Ran sah ihn an und grinste. "Mr. Nice will also nicht den Bösen spielen und als erster angreifen?", sagte sie giftig. "Na schön, ich tu' dir den Gefallen", seufzte sie und nahm schnell ein Feenmesser zwischen die Zähne und zog vier Wurfmesser, die sie knapp hintereinander auf Armelion warf. Dann nahm sie wieder das Feenmesser in die hand und sprang nach hinten. "Halt' dich raus Earon und du auch Matsaan", befahl sie barsch und die beiden machten etwas mehr Platz.
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Er bewegte sich im ersten Moment nicht. Zwei der Wurfmesser würden ihn in die Brust treffen. Ein weiteres Messer war auf seinen Kopf gezielt und das letzte flog auf sein Bein zu. Er beschrieb einen schnellen Kreis mit dem Doppelschwert und wehrte drei der Messer ab, das vierte konnte er gerade so ablenken, dass es sein Bein verfehlte. Klappernd fiel es auf die Bodenfliesen und rutschte einige Meter nach hinten.
Er nahm wieder die Grundhaltung ein und wartete. Je mehr Zeit er für den Fürsten erzwingen konnte, desto grösser war die Chance das dieser entkommen würde. Armelion würde sie nicht angreifen. Wer war diese Elfe überhaupt? Raia und sie gab diesem grünhaarigen Dämon Befehle. Das musste bedeuten, dass sie eine Anführerin unter den Assassinen sein musste. Er musste vorsichtig sein. Er wusste nicht viel über ihre Fähigkeiten.
"Ich warte."

Sie schnaubte. "Na schön, wenn du nicht spielen willst", sagte sie kalt. "Dann spielen wir halt mit dem Fürsten." Bevor sie den letzten Satz fertig gesagt hatte rannte sie der Wand nach durch den Türrahmen in das zerstörte Zimmer. Earon und Matsaan befahl sie mit einer Handbewegung sich da raus zu halten.
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Sie verfluchte ihn und verschnellerte ihre Bewegungen sobald sie sein Vorhaben erkannte. Dabei setzte sie schlagartig so viel Energie frei, dass ihre Augen noch heller und ihr haar rötlich wurden. Sie bremste ab und lenkte den Schwung den sie hatte im allerletzten Augenblick nach hinten. Sein Schwert streifte ihren Bauch, aber glitt dann haarscharf über ihr hinweg. Sie schwang die Beine über den Kopf und machte einen Satz rückwärts. Das Blut pulsierte ihr in den Ohren und sie schmeckte es im Mund. Sie hatte sich aus Versehen in die Lippe gebissen. Ran heilte die Wunde und zog ihr einschneidges Schwert, nachdem sie ihre Feenmesser zurücksteckte. "Du spielst foul", maulte sie. "Woher kennst du diesen Zauber? Bist du etwa ein Schwarzmagier wie dein König?", fragte sie kalt, aber provozierend und ging in die erste Position über. Ein böses Lächeln schlich sich in ihr Gesicht. "Es hat einige Vorteile Randreyahs Platz einzunehmen", sagte sie gefühlslos und lachte leise.
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Was meinte sie damit? Alvian war kein Schwarzmagier. Und was zum Teufel meinte sie mit Randreyah's Platz einnehmen? War Randreyah normalerweise ein Teil dieses Trios? War ja auch egal. Er musste sich konzentrieren.
"Eigentlich hättest du nicht in der Lage sein sollen diesen Schlag abzublocken. Rein von den körperlichen Fähigkeiten her versteht sich." Er trat einen Schritt zurück und beobachtete sie aufmerksam. "Das war mächtige Magie, die du da gerade angewendet hast." Ihr Aussehen hatte sich verändert, als sie den Zauber angewendet hatte. Ihre Augen waren heller geworden und ihre Haare rötlich. Er warf einen kurzen Blick auf den Boden runter. Er war voll von zersplitterten Steinen und Steinstaub. Die Wucht seines letzten Angriffes war grösser gewesen als er beabsichtig hatte. Er würde aufpassen müssen wo er hintrat.
"Los greif an. Ich bin gespannt deine Fechtkünste zu sehen." Er lächelte und nahm wieder die Grundhaltung ein.

"Meine Fachkünste?", fragte sie und hob eine Augenbraue. "Ich bin in die Fussstapfen des verstorbenen Westlichen Drachen getreten. Egal wie lange wir kämpfen, du würdest nicht mal einen Bruchteil davon sehen." Sie machte einen Schritt seitwärts und zwang ihn ebenfalls etwas auf die Seite zu gehen. Langsam sammelte sie ihre Energie wieder ein und schickte sie in ihr Schwert. Sie machte zwei Schnitte, mit denen sie die Energie wie rasiermesserscharfe Sichelwellen nach dem Elfen warf. Sie gewann einen grösseren Abstand. "Mal sehen, wie gut deine Siegel sind", sagte sie und rannte los zum Rand des Zimmers, wobei sie ständig kleinere Energiewellen auf ihn warf. Sie hätte das Schwert nicht dafür gebraucht, aber das musste der Elf nicht wissen.
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Er sah die Sichelwellen und wusste, dass er keine Zeit mehr hatte. Es blieb ihm nur noch etwas übrig. Ein Teil der Tätowierung begann zu glühen, dann war die erste Sichelwelle heran. Falls es jetzt nicht funktionierte war er tot.
Er spürte wie die Energiewelle für einen Sekundenbruchteil in seine Haut schnitt, dann spürte er nichts mehr. Nur ein seltsames Kribbeln blieb wo die Sichel durch ihn hindurchgegangen war. Ihm blieb aber keine Zeit sich zu wundern. Er hob die rechte und begann einige der Energiewellen zu absorbieren. Er verfehlte die meisten, aber die die er auffing luden seinen Energievorrat wieder auf. Mit der linken vollführte er eine rasche Bewegung und sämtlicher Staub raste auf die Elfe zu und hüllte sie einer lichten Wolke. Mit einem gehässigen Grinsen schleuderte er hunderte von kleinen Funken auf die Wolke und mit einem gewaltigen Fauchen fing sie Feuer.

Ran nutzte das Feuer und fauchte laut. Sie stürzte über die Kante und landete scheinbar hart auf dem Boden. Sie rannte sofort in die Richtung des Königs. Sie sammelte das Feuer und schleuderte es gegen den Fürsten, der es abblockte. Die Flammen stiessen zur Seite und verwandelten sich in Schlangen. Sie rasten auf Ran zu sie grinste und schlug einen Haken. Es waren zu viele Soldaten da, die ihr Gesicht sehen konnten. Sie rief Earon und Matsaan. Dann flohen sie zum Fluss.
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Armelion schaute runter. Feuer konnte ihr offensichtlich nichts anhaben. Das sollte er sich merken. Zum Glück hatte er sie lange genug aufhalten können, dass der Fürst in Sicherheit war. Er schüttelte den Kopf. Die anderen waren auch verschwunden. Der Rauch der Staubexplosion hatte sie gedeckt und er hatte ihr entkommen nicht bemerkt. Armelion verfluchte sich für seine Unvorsichtigkeit. Sie hätten ihn problemlos von hinten abstechen können.
Der Fürst schickte den Fliehenden noch einige Soldaten hinterher, aber sie würden entkommen. Sie waren viel schneller und in einem Kampf auf offenem Gelände wollte er sie nicht herausfordern.
Plötzlich kamen ihm Alvias Frau und Sohn in den Sinn. Hatten sie den Kampf unbeschadet überstanden? Ihre Zimmer lagen etwa 10 Türen weiter gegen die Thronhalle. Er musste nach ihnen sehen!
Er rannte hinaus auf den Gang und runter in Richtung ihrer Gemächer. Auf dem Weg fand er zwei bewusstlose Soldaten. Er sprang über sie hinweg und rannte weiter auf die Gemächer von Avis zu. Als er in den Raum kam, stolperte er beinahe über den Körper eines Offiziers. Fluchend machte er einen Ausfallschritt und fand sein Gleichgewicht wieder. Biarn und Avis lagen beide reglos auf dem grossen Bett, doch sie atmeten tief und gleichmässig. Er stiess einen erleichterten Seufzer aus und trat auf sie zu. Offensichtlich waren sie nicht die Ziele gewesen.
Er nahm Avis Hand in die seine und schüttelte sie leicht. "Aufwachen, Herrin!" Als sie nicht reagierte, gab er ihr eine leichte Ohrfeige. Das wirkte. Sie schlug erschrocken die Augen auf und starrte zu ihm hoch. "Alles in Ordnung mit euch Herrin?", fragte er besorgt.
"Da war jemand. Eine Frau."
"War es eine Elfe?"
"Nein. Ich meine, sie sah ein wenig wie eine Elfe aus. Sie hatte dunkle Augen und langes schwarzes Haar, an mehr erinnere ich mich nicht. Tut mir leid." Dann schlug sie die Hand vor den Mund und hob Biarn hoch. "Sie hat mit ihm geredet. Ich weiss nicht was sie mit ihm getan hat." Sie tätschelte die Wange des Jungen, der daraufhin langsam aufwachte.
"Ist alles in Ordnung mit dir Biarn?" Armelion kniete sich nieder und schaute dem Jungen ins Gesicht.
Biarn nickte, dann fragte er, "Wo ist die Frau?"
"Sie ist weg. Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen.", erwiderte Avis hastig und drückte ihn an sich.
"Ich mach mir keine Sorgen Mama. Sie war nett. Sie hat mir einen Apfel gegeben und mit mir geredet und dann hat sie mir auch noch die Blume geschenkt.", sagte er stolz und deutete auf den kleinen Topf.
Armelion runzelte die Stirn. Warum sollten sie so etwas tun? "Hast du ihr etwas gesagt?"
Biarn nickte und fuhr fort, "Ich habe ihr erzählt das Grossvater dich schlägt Mama und dass du...", weiter kam er nicht. Avis presste ihm eine Hand auf den Mund bevor er weiterreden konnte und schaute verängstigt zur Türe. Armelion folgte ihrem Blick doch niemand war zu sehen.
"Er schlägt euch Herrin?" Das konnte er kaum glauben. Es stimmte zwar das Alvian grob zu ihr war, aber mehr hatte Armelion nie gesehen und auch nie etwas davon gehört.
"N-n-nein.", stotterte sie.
"Ihr lügt.", stellte der Elf ohne Vorwurf fest. "Warum sollte er so etwas tun? Ihr wart die Frau seines ältesten Sohnes und die Mutter seines Erben."
"I-i-i-ich weiss nicht. Er ist so verändert. Seit Alvias und Madril tot sind ist er so voller Hass. Er war schon vorher streng und unnachgiebig... aber... aber..." Sie stockte und ihre Augen weiteten sich ängstlich.
"Aber was?", fragte eine Stimme hinter Armelion. Der Elf fuhr herum, das Schwert kampfbereit erhoben. Alvian stand an den Türrahmen gelehnt und betrachtete sie mit einem warmen Lächeln. "Ist alles in Ordnung mit euch, Avis?", fragte er freundlich.
"Ja, mein Fürst." Avis senkte verängstigt den Blick.
"Gut. Armelion ihr dürft euch nun entfernen. Es ist ungebührlich dass ihr euch in den Gemächern von Alvias Frau aufhaltet."
"Ich wollte mich nur versichern, dass es ihr und eurem Erben Biarn gut geht. Sie ist erst vor ein paar Sekunden aufgewacht. Ich denke einer der Assassinen hat sie in einen magischen Schlaf versetzt." Armelion stand auf und trat einige Schritte von Avis zurück, aber er verliess das Zimmer nicht.
"Ich danke euch für eure Sorge, aber wie ihr seht ist alles in Ordnung und nun geht!", befahl er.
Der Elf nickte und verbeugte sich steif. Anschliessend verliess er das Zimmer. Er wusste nicht was er denken sollten. Zuerst behauptete der Assassine, dass Alvian ein Schwarzmagier sei und nun sagte Biarn, dass Avis von ihrem Schwiegervater geschlagen wurde.
Alvian kniete sich vor Avis nieder und befahl dann den Soldaten die Bewusstlosen rauszutragen. Biarn schickte er in das Zimmer seiner Mutter. Sobald sie alleine waren, liess er sämtliche Masken fallen. Mit vor Angst geweiteten Augen starrte Avis ihn an.
"Wenn ich dich noch einmal alleine in seiner Nähe erwische Avis, schneide ich Biarn die Kehle durch. Hast du das verstanden?"
Sie nickte hastig.
"Und falls du auch nur den Gedanken erwägst du fliehen, wird er ebenfalls sterben. Sei dir dessen sicher." Er stand auf und strich ihr über den Kopf. "Ich weiss das du schwanger bist Avis und der Himmel sei dir gnädig falls es kein Sohn wird. Denn ich werde es ganz sicher nicht sein. Und nun versuch ein wenig zu schlafen liebste Schwiegertochter. Ich bin mir sicher du wirst alle deine Kräfte für die kommenden Monate brauchen." Alvian drehte sich um und verliess das Zimmer.

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