"Seid ihr beiden sicher, dass ihr nach Ravi wollt?", fragte er und sah kurz hinaus zum Fluss. "Es ist kein schöner Ort, um es gelinde auszudrücken."

Maenavry kam eine Idee. Es würde zu lange dauern, ihnen das alles zu erklären. "Wenn ihr wollt kann ich euch Ravi zeigen. Zumindest das, woran ich mich erinnere", schlug er vor und hielt ihnen die Hand hin. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Ihr dürft jetzt nicht erschrecken", warnte er vor und sein Grinsen wich einem konzentrierten Gesichtsausdruck. Zwar fand er es immernoch spannend die Reaktion der beiden zu sehen, doch musste er sich jetzt konzentrieren. Er baute einen Traum auf. Eine Erinnerung genaugenommen von der Stadt. Sämtliche Teile der Stadt die er kannte und liess sie dann in diese Erinnerung eintreten. Sie standen vor dem Eingang Ravis. Teile der Stadt fehlten, Menschen und andere Wesen bewegten sich, wie verschwommene und verzerrte Schatten, Geräusche, teils klar und teils verworren, stumpf oder gedämpft drangen zu ihnen hinüber. Er konzentrierte sich und erschuf ein so klares Bild wie möglich. "Ihr sied jetzt in meiner Erinnerung von Ravi", sagte das Ich, dass er vor den Beiden projizierte. "Wenn ihr mir also bitte folgen würdet."

(In diesem Moment, jetzt gerade, aber nur jetzt, hasse ich 'Inception'... Ist nicht von denen geklaut...stellt es euch wie Google Street View vor ... jap habs mir von denen abgegugt...nur dass die Menshelein sich bewegen...also Mischung Harry-Potter-Zeitungen und Street View ^^)

"Ich zeige euch jetzt einige Dinge, die hier passiert sind", sagte er, als sie einige Strassen weiter waren. "Es ist nicht real, also müsst ihr keine Angst haben... Wenn ihr nicht mehr zusehen könnt, dann sagt es mir", warnte er die beiden vor, drehte sich um und schloss die Augen. Es wurde Nacht in seiner Erinnerung.
Zwei Männer tauchten auf. Maenavry veränderte die Erinnerung nicht, liess sie fliessen. Ihre Kleider waren verschwommen, ihre Gesichter kaum zu erkennen, ausser den markanten Narben des einen und dem jugendlichen Aussehen des anderen. Doch an was sich Maenavry genau erinnern konnte, war das Messer.
Der Vernarbte wurde vom Jungen angesprochen, blieb stehen und sie redeten, der Junge fragte nach dem Weg. Als sich der andere umdrehte, ihm die Richtung zu zeigen, kam das Messer hervor, blitzte auf in der Hand des Jungen, sauste auf die Kehle des anderen zu, drehte ab und stach in seinen Hals, dann zwischen die Rippen, die Wirbel und schliesslich rammte der Jüngere das Messer in den Bauch des Mannes. Was danach kam, zeige der Dämon nicht. "Er war ein Wahnsinniger, der einfach Menschen tötete", erklärte er. "Damals war ich noch um einiges jünger und nicht fähig einzugreifen... Wollt ihr noch mehr sehen? Das hier ist nicht alles was es in Ravi gibt... ", fragte er und hob eine Augenbraue. Er wusste nicht wie viel sie von dem gesehen hatten, denn wenn sie hier die Augen schlossen, sahen sie die Erinnerung auch nicht.

Bevor er es ihr zeigte fragte er: "Willst du es ihr wirklich zumuten? Du magst dich vielleicht an Schlachtfelder gewöhnt haben, aber sie nicht... Und denk daran, dass alles hier... könnte auch euch passieren. Es gibt aber auch gutes in Ravi", sagte er und führte sie zu einer Schenke, er öffnete die Tür und dahinter fand sich ein Fest. Er selber war dort zu sehen. Eine Zigeunergruppe spielte Musik, eine Frau in gelbrotblaugrünen Kleidern tanzte auf einem der Tische, sang dazu und hielt einen Bierkrug in der Hand. Man spielte, trank und lachte.
"Wollt ihr wissen, was danach geschah?", fragte er.