Er nahm sie in den Arm und streichelte ihr Haar. "Wieso hast du dann nicht nach mir gerufen?", fragte er. "Wir sollten vielleicht wirklich weiter", meinte er nach einer Weile des Zögerns und griff nach den Zügeln.

Er löste sich sanft von ihr und küsste ihre Stirn. "Nicht hier und jetzt."

"Weil ich keine Lust habe", antwortete er und verstrubbelte erneut ihr Haar. Es stimmte, er hatte seit seinem Aufbruch in Loney keine Lust mehr auf irgendwas. Irgendwie fühlte er sich leer und die Erinnerungen an Ravi hatten es auch nicht besser gemacht. Ausserdem war er müde und hungrig. Erst jetzt merkte er wie sehr, er wollte aber nicht alle Vorräte wegfuttern. Wahrscheinlich hatte er wirklich zu viel Magie gewirkt.

Er stieg auf und folgte ihr. Für eine lange Zeit ritten sie nur schweigend nebeneinander her.

Sie sassen einige Stunden dicht zusammengedrängt im Zelt und sagten nichts, starrten nur in die Flammen, machten hie und da eine Bemerkung oder reichten sich den Weinschlauch. Fero liess sie dabei nicht aus den Augen, schlief an und dann und wärmte sich an Maenavrys Feuer. Nicht dem, dass er 'praktish mit Gewalt aus dem nassen Holz' geschlagen hatte, sondern dem, dass tief in ihm schlummerte.
Sein Clan mochte es nicht wissen, doch das was man ihm in seiner Kindheit angetan hatte, wäre unnötig gewesen, wenn sie diese Flammen bemerkt hätten. Maenavry selber sollte es nie erfahren, da nichteinmal Fero wusste, wie der Mann darauf reagieren würde. Man hatte ihm Magie eingeprügelt... Hatte ihm seine Freiheit und Lebensfreude für eine ziemlich lange Zeit genommen - natürlich in Dämonen- und Menschenzeit, nicht der der Drachen - um einen Magier zu erschaffen. Doch sie hatten damit das Rad neu erfunden. Maenavry hatte es schon immer in sich getragen, das Feuer, dass auch sie, die Drachen, in sich trugen. Nur brannte es bei ihm anders. Es fühlte sich nicht wie ihres an. Fero konnte es nicht beschreiben, aber es war eine fröhliche Flamme, nicht wie die ihre, ruhig, kalt und gleichmässig.
Der Drache schnaubte und richtete sich auf, wobei er seine Flügel entfaltete, um sie vor einer Böe abzuschirmen, die ziemlich viel Wasser mit sich führte.
"Sag mal Mädchen, wie heisst du denn eigentlich?", fragte Fero dann, um die Stille endlich zu brechen.