"Wir haben die Siegel so eingerichtet, dass es im Takt mit den Kräften des Lothîndra wächst. Wir brauchten etwa 10 Jahre um es passend zu modifizieren. Der Schlüssel ist eigentlich das Gefäss. Wir haben den Lothîndra an den Jungen gebunden. Hört er der Junge auf zu existieren, ist auch die Existenz des Lothîndra beendet. Gleichzeitig verhindert ein weiteres Siegel, dass der Lothîndra den Körper vollständig übernehmen kann. Schafft er es dennoch wird er wieder in einen Kristall versiegelt.", erklärte Morondo und blickte dann rüber zu Weya.
"Es scheint, dass ich mich ein wenig mehr bemühen müsste um eine Basis für ein zweites Gefäss zu erschaffen.", sagte er in ihre Richtung.

Der Junge drehte sich um sog witternd die Luft ein, als er die Gestalt sah. Ja, es war derselbe Geruch wie vorhin. Sie war nicht viel grösser als er und sie schien nicht zu Shadarans Kreaturen zu gehören. Dafür war der Geruch zu wenig präsent in der Burg. "Nein, was bist du? Eine Art wie dich habe ich noch nie gefressen. Du riechst..." Er sog wieder die Luft ein, "bitter... ja das Wort beschreibt dich am besten."

"Was für ein Mischling bist du?", hakte er nach. Das Wesen interessierte ihn. Er hatte noch nie etwas ähnliches gesehen. Kein Lebewesen, ob Beschwörung oder nicht hatte diesem Vieh geglichen.

Shadaran überlegte. DieSiegel waren allesamt nützlich. Aber er wollte für seine Variante weniger verwenden. Das ganze müsste er sich also genau überlegen. Nicht, das Weya beim Prozess der Versiegelung starb. Denn dann könnten sie das Experiment nicht wiederholen.
"Scheint so", meinte Weya und verkreuzte die Arme. "Du musst nur netter zu mir sein, dann sollte die 'Basis' bald stehen."
"Wenn die Basis nicht bald steht, Weya, dann wird das Konsequenzen haben", meinte Shadaran kühl und trat auf sie zu. Sie mustertr ihn nur, rührte sich aber nicht. Er löste einige der Ketten, die ihre Fähigkeiten banden, bis nur noch vier der Ringe übrig waren. "Wenn du Dummheiten machst, wirst du nicht nur all deine Fähigkeiten versiegelt haben, du wirst dichdann auch nicht mehr rühren können. Und das wollen wir doch nicht. Du weisst, was du jetzt besser tun solltest", meinte Shadaran und Weya schluckte. Hatte der Alte Verdacht geschöpft? Das konnte nicht sein. Als er sich wieder Morondos kleinem Biest zuwandte, nahm sie den Dunkelschatten bei der Hand. "Komm", meinte sie.

"Wir sind zwei, doch sobald ich aufhöre zu existieren, stirbt der Lothîndra mit mir. Also ist er daran interessiert mich am Leben zu halten, damit ich ihm weitere Seelen zuführen kann. Ich selbst bin ein Blutelf. Mein Erzeuger steht dort oben bei deinem Meister Shadaran. Meine Mutter ist eine Elfe in Diensten meines Meisters."

Er folgte ihr. Sie führte ihn ohne Umwege auf sein Zimmer, wo sie ihn losliess. Er setzte sich auf das Bett und blickte sie an. "Sobald wir mit dem Experiment Erfolg haben, werde ich dir die Grundzüge der Nekromantie lehren.", sagte er und zog sich die Tunika über den Kopf. Die Tätowierungen hoben sich schwach gegen seine dunkle Haut ab.

"Also erst in einem Jahr?", fragte sie und zog sich aus, bevor sie sich auf seinen Schoss setzte. Es widerstrebte ihr es zu tun, aber sie wollte nicht eingesperrt sein, also küsste sie ihn.

"Ich nehme sie in mir auf. Ihre Lebenskraft wird die meine, ihre Fähigkeiten ebenfalls. Je mehr ich esse, desto stärker werde ich. Die Persönlichkeit meiner Mahlzeit erlischt. Sie werden zu einem Teil von mir. Was hast du eigentlich mit dem Leichnam vor? Wolltest du nur ein wenig vom Blut kosten?"

"Mal sehen." Er legte sie auf die Matratze und begann sie auszuziehen. Sie sträubte sich nicht. Er zog sich ebenfalls aus, nachdem er mit ihr fertig war und liess sich neben ihr auf das Bett sinken. Er würde nett zu ihr sein. Um den Erfolg des Experimentes Willen. Manchmal konnte man nicht alles haben und selbst er war gezwungen Opfer zu bringen.