Niv sagte gar nichts und sah den beiden nur zu, bis das Mädchen mit den wenigen Kleidern und Haaren aufgehört hatte zu schluchzen. "Ich muss zur Arbeit", meinte sie dann, "Da drüben hats n Gasthaus. Recht günstig. Könnt dort was essen wenn ihr wollt. Machs gut Gwaishach. Vielleicht sieht man sich später oder so."

"Äh...ok, dann bis dann", erwiderte er überrumpelt. Schade, dass sie ging, aber zumindest wusste er jetzt, wo er sie finden konnte.
Allerdings musste er Kali gegenüber eine Notlüge erfinden, wer sie war. Er hatte schließlich Niv versprochen niemandem zu erzählen, dass sie noch lebte.
"Wieder alles okay?", fragte er Kali. "Oder sollen wir es deinem Cousin noch irgendwie heimzahlen?"

"In Ordnung", antwortete er bloß. "Sollen wir uns vielleicht ins Gasthaus setzen und eine Kleinigkeit essen?" ...von unserem, respektive meinem letzten Geld.
Es war eine seltsame Lage. Im Prinzip würden sie jetzt nach Kasz zurückkehren und alles wäre wie vorher.
Nur, dass er jetzt wusste, dass Niv lebte.
An sich wäre also alles wie vorher, nur besser, er müsste weder trauern, noch Schuldgefühle haben.
Aber irgendwie war es auch noch schlimmer als vorher.

(Shinken xD Ich kann nichtmehr...)
(Och nö -.- Mit jeder, die Gwaishy kennenlernt, gibt es nur Ärger)

Innerlich seufzte er resignierend und zugleich war er etwas nervös. Wegen der Armbrust. Nicht den beiden anderen Kerlen. Er hatte zwar seine Rüstung nicht dabei, aber mit denen würde er schon fertig werden. Wäre da nicht die Armbrust. Er drückte Kali unter dem Tisch ein Messer in die Hand, flüsterte aus dem Mundwinkel: "Ich hau nicht ab" und stand dann ebenfalls mit den anderen Gästen auf. Von den drei Männern beobachtet, die neben der Tür standen, verließen sie das Gasthaus. Gwaishach fiel auf, dass die Meisten vor den bewaffneten Männern Respekt zu haben schienen.
Er hoffte, obwohl er mit Kali an einem Tisch gesessen hatte, dass sie ihn einfach ignorieren würden. Dann hatte er eine Chance anzugreifen und den Armbrustschützen auszuschalten, bevor der Kampf richtig losging.

Als er schon praktisch an der Tür war, gingen die Typen auf Kali zu. Jetzt oder nie.
Er zog möglichst schnell und geräuschlos seinen Säbel, sprang auf den Armbrustschützen zu, knallte ihm mit voller Kraft die flache Seite des Säbels an den Hinterkopf und sprang dann nach hinten zurück um eventuelle Säbelangriffe parieren zu können.

Irgendwie griff ihn nur einer der beiden verbliebenden Typen an, aber mitten im Kampf sackte er plötzlich zusammen und Kali zog ihn mit sich.
"Lauf" schien nicht nur eindeutig zu sein, sondern auch eine gute Idee. Zusammen stürmten sie aus dem Gasthaus hinaus und auf die Straße. Die meisten der Leute, die vorher drinnen gewesen waren, standen auch noch davor herum.
Sie waren schon an einigen vorbeigelaufen, als sich plötzlich ein grobschlächtiger Kerl mit breitem Kreuz von der Seite gegen Gwaishach warf und ihn einfach zu Boden riss. Seine Hand wurde verdreht und sein Säbel fiel zu Boden. Mit einem gezielten Tritt hielt er seinen Gegner davon ab, ihn am Boden festzuhalten, aber trotzdem. Ihre Flucht war misslungen, aus dem Gasthaus kam der letzte der drei Angreifer gestürmt und rannte auf sie zu.