"Und was machen wir, bis der Werwolf zurück ist?", fragte Weya.

"Warten.", erwiderte er schlicht und setzte sich auf einen der Stühle. Er nahm den Weinkrug und schenkte sich einen Becher voll davon ein. Ein guter Tropfen. "Auch ein Schluck?", fragte er.

"Gern", erwiderte sie und nahm das Getränk entgegen. "Warst du eigentlich schon immer Schwarzmagier?", fragte Weya um nicht nur da sitzen zu müssen und ins Leere zu starren. Der Wolf liess sich Zeit. Aber vielleicht war Shadaran gerade beschäftigt und die arme Kreatur musste warten.

"Nein. Ich hatte nur einen Hang zum töten. Das brachte mir in Kasz Probleme ein, bis es irgendwann soweit war, dass ich befürchten musste, dass mir Nachts jemand die Kehle durchschneiden würde. Deshalb schloss ich mich meinem Meister an. Er erkannte mein Potenzial und schenkte mir diese Tätowierungen. Ich blieb bei ihm weil ich erkannte wie viel ich lernen konnte.", erwiderte Morondo und nahm genüsslich einen weiteren Schluck vom Wein. "Woher kommen eigentlich deine Fähigkeiten? Ich habe ähnliches gesehen, doch nichts solches, dass sich mit deinen Armen vergleichen lässt."

"Oh hast du mich vorhin beobachtet?", fragte sie geschmeichelt über den Rand ihres Kelches hinweg. "Mein Großvater, wie auch der Rest meiner Vorfahren, war Lothîndrajäger. Sie haben diese Arme entwickelt indem sie Luftmagie und die Lothîndra studierten. Ich habe die Fähigkeit geerbt und weil die Lothîndra alle ausgerottet waren, oder man glaubte es zumindest, arbeitete ich als Kopfgeldjäger", erklärte sie knapp. "Den Hang zu Töten...Hast du den immernoch?"

"Meist nur wenn ich etwas als Herausforderung betrachte, oder mich jemand wütend macht. Ansonsten ist es nicht besonders jemanden umzubringen. Genau so gut könnte ich eine Ameise zertreten."

Weya grinste. "Ist es nicht langweilig mit Magie zu töten?", fragte sie und merkte, dass sie ja selber auch Mague zum Töten gebrauchte, aber wenn sie ehrlich war nicht auf die langweilige Art.

"Nicht wenn du das Opfer leiden lassen kannst. Ich beschränke meine Angriffe auf kleinere Ziele im Körper meines Gegners. Bin ich beim Kampf genug unterhalten worden, gebe ich ihm vielleicht sogar ein rasches Ende, doch das kommt darauf an in was für einer Stimmung ich mich befinde. Was bedeutet denn für dich langweilig?"

"Wenn er zu schnell verblutet und nicht einmal Angst beim Sterben empfindet", antwortete sie und grinste. "Fürchtest du eigentlich den Tod, Schwarzer Mann?"

"Nein. Wieso sollte ich das tun? Wenn man stirbt ist es fertig. So einfach ist das. Was bringt es etwas zu fürchten, dass in der Natur jedes Lebewesens vorkommt?", erwiderte Morondo und leerte den Weinkelch. "Was ist mit dir kleine Elfe? Fürchtest du den Tod?"