosten. Andere Dinge kann ich nicht selbst beurteilen, da ich seit meiner Geburt mit diesem Wesen lebe. Es ist für mich normal. Mein Meister beschrieb meinen Körper als Leistungsfähiger und Stärker als der eines üblichen Wesens. Der Lothîndra sieht ebenfalls zu, dass ich nicht sterbe. Jede Wunde, die ich bis anhin erlitten habe, wurde durch seine Kräfte geheilt. Beantwortet dass eure Frage?"

Morondo lächelte. "Ich werde dem Jungen ausrichten, dass du nicht zum Fressen da bist. Dann wird er sich von dir fernhalten."

Shadaran nickte. "Will der Lothîndra seinen Hunger manchmal durchsetzen? Siehst du das Wesen in deinen Träumen? Oder spricht es zu dir?", fragte er weiter nach und sah, wie Akri scheinbar einen der gescheiterten Werwölfemit einem Menschen vergleichen wollte. Er nahm sich vor, auch mit dem Monsterchen ein Gespräch zu führen.

Weya lächelte kurz. "Ich hoffe, dass das reichen wird", meinte sie und überlegte, ob sie gehen sollte oder nicht. Aber wenn sie unvollendeter Taten den Raum verliess, würde Shadaran wütend werden. Und wenn Shadaran wütend wurde, dann konnte keiner der Götter oder Teufel einen von seinem Zorn bewahren. Sie setzte sich neben ihn und fuhr einer der Siegelrunen auf seiner Schulter nach. "Wofür steht die? Die kommt mir bekannt vor", fragte sie.

"Manchmal, wenn er eine Beute als besonders schmackhaft einstuft, will er seinen Hunger durchsetzen, aber er kann es nicht. Die Siegel sind zu stark. Manchmal spricht er zu mir, doch es sind selten klare Sätze. Meistens ist es ein Flüstern."

Er blickte auf die Rune runter, auf die sie zeigte. "Kraft.", erwiderte er ruhig. "Sie hat eine ganz eigene Wirkung, doch je nach dem in was für eine Verbindung es mit den anderen Runen steht, kann es unterschiedliche Runen auch verstärken. Die hier steht für Heilung. Siehst du wie ihre Linien in die Rune der Kraft rüberfliessen? Etwas überaus nützliches, wenn man im Kampf verwundet wird."

"Wenn er mit dir spricht... Hast du das Gefühl, dass er auf dein Wissen und deine Erinnerungen zugreift oder seon eigenes Wissen gebraucht, um sich zu äußern?"

"Dann heisst das, dass diese beiden Runen dafür sorgen, dass du nicht getötet wirst... Mindestens solange dir niemand das Herz aus der Brust reisst?", fragte sie und legte sich auf den Rücken hin. "Nützlich... haben alle Schwarzmagier die gleichen Runenmuster oder variieren sie?"

"Der Lothîndra hat alles gelernt was ich gelernt habe, aber auf meine Gedanken kann er nicht zugreifen. Er benutzt sein eigenes Wissen um mit mir zu kommunizieren."

"Die Anfänge sind bei allen diesselben. Es beginnt mit einigen Runen auf dem Arm, die sich dann nach und nach über den ganzen Körper ausbreiten. Je nach dem, welche Fähigkeiten der Magier beherrscht, variieren auch die Runen, die später erscheinen."

Sie nickte. Jetzt wusste sie, was sie hatte wissen wollen. "Du musst noch deine Arbeit beenden", meinte die Elfe und liess ihn nicht aus den Augen.

"Recht interessant", meinte Shadaran und betrachtete den Jungen. Schade war er sein Gast und kein Geschenk oder Gefangener. Denn so konnte er ihn nicht genauer untersuchen. "Wenn du dich ausruhen möchtest, kann ich dir ein Zimmer zur Verfügung stellen... Ich wäre ausserdem sehr froh, wenn du meine Wesen nicht auffrisst. Die Fehlschläge und Sklaven in den schwarzen Käfigen sind als Nahrung gedacht."

Er legte sich neben sie und legte eine Hand auf ihre Brust, während die andere runter glitt. "Ich kann es gar nicht erwarten das Ergebnis unserer Arbeit zu sehen.", murmelte er, während er sich über sie beugte.

"Wie viele von den Sklaven oder Fehlschlägen erhalte ich pro Tag?", fragte der Junge nach.

"Ich weiss nicht wie groß dein Hunger ist... Aber da du nur die Seelen zu dir nimmst würde ich sagen, alle, die für die Fütterung gebraucht werden. Das sind dann sechs bis zehn am Tag", antwortete Shadaran. "Aber es kann sein, dass uns bald der Vorrat ausgeht und wir keine Lieferung bekommen. Dann müsstest du auf Tiere umsteigen. Wäre das in Ordnung?"

Weya sah ihn etwas überrascht an. Mit einer solchen Äußerung hatte sie nicht gerechnet. Sie legte die Arme um seinen Hals und küsste ihn. Ich kann es kaum erwarten, bis das Ding alt genug sein wird, um mir nützlich zu sein, dachte sie bei sich und versuchte wieder ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Aber die Vorstellung, Morondo umzubringen gefiel ihr doch zu sehr. Sie grinste und fuhr seinem Körper nach, wobei sie sich überlegte wo welches Organ lag und was die Folgen wären, wenn man es entfernte oder verletzte. Nach einer Weile packte sie ihn und drehte ihn auf den Rücken, wobei sie über ihm kniete, schnell küsste sie seinen Hals und seine Brust hinab, bis sie sich auf seinem Schoss aufrichtete. Breit grinste sie ihn an und begann ihre Hüften zu wiegen und kreisen zu lassen. "Ich kann es auch kaum erwarten, es zu sehen", meinte sie und schloss die Augen, den Kopf in den Nacken legend, als seine Hände über ihren Unterleib glitten.

"Das wäre für mich ein Festmahl.", erwiderte der Junge und deutete eine Verbeugung an. "Ich danke schon einmal für eure Gastfreundschaft."

Morondos Hände erkundeten geschickt ihren Körper, während er sich ihrem Rhythmus überliess. Ihm war nicht entgangen wo ihre Hände für eine kurze Zeit verharrt hatten. Nieren, Leber, Darm, Bauch, Milz. Sie wollte ihn tot sehen und ihm gefiel das. Nichts bereitete ihm mehr Vergnügen als mit dem Tod zu spielen.