Sie schliefen nicht lange und Elira hatte einige Male Kraigors Hand von ihrem Knie und Oberschenkel pflücken müssen, dass nur wenig gefehlt hatte und sie hätte ihn verprügelt. Doch etwas sagte ihr, dass er dies sogar genossen hätte, also liess sie es bleiben.
Als sie alle wach waren, sassen sie um die Lampe herum und starrten in das Licht. "Was tun wir jetzt?", fragte sie.

(Nein...er hat definitiv nichts übrig für BDSM-Spielchen )
Er war beim Einschlafen dichter an sie rangerückt, aber hatte es nicht geschafft, sich an sie zu kuscheln, da er schlussendlich doch eingeschlafen war. Mehrmals war er schließlich wach geworden, als Elira seinen Arm wegstieß, aber sofort wieder eingeschlafen.
Am Nächsten Morgen wachte er in der Mitte der Kammer auf und wollte lieber wieder liegenbleiben. Seine Traumwelt war so schön gewesen.
Aber die Lampe war hell und die anderen wach, also setzte er sich auch auf.
Auf Eliras Frage gab er keine Antwort. Sollten doch die anderen entscheiden.

"Klar, so bereit wie eh und je", antwortete er mit vermutlich sich selbst eingeredeter guter Laune und stand schwungvoll auf. "Wir öffnen also die Tür, metzeln alle Monster nieder und hauen durch einen Geheimausgang mit den Splittern ab, kapern die Pferde, reiten weg und schütteln alle Verfolger ab?", fragte er und ließ es wie eine Einkaufsliste oder einen normalen Tagesplan klingen.

"Oder so", entgegnete er und sammelte sein Zeug zusammen.

Sie liefen los, wobei Egraz zu forderst ging, da er den Weg kannte und am besten in der Dunkelheit zurecht kam. Hinter ihm ging Kraigor und Elira bildete das Schlusslicht.

Sie schlichen mehr als eine Stunde still durch die Gänge und wie durch ein Wunder begegneten sie weder den Tiefenjägern, noch den Kriechern. Am Ende eines zur Hälfte eingestürzten Saales, welcher einst als Gebetsraum - dem Altar, den Bänken und Becken in denen noch heiliges Wasser tropfte zu Folge - gedient hatte, erblickten sie dann eine riesige Gestalt, die die Silhouette eines Bären hatte. Eines Bären, mit zu langen Armen und zu grossen Tatzen. Sie blieben stehen, doch das Wesen bewegte sich nicht, noch machte es Geräusche.

"Ist es vielleicht wieder ausgestopft?", flüsterte er Elira zu und betrachtete es argwöhnisch. Seine Nerven machten langsam schlapp. Seit einer Stunde konzentrierte er sich auf Geräusche und hatte Schiss, Monstern zu begegnen. Sie konnten überall sein und vermutlich patroullierten manche Arten durch die Gänge. Riesige insektoide Schwarmkrabbeltiere oder einzelne Monsterspinnen und Panzertiere, die ihre Fallen woben...er mochte es sich gar nicht ausmalen.