Und ich bin eurer Verschwörungen satt. Meinst du, es macht Spass so viele Seelen erlöschen zu fühlen? All die Angst!? Sie seufzte. Eigentlich hatte sie ihn nicht anpöbeln wollen. Sie beugte sich vor, riss dem Kriecher den Knebel vom Mund und das Untier zischte, doch es bedurfte nur eines wütenden Blickes und es begann an den Rat gewandt von den Experimenten der letzten Tage, Monate, Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte zu berichten, die es mitangesehen hatte. Wie es sich herausstellte, hatten sich diese nicht nur auf gezüchtete Kriecher beshränkt, sondern wurden auch an den wilden und sogar den Tanur durchgeführt.

Akkaya schnaubte. "Macht mit dem Kriecher was ihr wollt", sagte sie, Dreshar dabei ansehend und wandte sich dann an die Ratsmitglieder: "Was wolltet ihr mit mir besprechen?"

Emaïs Miene blieb kühl und er sass nur da, Akkaya und den Rat beobachtend. Er hatte dem nichts hinzu zu fügen, was der Kriecher berichtet hatte. Abstreiten würde so oder so nichts nützen und es wäre auch nicht sein Stil gewesen.
Als niemand etwas sagte und die Stille drückend wurde, schmunzelte er dann doch. "Und? Was wollt ihr jetzt tun?", fragte er und seine Augen funkelten hinterlistig auf. "Wollt ihr es verkünden oder alles unter den Teppich kehren und weiter dir Forschungen zulassen, so wie all die Räte vor euch?"

"Ich plädiere dafür, dass man das ganze vergisst und versucht zum Alltag zurück zu kehren", meinte Emaï und faltete seelenruhig die Hände. "Mit den Forschungen können wir jederzeit aufhören. Immerhin entscheidet der Rat darüber."
Er zuckte leicht mit den Schultern, als ginge ihn das alles eigentlich nichts an.

Akkaya schüttelte den Kopf. "Ihr seid Brüder und Schwestern", meinte sie dann. "Das, was in Tanue geschah ist grausam. Das was man einander antat ist grausam. Dafür gibt es jetzt keinen Grund mehr. Die meisten derer, die bei der Ausrottung der Kriecher geholfen haben, sind verletzt. Viele von ihnen schwer. Tanue ist verwundbar. Ihr alle, jeder einzelne von euch ist verwundbar. Wie auch immer ihr entscheidet, schneidet euch nicht weiter ins eigene Fleisch. Arbeitet zusammen, nicht gegeneinander", sie deutete auf die Tür, "All die Brüder und Schwestern da unten, die ihr Leben, ihr Wohl und Gesundheit her gaben, um diese Gemeinschaft zu schützen, zählen auf euch. Enttäuscht sie nicht. Aber vergesst auch nicht was war."

Alamis schien sich nicht besonders wohl in ihrer Haut zu fühlen und auch die anderen Räte wirkten unschlüssig, was sie sagen oder denken sollten.
"Primär müssen wir uns um die Verwundeten kümmern", meldete sich eine Frau zu Wort. Sie klang müde und ausgelaugt - sovuel Akkaya sich erinnerte, hatte sie sie bei den Heilern gesehen.
"Und um die Entsorgung der Kriecher", meinte ein weiteres Ratsmitglied.
"Und um Bestattungen", klang es noch schwach aus der Reihe der Räte.