Nechbet schüttelte den Kopf. "Nein. Aber man könnte Blut oder einen Teil von meinem Körper nehmen. Wir sind identisch."
Sie behielt den jungen Dämonen im Blick. "Ich bin eine Auftragsmörderin, unter anderem", sagte sie. "Ich kenne die zwielichtigen Kreise Kasz' wie wenig anderen und ich kann jemanden in einem verschlossenen Raum umbringen, ohne dass er es merkt. Das meine ich mit für euch arbeiten."

"Gut", sagte Nechbet, steckte ihren Säbel weg und verliess ohne ein weiteres Wort den Raum.
Sie ging ein Stück weit durch die Tunnel und wählte dann einen schmalen Aufgang nach oben, wo sie in das Zimmer zurückkehrte, in dem sie Nivzetra eingeschlossen hatte.

"Ja", antwortete Nechbet knapp und schloss die Tür hinter sich. Sie warf die Armbrust auf den Tisch - ohne Munition - und riss sich ein Stück von dem Laib Brot auf der Kommode ab.

"Da dein Begleiter leider nicht so viel Interesse an dir zeigte wie erhofft", werde ich dich wohl verkaufen", meinte Nechbet kauend. "Wenn du willst kannst du noch einen Vorschlag machen, an wen."

"Ich habe ihn bereits überzeugt", sagte Nechbet, schluckte den letzten Bissen Brot hinunter, löschte die Kerze und legte sich in voller Montur auf ihr Bett.
Eine Weile lang starrte sie im schwachen Fackelschein und den Geräuschen einer Stadt, die noch lange nicht schlafen ging, die von draussen hereindrangen, an die Decke. Sie spürte Wadjet in ihren Gedanken flüstern und sie fortwährend anstupsen und versuchte sie zum schweigen zu bringen, aber Wadjet liess nicht locker.
Schliesslich richtete Nechbet sich auf und musterte Nivzetra, die im Bett nebenan lag. Das ist nicht dein ernst, oder?
Wadjet gab zu verstehen, dass das durchaus ihr ernst war.
Nein, meinte Nechbet. Sie ist viel zu weich für meinen Geschmack.
Aber ich will, sagte Wadjet. Und du willst auch, das weiss ich ganz genau.