"Ähm e-e-es hat gebrannt. Growndrill hat es gelöscht. Ich hatte etwas Leinöl i-i-in den Topf gekippt. Ich habe es aber nicht angezündet! Das schwöre ich. Es fing von selbst an zu brennen!", erklärte sie und drückte sich gegen Growndrills Beine. Sie war sichtlich eingeschüchtert.

Narum sah sie blank an und zählte innerlich auf vier. "Auf dein Zimmer! Sofort!", baffte er sie dann an.

Das brauchte er ihr nicht zweimal zu sagen. Sie machte auf dem Absatz kehrt und rannte los, stolperte dabei über die Türschwelle und fiel fast auf die Nase. Mit ein paar ungeschickten Schritten erlangte sie ihr Gleichgewicht zurück und lief weiter. So wütend war er noch nie gewesen. Sie schluckte. In ihrem Zimmer blickte sie sich nach Kitsune um, doch das Fuchshörnchen war nicht da. Er trieb sich sicherlich irgendwo in der Stadt rum. Nervös setzte sie sich auf die Bettkante und schwang die Beine hin und her. Was würde er wohl tun? Sicher würde sie die Wand putzen müssen und eine Strafpredigt würde es auch geben. Um die Wand ganz zu reinigen war sie allerdings zu klein. Warscheinlich würde sie helfen müssen.

"Es war nur ein Kinderstreich", trietzte Growndrill, doch Narum war nicht nach Spässen.
"Sie hätte beinahe das Haus und sich lebendig niedergebrannt!", keifte er und liess Growndrill stehen, um selbst ins Haus zu gehen.
Er würde sich eine Strafe für Idril noch überlegen müssen.

Idril hörte ihn rufen und schluckte erneut den wachsenden Kloss im Hals runter. Sie schämte sich. Am liebsten würde sie zu ihm runterlaufen und sich entschuldigen, doch dann würde er sicherlich nur noch wütender. Ausserdem war Kitsune nicht da. Mit ihm hätte sie immerhin etwas Gesellschaft gehabt. Sie schniefte und wickelte sich in ihre Decke.

Nach einer gefühlten Ewigkeit klopfte Narum, an Idrils Tür und kam ins Zimmer, wo er sich neben ihr an die Bettkante setzte.
"Ist dir klar, Kind, was du angestellt hast?", fragte er zwar im strengen, aber doch versöhnlichem Tonfall.

Sie nickte. "Aber ich wollte es doch nicht.", beteuerte Idril. "Es war keine Absicht. Ich wusste nicht, dass es anfängt zu brennen."

Er legte ihr Schulbuch offen vor ihr hin. Es war bei der Seite aufgeschlagen, wo verschiedene Öle beschrieben waren, darunter auch ein Absatz über Leinöl.
"Wenn du das nächste Mal mit Dingen experimentierst, liest du besser nach, ob sie gefährlich sind oder nicht."

Sie nickte verschämt, getraute sich aber nicht etwas zu sagen.

"Wenn so etwas noch einmal passiert, werde ich dir verbieten draussen mit deinen Freunden zu spielen", meinte er streng. "Un heute hast du Hausarrest. Du wirst für die Schule lernen und dein Zimmer nur für Toilettengang und Abendbrot verlassen. Morgen wirst du bei den Aufräumabeiten helfen und ab übermorgen wieder die Böden der Gilden schrubben."