(ist Narum nicht zur Hälfte Elf?)

Velryunra zögerte und sah den Mann an. Sie begriff, dass ein Teil von ihr gehofft hatte, er würde fragen. Wer sie war. Woher sie solche Dinge wusste. Aber er tat es nicht. War er wirklich, wofür Growndrill ihn hielt? Sie wusste es nicht. Sie... sie war viel zu unsicher.
"Nein", meinte sie mit einem Kopfschütteln. "Nicht, wenn du mir nicht mehr sagen kannst."
Damit stand sie auf und löste sich auf.

Reven hatte fertig gepackt und sie sassen alle drei im Schlafzimmer, als Velryunra wieder erschien. Growndrill spürte ihre Wut vom ersten Augenblick an. Warum hast du immer solche Panik, ich würde ihr etwas antun? Was für einen Grund hätte ich dazu?
Ich weiss es nicht, antwortete er ruhig.
Sie ging durch die Türe in den Empfangsraum und ihr Blick blieb an den Taschen hänge. Growndrill, ich hätte Gründe, dir schaden zu wollen, aber doch nicht ihr. Sie ist eine der letzten, die das Blut meines Volkes in sich trägt. Es wäre absurd, sie zu töten.
Hast du mit ihm gesprochen?
Sie hielt inne. Ich kann nicht glauben, dass er ihr Vater sein soll.
Warum?
Sie drehte sich zu ihm um und zeigte es ihm. Ich habe ihm zu verstehen gegeben, dass ich weiss, was sie ist. Es hat ihn nicht im geringsten gekümmert. Wenn er ist, wofür du ihn hältst, fürchtet er so feige um sein eigenes Leben, dass er dafür den Tod seines eigenen Kindes in Kauf nimmt!

Growndrill sah Velryunraa an. "Der Priester", sagte sie leise. "Reven, geh die Türe öffnen."
Er gehorchte dem Befehl.

Sie musterte ihn mit undeutbarem Blick. "Hier?"

Sie reichte ihm ihre Hand und er ergriff sie. Die Schatten stiegen um sie auf und binnen Sekunden war das Licht der Lampen im Raum verschwunden in Finsternis, um dann ersetzt zu werden durch mattes Mondlicht, als sich die Schwärze wieder löste. Sie standen am Fluss, zwischen Bäumen, aber die Stadt war nicht fern, der Schimmer der Fackeln, die die Brücke beleuchteten war sichtbar an den Stämmen der nächsten Biegung. Velryunra rechnete nicht damit, hier draussen jemandem zu begegnen um diese Zeit, dennoch zog sie einen Schild um sich und den Mann, während sie ihn losliess.
"Worüber möchtest du reden?", fragte sie und ihre Stimme klang völlig neutral, spiegelte weder Wut noch Angst, obwohl sie beides empfand.