RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 04.10.2012 00:29von Randreyah •

Ran fluchte leise und riss einen Fetzen des Kleides ab, mit dem sie sich das Blut aus dem Gesicht und von den Händen wischte. Sie liess den Stoffetzen in Flammen aufgehen und verbramnte ihn ganz. "Das einzige was ich getan habe war, dich zu einem Arzt zu bringen. Nur hatte ich vergessen, dass er im Grossen und Ganzen ein Idiot ist, der zu viel dummes Zeug redet. Er erzählt alles weiter was er hört und reibt es den Betroffenen gern unter die Nase", seufzend massierte sie sich die Schläfe, "Ich habe es nur für angebracht gehalten mich für sein Verhalten zu entschuldigen. Denn du sahst nicht gerade glücklich aus, als du aus dem Behandlungszimmer herausgestürmt bist", erklärte sie mit kratzender Stimme. Der Drache wand sich enger um sie und hielt seine schmale Schnautzenspitze in ihre Handfläche gedrückt. "Falls dich das in irgendeiner Weise beleidigt hat, tut es mir Leid. Aber das ist kein Grund mir ein Messer in den Rücken werfen zu wollen. Und ausserdem könntest du, rein vom Alter her gesehen, mein Kind sein", fügte sie hinzu und hustete unterdrückt. Sie hatte das Feenblut nicht bei sich. Aber der Drache tat sein Bestes ihr Linderung zu verschaffen, wofür sie ihm in Gedanken dankte.
In der Gruft der Kirche Loeys erschien ein dünnes Netz aus Rissen über dem gesammten Bernstein. Er würde höchstens noch einen Tag zusammenhalten, bevor er den Körper freigab und es zu spät für die Zeremonie wäre.
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RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 04.10.2012 00:45von Ro Raven •

"Er hatte nichts gesagt oder getan, was zu entschuldigen wäre", sagte Ro kopfschüttelnd. "Er hat nur... ich bin immer ein bisschen..." Ihr fiel absolut kein passendes Wort ein. "...seltsam drauf, wenn ich an meinen Vater denke. Nicht sehr gesprächig. Und vielleicht auch ein bisschen... reizbar." Allerdings war sie das eigentlich immer. Darez' Erbe, wie so vieles. Irgendwo am Rand ihres Geistes tauchte der Gedanke auf, ob es vielleicht im Endeffekt Lord Sroks Erbe war. Egal, das war nicht von Belang. Sie war, wer sie war.
Sie blickte zu Ran und dem Drachen. Er war eine Erklärung, warum sie so schnell hier gewesen war. Aber sie musste tatsächlich in der Nähe gewesen sein. Was hatte sie gesagt? Sie sei in Loney zu finden? War das eine Stadt oder ein Land, das nach dem Fluss benannt war?
Ro biss sich auf die Lippe, dann sagte sie zögernd: "Danke. Für das was du getan hast. Dass du gekommen bist, und..." Sie deutete mit dem Kopf in Richtung des Zeltes. "Wenn du mich irgendwann brauchst, lass es mich wissen. Ich werde dort sein, wo der Krieg ist."
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RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 04.10.2012 00:57von Randreyah •

Ran lächelte schwach. "Immer wieder gern. Gut, das werde ich mir merken", sagte sie und schwang sich auf den Rücken des Drachen. Sie überlegte kurz. "Wenn ihr dem Fluss weiter folgt kommt ihr zur Stadt Loney. Es ist eine sehr alte und sehr grosse Stadt. Sie wird von einem Königshaus regiert und in ihr ist auch der Hauptsitz des Südlichen Drachen. Aber Diebe und Vagabunden werden dort geduldet, solange sie nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenken", sagte sie und stützte sich am Geweih des Drachen ab. Ihr wurde immer schwärzer vor Augen. "Wenn es ihm schlechter geht ruf mich wieder. Aber jetzt musst du mich entschuldigen. Ich hoffe, wir sehen uns bald", sagte sie und der Drache entschwand mit der Strömung des Flusses so schnell, wie kein Schiff es vermochte.
Kurze Zeit später taumelte sie in das Wirtshaus, gestützt von Earon. Die Medizin die er ihr gegeben hatte, wirkte stärker auf sie, als auf andere und verschlechterte ihren Zustand. Narum gab ihr das Feenblut und heilte sie, so gut er konnte. Ihm war bewusst, dass sie morgen noch etwas erledigen musste, aber danach würde die letzte Gelegenheit kommen, dass sie ihren alten Körper wieder nahm. Er liess sie schlafen, denn Ruhe würde sie nicht genug bekommen und gerade die brauchte sie, um ihre Energiereserven wieder aufzufüllen.
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RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 05.10.2012 11:48von Ro Raven •

Ro blickte Ran nach. Loney war also eine Stadt. Und so schnell wie Ran dagewesen war, mussten sie sie im Lauf des nächsten Tages erreichen. Sie fragte sich, ob das gut oder schlecht war. Viele Leute auf einem Haufen boten immer Konfliktpotenzial, und sie wollte nicht noch mehr Männer verlieren. Ganz zu schweigen von den Wachen natürlich. Was das wohl heissen mochte, Diebe und Vagabunden wurden geduldet? So wie sie es kannte hatten die Wachen überall etwas gegen Diebe, Räuber und Mörder, und wenn man als Gesetzloser in einem Ort keine Schwierigkeiten hatte, dann weil die Wachen dort heillos überfordert waren, oder schlichtweg niemand wirklich diesen Job übernahm, wie in Ravi. Aber hier gab es einen König? So oder so, wenn Vagabunden geduldet waren, hatte es vermutlich viele davon. Hm. Ihr kam eine Idee.
Sie drehte sich um und ging vom Ufer weg. Einige der Männer standen da und sahen sie fragend an. "Wir kommen morgen in eine Stadt", sagte sie zu ihnen. "Ich will, dass ihr euch halbwegs benehmt, und euch nicht festnehmen lasst, ist das klar?"
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RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 21.02.2013 23:11von Ro Raven •

Ende Dezember
Er taumelte. Seit Tagen marschierte er. Wieviele Tage? Wusste er nicht mehr so genau. Wann irgendwo bleiben oder auch nur kurz verweilen wollte, trieb es ihn weiter, wie eine unsichtbare Kraft, die ihn vor sich her stiess, immer weiter und weiter, bis zu jenem fernen Ziel, das irgendwo in seinem Kopf am Ende des langen Weges schwebte: Kor. Die Möglichkeit, sich zu rächen.
Er hustete und hielt kurz inne. Der Pfad, dem er folgte, war schmal und führte nahe am Seeufer entlang. Der Schnee lag knietief, das Wasser zwischen den geknickten Schilfhalmen war gefrohren, die Luft so kalt, dass sein Atem Wolken bildete. Er blickte zwischen den lichten Stämmen, die das Ufer säumten hinaus auf die graue Oberfläche des Sees, in der sich die Wolken spiegelten, wie sein Name es sagte. Der See war ruhiger als die letzten Tage, ruhiger als jemals seit er mit dem Flussschiff in der Handelsstation an der Mündung des Sees angekommen war. Es war eines der letzten Schiffe gewesen, die noch von Loney den Fluss hinauf gefahren waren für dieses Jahr. Er hatte darauf eine Anstellung als Wächter gefunden. Jetzt war er alleine unterwegs, bis zumindest zum Ende des Spiegelsees. Wie er die Wüste danach durchqueren sollte, wusste er noch nicht.
Er machte einen weiteren Schritt und stolperte über eine Wurzel, die unter dem Schnee verborgen gewesen war. Er fiel auf die Knie. Die Kälte des Schnees durchdrang schnell den dünnen Stoff an seinen Knien. Aber ihm war nicht kalt. Im Gegenteil, er hatte eher zu warm. Er hatte das Gefühl, dass da irgendetwas nicht stimmen konnte. Sein Magen schmerzte, aber hatte er Hunger? Er wusste es nicht. War er müde? Ja, sehr. Vielleicht sollte er sich hinlegen und schlafen. Er hatte die letzten Nächte so schlecht geschlafen.
Aber nein, er musste nach Kor. Er konnte nicht verweilen. Mühsam rappelte er sich auf und ging weiter, aber seine Knie fühlten sich an wie Brei. Er merkte, dass sie seine Arme zitterten. Dann wurde ihm schwarz vor Augen und er kippte vornüber.
Es dauerte eine Weile, bis er begriff, dass er erwachte. Es war warm und ein angenehmer, würziger Geruch hing in der Luft. Er öffnete langsam die Augen und blickte an eine dunkle Balkendecke und einige Regale an der Wand. Langsam richtete er sich auf, um sich in dem Raum umzublicken. Ein Feuer brannte in einem schön gemauerten Kamin, ein Topf hing darüber. Der Boden war aus dunklem Holz, genau wie alle Möbel, und mit frischem Stroh bestreut.
"Bleib liegen, Junge", sagte eine Stimme. Er drehte den Kopf und sah eine Frau in einem Sessel sitzen, die ihn freundlich ansah. Er gehorchte und fragte sich, wie lange ihn niemand mehr Junge genannt hatte. Er war immerhin siebenundzwanzig. Den Blick hielt er weiterhin auf die Frau gerichtet. Ihr Haar war lang und silbergrau, doch sie sah nicht sehr alt aus. Und irgendwie fremd. Dann sah er ihre Ohren und ihm wurde klar, dass sie eine Elfe sein musste.
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RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 16.03.2013 22:49von Ro Raven •

Die Elfe hiess Laëna. Sie fragte ihn nicht nach seinem Namen, sondern nannte ihn einfach nur Junge. Sie hatte einen Mann, der tagsüber nicht zu Hause war und am Abend in einem Sessel am Feuer sass und Pfeife rauchte. Sie sprachen nicht oft, und auch Nesh sagte so gut wie nichts. Niemand fragte, wer er war, woher er kam, oder warum er hier war, und ihm sagte auch niemand, wie sie ihn gefunden hatten, oder warum sie sich überhaupt um ihn kümmerten.
Laëna gab ihm Suppe und Wasser und wenn er aus einem Fiebertraum aufwachte und aufsprang, weil er nicht wusste, wo er war, sagte sie ihm zumindest, dass es hier sicher war und deckte ihn wieder zu. Sie wusch auch seine Kleider und reinigte sein Kettenhemd. Nur seine Waffen rührte sie nicht an, sondern liess sie in einer dunklen Ecke liegen.
Es dauerte einige Tage, bis das Fieber nachliess, und er so weit beisammen war, dass er aufstehen konnte, ohne herumzuwanken als wäre er sturzbetrunken. Er blickte aus dem Fenster, aber zwischen den Eisblumen sah er nur einige Bäume und viel Schnee. Laëna stellte ihm eine Schüssel mit Suppe auf den Tisch. Er setzte sich und ass einige Löffel voll. "Danke", sagte er dann. "Ich danke euch, dass ihr mich gerettet habt, und dass ihr mir Essen gebt. Ich werde das niemals vergessen."
Sie sah ihn nur an. "Man lässt einen Fremden nicht erfrieren oder verhungern, wenn man selber auch nur irgendwie genügend hat, um etwas davon abzugeben."
"Trotzdem", sagte Nesh. "Was ihr getan habt, mag für euch selbstverständlich sein, aber ich kenne viele, die es nicht getan hätten. Ich danke euch dafür."
Sie schien verlegen zu werden. "Es war ja nicht viel. Wir haben dieses Jahr zwar weniger als sonst, aber für einige Teller Suppe für einen kranken Wanderer reicht es. Würde es dafür nicht reichen, würde es auch für uns nicht reichen bis zum Frühling, und dann spielte das bisschen mehr oder weniger auch keine Rolle mehr. Wir bekamen diesen Sommer Hilfe von den anderen Dörfern, es ist auch an uns zu helfen, wo Hilfe nötig ist."
Nesh stand auf und stellte seine Schüssel auf das Brett, wo sie immer die benutzten Schüsseln hinstellte, wie er beobachtet hatte. "War eure Ernte schlecht?", fragte er.
Laëna schüttelte den Kopf. "Nein", sagte sie. "Aber unser Dorf erlitt anfangs des Sommers einen schweren Schlag. Eine Bande von Räubern zwang uns, ihnen fast all unsere Vorräte zu geben. Und sie töteten Femnar. Seine Verlobte hat sich daraufhin das Leben genommen. Sie... sie war meine Tochter."
Ihre Stimme wurde zum Ende der Worte sehr leise. Nesh spürte, dass er leichenblass war. "W...wurden die Räuber von einer Frau angeführt?"
"Ja", antwortete Laëna. "Sie tötete den Jungen. Ist dir nicht gut?"
Nesh sank in die Knie. "Es tut mir leid", stammelte er. "Es tut mir so leid."
"Was tut dir leid?", fragte Laëna. Sie war aufgestanden und blickte auf ihm hinunter.
Er brachte es nicht über sich, ihr in die Augen zu sehen. Er schluckte. "Tötet mich. Denn ich war einer von ihnen."
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RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 06.04.2013 23:52von Ro Raven •

Er starrte in die Dunkelheit. Sie hatten ihm die Hände gebunden und ihn in einen Schuppen gesperrt. Er hätte den Knoten vermutlich längst öffnen können, und die Schuppentür war zwar verschlossen, aber so leicht, dass er kaum wirklich hätte dagegentreten müssen, um sie aus den Angeln zu heben. Er hätte längst fliehe können. Aber er wollte es nicht. Stundenlang hatte er versucht sich zu erklären, warum er es nicht wollte, aber am Ende war es ihm nicht wirklich gelungen. Ein Grund war, dass er nicht Rache und Gerechtigkeit fordern konnte, ohne selbst einem anderen das Recht auf Rache einzugestehen. Ein anderer, dass er nicht mehr an seinem Leben hing. Er konnte sich nur nicht entschliessen, ob er sich umbringen sollte oder nicht. Indem er sich diesem Gericht unterzog, gab er den Entscheid in die Hände eines anderen. Ein Teil von ihm hoffte, dass sie ihn verurteilen und hinrichten würden, damit es endlich vorbei war.
Er verzog den Mund. Er würde auf die Elfen den Eindruck eines aufrechten Mannes machen, der die Verantwortung für das, was er tat übernahm, und den Konsequenzen entgegentrat. Aber er war ein Feigling. Er war nur noch hier, weil er versuchte, sich einer eigenen Entscheidung zu entziehen. Das wusste er ganau, und es verbitterte ihn. Er war immer davor geflohen, für sich selbst zu entscheiden. Vermutlich war er deshalb Söldner geworden. Auf jeden Fall war es der Grund, warum er niemals hatte Anführer werden wollen. Warum er ohne Ro niemals gewagt hätte, Männer zu versammeln und unter die Räuber zu gehen. Er hatte sie gebraucht. Er brauchte sie immer noch...
Er legte den Kopf auf die Knie und versuchte nichts anderes in seinem Inneren zuzulassen als dunkle Leere. Er würde sein Leben in die Hände der Richter legen. Wenn sie seinen Tod beschlossen, dann würde es so sein. Wenn sie eine andere Strafe beschlossen, dann würde er sie annehmen. Wenn sie ihn gehen liessen, dann würde er nach Kor gehen. Er würde lernen, wie man Drachen tötet. Er würde sich rächen. Er wusste nicht mehr, wie oft er sich diese Sätze in den vergangenen Stunde vorgesagt hatte. Und wie viele tausend Mal die letzten drei in den Wochen davor. Er wusste nicht mehr, wie lange er unterwegs war. Es gab nur ein Ende der Reise und einen Anfang, an den er sich nicht erinnern wollte. Er würde nach Kor gehen. Er würde Drachen töten.
Irgendwann öffnete sich die Türe und Licht fiel in den Schuppen. Er hob den Kopf und kniff die Augen zusammen. Zwei Männer mit Speeren befahlen im aufzustehen und geleiteten ihn nach draussen. Sie überquerten den Platz, auf dem Ro den Jungen getötet hatte. Er hatte damals nicht wirklich verstanden, warum sie es getan hatte, aber er war sich ziemlich sicher, dass sie es nicht hatte tun wollen, denn sie hatte sich danach besinnungslos getrunken. Das hatte sie niemals getan nach einer Schlacht. Er versuchte, nicht daran zu denken.
Die Männer führten ihn zu einem Haus und sie traten ein.
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RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 14.04.2013 03:04von Ro Raven •

Der Raum war gross aber nicht sehr hoch. Eine Ansammlung von Elfen drängte sich zu beiden, in der Mitte war ein langer Tisch aufgestellt, hinter dem wichtig aussehende Leute sassen, vermutlich die Richter. Nesh wurde in die Mitte des Raumes geführt und dort stehen gelassen, während die beiden Wachen einen Schritt zurück traten. Ohne, dass man ihn dazu aufforderte, diel er auf die Knie, denn es schien im falsch wenn ein zu Recht angeklagter die Ankläger um Haupteslänge überragte.
Den Blixk auf den Boden gerichtet, wartete er in der Stille, die auf das anfängliche Gemurmel folgte. Schliesslich ertönte eine Stimme, die eines Mannes. "Wie ist dein Name?"
"Nesh", antwortete er.
"Ist das dein voller Name?"
"Ja."
"Wie alt bist du?"
"Siebenundzwanzig", antwortete Nesh. "Ungefähr."
"Du bist Söldner?"
"Ja."
"Du warst unter jenen, die dieses Dorf überfallen habeim Frühjahr?"
"Ja."
"Warum habt ihr das getan?"
Nesh blickte zum ersten Mal, seit er eingetreten war auf, und sah das Gesicht seines Befragers. Er war ein älterer Elf, mit grau durchzogebem Haar und eindringlichem Blick. Nesh stockte. Mit so einer Frage hatte er nicht gerechnet. Er senkte den Kopf wieder. "Wir hatten Hunger."
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RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 15.04.2013 04:27von Ro Raven •

"Warum habt ihr nicht einfach gefragt oder darum gebeten, dass man euch Essen gibt?"
Diesmal war Nesh eine Weile sprachlos. Er brauchte einige Zeit, um sich überhaupt sicher zu srin, dass er die Frage richtig verstanden hatte.Verwirrt meinte er: "Niemand hilft einer Gruppe heruntergekommener Söldner freiwillig."
Der Befrager seufzte. Dann meldete sich eine andere Stimme: "Die Frau war euer Anführer."
Nesh schluckte hart und hoffte, dass seine Stimme ihn nicht im Stich liess. "Ja."
"Welche Funktion hattest du inne?"
"Fourier. Zuständig für die Verpflegung und Unterbringung."
"In dem Fall hast du deinen Job abet schlecht gemacht", murmelte eine boshafte Stimme aus der Audienz. Jemand anders rief laut: "Warum habtihr Femnar getötet?!. Hat es euch nicht gereicht, uns zu demütigen und uns alles wegzunehmen?!" Mehr Stimmen mischten sich ein, bis die Richter nach Ruhe riefen. Langsam beruhigte sich die Audienz. "Beantworte die Frage", forderte der Mann in der Mitte Nesh auf. "Warum habt ihr ihn getötet?"
"Ich weiss es nicht", murmelte Nesh.
"Traf eure Anführerin solche Entscheidungen alleine?"
"Ja. Sie traf alle Entscheidungen."
"Weshalb forderte sie den Jungen zum Kampf?"
"Ich weiss es nicht. Sie... Sie kämpfte gerne." Wieder schluckte Nesh.
"Sind weitere Fragen?" Der Richter blickte in die Runde. Alle schwiegen, worauf hin er sagte: "Wir werden uns berate."
Die Richter rückten die Stühle zueinander und begannen leise zu sprechen, während Nrsh mit gesenktem Kopf wartete.
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RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney
in Dreitan - das Spiel 15.04.2013 15:43von Ro Raven •

,Es dauerte nicht sehr lange, bis der Mann in der Mitte aufstand ubd das Gemurmel im Saal verstummte. "Wir haben beschlossen, dass du schuldig bist an der Plünderung des Dorfes", sprach er. "Du wirst für deinen Anteil an dieser Schuld verurteilt werden. Aber wir kamen auch zum Schluss, dass dich keine Schuld trifft am Tod des Jungen. Dies war einzig und allein die Tat eurer Anführerin."
Nesh war überrascht. Er hatte niemals von einem Gericht gehört, das so gerecht entschied. Er hatte eigenntlich damit gerechnet, dass sie ihn für alles verantwortlich machen würden, einfach weil er der einzige war, den sie hatten. Bevor er dazu kam etwas zu sagen, sprach der Richter weiter. "Wir haben weitere Fragen an dich. Wenn du sie beantwortest, kann das mildernd auf das Urteil wirken."
Nesh mahm es nickend zur Kenntnis.
Der Richter beugte sich vor. "Wo ist die Frau?"
Es wurde still. Alle blickten auf Nesh. Er öffnete den Mund , aber kein Laut kam über seine Lippen. Er brachte ed nichtfertig, das zu sagen, was die Antwort auf diese Frage war. Wenn er es sagte, konnte er es nicht mehr vor sich selbst verleugnen. Die Elfen warteten. "Sie... sie ist tot", murmelte er schliesslich.
Schweigen. Nesh starrte zu Boden, damit niemand die Tränen sehen konnte, die in seinen Augen brannten.
"Wie ist sie zu Tode gekommen?", fragte der Richter.
Nesh schluckte. "Eine Explosion", sagte er. Seine Stimme hielt, aber er hatte das Gefühl innerlich zu zerbrechen.
"Was ist mit den anderen Söldnern?"
"Sie kämpften für die Nachtzinne, als ich sie verliess."
"Warum hast du sie verlassen?"
Um mich umzubringen, dachte Nesh. "Um nach Kor zu reisen", sagte er.
"Weshalb nach Kor?"
Nesh blickte auf. Das Gesicht des Befragers hatte sich nicht verändert. Es blieb distanziert und unnahbar. Aber in Neshs innerem machte die Verzweiflung der Wut platz. "Um Rache zu nehmen", sagte er, und in seiner Stimme lag die Kraft, die ihn über all diese Wochen vorwärtsgetrieben hatte.
"Rache wofür?", fragte der Elf.
"Für den Tod der Frau, die ich liebte", antwortete Nesh.
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