Weya blieb liegen und starrte eine Weile die Decke an. Sie hasste Shadaran dafür, dass er sie dazu zwang sich freiwillig mit Morondo einzulassen. Nach einer Weile wandte sie sich ihm zu. "Komm her", meinte sie und fuhr den Tätowierungen auf seiner Schulter nach.

Shadaran beobachtete Akri und den Blutelfen. Von seiner Position aus konnte er alles hören. "Sag mal, Fee, wer schickt dich?", fragte er ins Leere hinaus. "Daedhalon", antwortete eine glockenklare Stimme. "Was sollst du beobachten?"
"Den Lothîndra-Jungen. Aber mich interessieren auch deine Elfe und dieser Morondo. Stört dich meine Anwesenheit?"
"Nein... Solange du nichts tust, ausser zu beobachten."

"Nicht ganz. Ich habe nachher das Wissen meiner Opfer mehr nicht. Manchmal fehlen aber auch Stücke davon. Vielleicht vergessen sie einen Teil im Augenblick ihres Todes." Er zuckte mit den Achseln. "Es interessiert mich nicht sonderlich." Der Junge blickte wieder zu Shadaran hoch. "Krieg ich noch mehr?", rief er.

Morondo legte eine Hand auf ihre Seite und liess sie dann zur Hüfte runtergleiten, während er die andere sacht auf einer ihrer Brüste ruhen liess. Er würde sie wirklich gerne ein wenig quälen, doch dass wäre dem Resultat abträglich. Es war zwar nicht seine Art, doch zumindest ein wenig würde er das Liebesspiel geniessen können. Sanft drückte er sie auf den Rücken und küsste ihren Hals.

"Fünf", antwortete Shadaran und weitere fünf Sklaven wurden in die Arena getrieben.

Weya versuchte zu vergessen wer auf ihr lag und fuhr ihm mit den Nägeln über den Rücken, wobei sie versuchte seine Berührungen zu genießen. Mit der Zeit fiel es ihr leichter, aber als sie drohte die Kontrolle zu verlieren und ihn vor lauter Lust umzubringen zu versuchen, zog sie ihn enger an sich. "Beeil dich", meinte sie mit zittriger Stimme und küsste ihn, um sich abzulenken.

Er rollte sich von ihr runter und blickte zur Decke. Ihre Magie hatte ihm einen langen blutigen Schnitt am Rücken verpasst, bevor er es zu Ende gebracht hatte. Jetzt blutete er das Laken voll, doch das störte ihn nicht weiter. Er würde später die Wunde versorgen.

Die ersten beiden Sklaven erledigte er in windeseile, doch dann begann er sich Zeit zu nehmen. Er schnappte sich einen der Männer, drückte ihn mithilfe von Magie zu Boden und nahm ihn in Ruhe auseinander. Als er seine Hand unter die Rippen des Mannes schob und nach dessen Herz griff, starb der Sklave schliesslich. Dem Jungen blieb gerade genug Zeit die Seele des Mannes zu packen, bevor sie verschwand. Die Folter hatte seinen Hunger wieder geweckt. Die verbliebenen Zwei liefen schreiend von ihm davon. Sie hatten jeglichen Widerstand aufgegeben.
Ihm begann die Sache langweilig zu werden. Warum wehrten sie sich nicht? Es war nicht unterhaltsam jemanden zu töten, der sich vor Angst selbst besudelte. Zwei Arme wuchsen aus seinem Rücken, griffen nach den Köpfen der Sklaven und riss je einen Schemen aus ihnen raus. Nachdem er die ebenfalls verzehrt hatte, fühlte er sich einigermassen gesättigt. So reichhaltig hatte er seit langem nicht mehr gespeist.

"Bist du satt, Junge?", fragte Shadaran.

Weya lag nur schwer atmend da und versuchte sich in den Griff zu kriegen. Doch sie schaffte es nicht, schwang sich auf die Füsse und ging zum Fenster. "Ich will ihn töten", meinte sie und blickte hinab zum Lothîndrajungen.

"Für den Moment.", erwiderte er mit einem breiten Grinsen.

"Den Lothîndra-Jungen? Wieso?", fragte Morondo und stützte sich auf die Ellbogen um sie betrachten zu können. Der Schnitt auf seinem Rücken schloss sich und er griff nach seinen Hosen.

"Weil er einen Lothîndra in sich trägt", antwortete sie und trat auf ihn zu. "Das bringt mich aus dem Gleichgewicht... Du siehst ja, was ich mit deinem Rücken gemacht habe... Und das nächste Mal könnte ich dir das Herz rausreissen versuchen. Was ich nicht will, weil Shadaran ein Problem damit hätte. Sag also deinem Sohn, dass er sich nicht in meiner Nähe aufhalten soll", sagte sie und stützte sich auf seinen Knien ab.

"Gut", meinte Shadaran, "dann komm her und beschreibe mir wie es ist mit dem Lothîndra zu leben."