#41

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney

in Dreitan - das Spiel 05.07.2013 07:53
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Ort: Nördlich des Loney, nordwestlich des Spiegelsees, längengradmäßig auf Höhe der Feste, breitengradmäßig auf Höhe von Gevira
Zeit: Mitte Februar 307

Shagan lief. Er kannte dieses Gebiet. Damals hatte er es mit Liva und Neshatar durchquert. Er war erstaunt, dass er mit Zarkuns Körper eine fast ebenso hohe Ausdauer und Geschwindigkeit an den Tag legte wie Livaleth. So würde er es noch schaffen, Drez zu erreichen.
Da erreichte ihn Ophtals Stimme: "Neshatars Körperzeremonie müssen wir auch noch durchführen, wir haben da schon einen Plan. Wenn du Drez erreichst, werden Livaleth und Neshatar vermutlich nichtmehr dort sein, aber wir sagen dir, was du zu tun hast. Lauf erstmal bis zum Gebirge, dann such dir einen Unterschlupf."
Na gut, dann eben so.

Mit Zarkuns Körper fühlte er sich irgendwie anders, nicht wie er selbst. Das passte auch zu seinem Geist. Er war nichtmehr der Dämon, der in Búrac aufgewachsen war, der eine Kampfausbildung machte, eine Verlobte hatte, eine Familie und ein Ziel.
Er mochte oft fröhlich und verrückt wirken und sich normal verhalten, aber innerlich spürte er immer wieder, wie ihn die Dunkelheit rief. Wie er drohte zu versinken im Schmerz der Welt, in Hass und Angst, in Trauer und Verzweiflung.
Nachts, wenn alles dunkel und still war, krampte er sich wach auf dem Boden zusammen, zuckte.
Tagsüber, bei Sonnenschein, mochte das alles vergessen sein, aber sie rief ihn, die Dunkelheit.
Sie rief ihn!


And he wondered...how can I protect something so perfect without evil?

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#42

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney

in Dreitan - das Spiel 06.07.2013 12:56
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Shagan

Er kauerte in einer Höhle, unter einem Felsen, in der Einöde der Halbwüste.
Es war Nacht, aber er hatte kein Feuer entzündet.
Die Dunkelheit bot Geborgenheit, sie war sein Freund.
Ihn überholte die Vergangenheit, die er lange erfolgreich verdrängt und kaschiert hatte.
Sie war tot, sein Dorf war tot, seine Familie war tot. Er besaß nichts mehr, außer seinem Rachedurst.
Er hatte Ro verloren und Arsór und seine anderen Gefährten. Er war erneut alleine gewesen. Jede Person, die in seine Nähe kam, schien zu sterben oder zu verschwinden. Er war ein Fluch. Ein Fluch für alle Wesen und er hasste sich dafür.
Aber er hasste auch alle Wesen. Wieso wurde er alleine gelassen in der Dunkelheit? Wieso wurde seine Jugend in Flammen zerstört?
Er weinte.
Aber er spürte auch Hass.
Hass gegen alle Magier, egal ob sie zur Organisation, zum Südzirkel, zu den Schwarzmagiern, zu Táront oder zum Ostzirkel gehörten.
Hass gegen Zarkun, der sein Dorf verraten hatte. Hass gegen Táront, der die Zerstörung Búracs angeführt hatte.
Hass gegen alle Menschen, Zwerge, Elfen und Dämonen, die ihm nicht geholfen hatten.
Wieso folgte er den Magiern überhaupt noch?
Er hatte seit er für sie kämpfte, nie hinterfragt, wieso er das tat. Es schien ihm einfach einen Sinn in seinem leeren Leben zu geben.
Aber er konnte auch anders einen Lebenssinn in der Leere finden...


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#43

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney

in Dreitan - das Spiel 07.07.2013 00:29
von Úrakantôr | 2.898 Beiträge

Er hatte einen Entschluss gefasst: Scheiß auf die Magier, die für sein Unglück verantwortlich waren.
Er würde es ihnen zeigen, er wusste auch, wo er anfangen würde.
Er hatte das Potenzial mächtiger zu werden, mehr über Magie zu erfahren.
Und er wusste, die Magier brauchten nur sein Blut um einen weiteren Tunnel zu öffnen und ein mächtiges magisches Artefakt zu stehlen.
Er hatte sie belauscht.
Sie wollten sämtliche magische Artefakte Dreitans sammeln um stark zu werden, aber sie brauchten ihn für eines der Wichtigsten.
Und jetzt würde er ihnen entfliehen. Ophtal könnte ihn nicht erreichen, wenn er den Kristall benutzte, den er einst von einem Feuerdämonenmagier geschenkt bekommen hatte.
Er wendete sich, blickte jetzt nach Osten, statt nach Norden.
Er würde nicht nach Drez gehen.


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#44

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney

in Dreitan - das Spiel 10.07.2013 16:58
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Februar 307, an der südlichsten Kurve des Loney, die Marketenderin und Meyra

Sie waren seit etwa einer Woche unterwegs und fast ebenso lange zogen sie schon durch den Wald. Es war kälter geworden, je näher sie den Bergen kamen. Die letzten Tage über war die schmale Strasse, die von Loney hinauf zur Feste führte, vom Fluss abgewichen, doch nun hatte sie zu ihm zurückgeführt. Heute hatten sie ihr Lager auf einer kleinen Lichtung ein Stück vom Weg entfernt aufgeschlagen und die Marketenderin war zum Fluss hinunter gegangen, um Wasser zu holen.
Plötzlich hörte sie Meyra schreien. Sie liess die Wasserschläuche fallen und lief los, so schnell sie konnte. Als sie auf die Lichtung trat, sah sie Meyra umzingelt von einem halben dutzend Männer mit Schwertern und Langen Messern. Das Mädchen stand mit dem Rücken zu einem Baum und konnte nicht weiter zurückweichen. Die Marketenderin blieb stehen und rief: "Lasst sie in ruhe!"
Die Räuber drehten sich zu ihr um. "Oh, was haben wir denn da?", meinte einer von ihnen mit einem dreckigen Grinsen. "Noch so was hübsches."
Sofort kamen einige auf sie zu. Die Marketenderin schluckte und trat ihnen furchtlos entgegen. "Ich bin sicher, das lässt sich ohne Gewalt regeln. Was wollt ihr?"
Einer der Räuber lachte. "Was willst du uns schon geben? Dein Geld? Dich? Die Kleine da?"
Sie umkreisten sie und sie wich zurück, bis sie neben Meyra stand. "Sagt, was ihr wollt!"
"Begreifst du nicht?", fragte einer der Männer grinsend. "Du hast nichts, was wir uns nicht sowieso nehmen können."
Das war der Marketenderin klar. Sie hatte nur nicht von vornherein aussschliessen wollen, dass es nicht einen anderen Weg gab. Aber nun hatte es keinen Sinn mehr, zu warten.
Der Mann packte ihr Kinn. In diesem Moment liess sie den Boden unter seinen Füssen einstürzen. Gleichzeitig schoss die Erde um jeden der Räuber hoch, umschlang sie und drang ihnen in Mund und Nase ein. Zuerst würgten sie und krümmten sich, dann stürzten sie zu Boden und wanden sich, schliesslich lagen sie still. Die Marketenderin zog Meyra an sich und drückte sie an ihre Brust, damit sie die Todeskrämpfe der Männer nicht mitansehen musste.
Als sie sie wieder losliess, sah das Mädchen mit tränenverschmierten Augen zu ihr auf. Ihr Blick war ängstlich, aber auch bewundernd. "Du bist eine Magierin."
"Ja", antwortete die Marketenderin und begann ihr Gepäck zwischen den Leichen der Männer zusammen zu suchen. "Wir reisen weiter. Das hier ist kein Ort, um die Nacht zu verbringen."


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#45

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney

in Dreitan - das Spiel 15.07.2013 02:53
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, denn den gesammten Flug hatte er im Sattel geschlafen, solange bis Fero ihn geweckt hatte. Der Drache landete um zu trinken. Maenavry nutzte die Gelegenheit sich zu entspannen und legte sich ins Wasser nahe am Ufer. Die Kälte des Wassers tat ihm gut, er wäre gerne geschwommen, doch die Strömung hier war schlicht zu stark.
Plötzlich schreckte Fero auf. Maenavry folgte dem Blick des Drachen und sah auf der anderen Uferseite zwei Leute auf der Strasse reisen. Etwas schien ihm bei einer der beiden Personen komisch vertraut zu sein, doch er konnte nicht sagen was.


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#46

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney

in Dreitan - das Spiel 15.07.2013 03:04
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Sie hatten die Nacht am Fluss unten verbracht. Keine weiteren Räuber waren gekommen, aber trotzdem waren sie angespannter als vor dem Überfall. Der Tag war sonnig, klar, und aussergewöhnlich warm für Februar. Überall tropfte der Schnee von den Ästen und neben ihnen plätscherte der Fluss.
"Schwester", sagte Meyra. "Schau mal. Ist das dort ein Drache?"
Die Marketenderin blickte auf und folgte Meyras ausgestrecktem Arm, der auf die andere Flussseite zeigte. "Tatsächlich", sagte sie verblüfft. Sie konnte sich nicht erinnern, einen Drachen jemals von so nahe gesehen zu haben. Aber vielleicht kam das hier oben, so nahe an den Bergen, öfters vor.
Die Marketenderin zügelte das Pferd und sie blieben stehen, um den Drachen anzusehen. Sie hoffte, dass sie ihn damit nicht verärgerten. Es hiess zwar, dass Drachen normalerweise Reisende in Ruhe liessen, aber man konnte nie wissen.


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#47

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney

in Dreitan - das Spiel 15.07.2013 03:06
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Maenavry stand auf und stellte sich neben Fero um die Gestalten besser sehen zu können, doch es nützte nicht viel.


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#48

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney

in Dreitan - das Spiel 15.07.2013 14:30
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

Es war wirklich warm. Die Marketenderin lockerte den Umhang um ihren Hals, als sie eine Bewegung bemerte. Neben dem Drachen stand jemand von menschenähnlicher Gestalt, und schien zu ihnen hinüber zu sehen. Auf die Entfernung konnte sie nicht viel erkennen, aber vielleicht war es besser, wenn sie weitergingen. Leute, die mit Drachen unterwegs waren, tendierten dazu, nicht angestarrt werden zu wollen. Sie blickte zur Sonne hinauf. Wieso war es hier plötzlich so warm?
Meyra neben ihr zog den Mantel enger um sich. Die Marketenderin sah sie befremdet an. "Hast du nicht warm?"
"Nein", meinte Meyra. "Nicht sonderlich."
Die Marketenderin blickte irritiert zur Sonne hinauf, dann zu dem Drachen und der Gestalt am anderen Flussufer. Dann dämmerte ihr, woher die Wärme kam. Verflucht, was nützte dieser Zauber, wenn sie das Gefühl so schlecht einordnen konnte?
Sie hob die hand ein Stück, um nach ihm zu rufen, aber dann hielt sie inne. Alles in ihr wollte, dass er herüber kam, um ihm nahe zu sein. Alles, ausser ihr Verstand. Aber ihr Verstand setzte sich durch. Er hatte einen Auftrag. Sie hatte einen Auftrag. Und sie musste für Meyra sorgen.
Sie griff wieder nach ihren Zügeln. "Komm, wir reiten weiter."
Meyra folgte ihr, auch wenn sie dabei den Kopf verrenkte, um den Drachen weiter anzusehen.


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#49

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney

in Dreitan - das Spiel 15.07.2013 21:22
von Randreyah | 11.751 Beiträge

Er war sich nicht sicher ob sie es war, doch als sich ihre Pferde in Bewegung setzten, sprang Fero vor und riss ihn mit über den Fluss. Er landete vor den Pferden und musterte die Rothaarige, welche Maenavry als Marketenderin erkannte. "Ihr habt einen Interessanten Geruch", meinte der Drache und sah sie mit schräg gestelltem Kopf an. "Kennen wir uns von irgendwo her?"


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#50

RE: Nordufer des Spiegelsees und Oberlauf des Loney

in Dreitan - das Spiel 15.07.2013 21:27
von Ro Raven | 10.532 Beiträge

"Bei Euch bin ich mir nicht sicher", antwortete die Marketenderin dem Drachen. "Aber Euren Begleiter kenne ich."
Sie schickte Ruhe zu den Pferden, die wegen dem Drachen, der plötzlich vor ihnen landete, fast durchgegangen wären und sagte: "Keine Angst, Meyra."
Erst dann sah sie den Feuertänzer an. Er sah nass aus. Sie konnte sich ein Grinsen nicht ganz verkneifen.


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