"Ich verstehe es nicht genau", meinte Velryunra kopfschüttelnd. "Aber... ich glaube, er hat keine Wahl... Nadir wird ihn zwingen. Früher oder später."

Velryunra schnaubte. "Nadir wird das nicht interessieren. Aber nein, ich denke nicht, dass er jetzt gehen wird. Ich fragte mich mehr, ob..." Sie seufzte. "Egal, es ist unwichtig. Ich denke du hast die richtige Entscheidung getroffen. Immerhin ist er die einzige Silberschwinge, über die Nadir keine Macht hat."
Sie hatte davon gehört. Auch die Flammenflügel hatten ihre Gedanken gegenseitig gespürt, näher als die anderer Drachen. Deshalb hatte es so weh getan. Nadir missbrauchte diese Verbindung für Kontrolle. Über seinen Stamm. Und die anderen, die sich ihm unterworfen hatten, wenn stimmte, was sie gehört hatte.

Sie legte wortlos die Hand auf seine Schulter und einen Liedschlag später standen sie auf dem verkohlten Platz. Die Schaulustigen hatten sich wieder zerstreut, und würden vermutlich zurückkehren, wenn das Tageslicht den Ort nicht mehr ganz so verflucht wirken liess, trotzdem hatte sie zur Sicherheit eine Illusion um sie beide gezogen, die dem Betrachter nichts als die dunkle Nacht zeigte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand in der Nähe war, liess sie sie langsam sinken und machte sich auch nicht die Mühe das Gesicht der Diplomatin wieder anzulegen. Als hohe, dunkle Figur stand sie neben Bardanash, die vereinzelten helleren Strähnen in ihrem schwarzen Haar so glutrot wie ihre Augen.
Sie überliess es Bardanash zu suchen, wonach er suchen wollte und trat selbst in den Hintergrund, den Blick auf die verbrannte Erde gerichtet, die der Blitz hinterlassen hatte.

"Wenn die Geschichte, die du erzählt hast, wahr ist, wird es in hundert Jahren frei sein?"
Sie musterte die Stelle, an der er die Knospe ausgerissen hatte.

"Warum? Was hat er getan?"