RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 01.12.2013 13:51von Ro Raven •

(ok, dann lass ich das Wortspiel mal bleiben xD )
Nera erwiderte den Gruss mit einem Nicken und trat an ihr vorbei, doch dann hielt sie inne und drehte sich zu ihr um. "Randreyah, wie lange wirst du hier bleiben?"
Veray trat an eines der Regale heran, zog ein schmales, locker gebundenes Buch hervor, setzte sich damit an den Tisch und schlug es auf. Linien, Namen und Zahlen zogen sich über die Seiten, von einer auf die nächste, mit Querverweisen, Fussnoten, Biographien, Symbolen. Der Stammbaum der Schwarzen Festung, oder besser gesagt, ein Teil davon. Band dreizehn, um genau zu sein. Die anderen zwölf standen in der verschlossenen Bibliothek, unzugänglich für jeden, der nicht dem innersten Kreis angehörte. Dieser hier enthielt nur die letzten zehn Generationen - und noch viele leere Seiten, um folgende zu ergänzen - aber weiter zurück brauchte Veray sie im Moment auch nicht.
If you're going through hell, keep going.

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 01.12.2013 17:36von Ro Raven •

Nera nickte nur, meinte: "Gut", und ging weiter.
Veray vertiefte sich aufmerksam in den Stammbaum, von seinem eigenen Punkt aus - sein Name war fein säuberlich eingetragen worden bei seiner Geburt - hinauf und die Querlinien entlang. Er stellte fest, dass auch Ro eingetragen war, die Tinte noch schwarz und unverblichen. Von ihr führte nur eine Linie hinauf, zu Darez, eine Mutter war nicht eingetragen. Etwas weiter rechts war ein rauher Fleck, ein Name, der ausgekratzt worden war. Rombra.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 01.12.2013 17:49von Randreyah •

Ran sah ihr kurz verwirrt nach, entschloss aber, dass es besser war, wenn sie jetzt schlafen ging und setzte ihren Weg fort.
Im Zimmer angekommen streckte sie sich genüsslich, nachdem die Tür ins Schloss fiel, zog sich aus, faltete ihre Kleider zusammen und kroch unter die Decke. Es war merkwürdig plötzlich so allein in einem Raum zu sein. Es herrschte Stille, nicht nur im Zimmer, sondern auch draussen und im ganzen Haus. Sie seufzte und fuhr sich über den Bauch, welcher jetzt merklich grösser war, als vor ein, zwei Wochen. Das Ziehen, wenn sich das Kind bewegte war ungewohnt und liess ihr Schauer über den Rücken laufen. Irgendwann dann war sie eingeschlafen.
some men just want to see the world burn

RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 01.12.2013 22:36von Ro Raven •

Irgendwann später am Abend - Veray blätterte immer noch durch die Chronik und las amüsante Kurzbiographien - öffnete sich die Tür der Bibliothek und Vakra trat ein. Automatisch nahm Veray schnell die Füsse vom Tisch.
"Hast du Lesir gesehen?", fragte Vakra, und Veray bemerkte nicht ganz ohne Genugtuung, dass er verärgert klang, und zwar ausnahmsweise nicht über ihn.
"Nein, warum?", fragte er.
"Er schuldet mir einen Bericht", antwortete Vakra. "Ich habe ihn nach Drez geschickt, um etwas zu überprüfen. Er sollte längst wieder hier sein."
Veray lachte schnaubend. "Man schickt auch nicht Lesir nach Drez, wenn man einen Bericht um eine vernünftige Tageszeit haben will. Vielleicht taucht er gegen Morgen auf, wenn er den Weg überhaupt noch findet."
Vakra sah ihn warnend an, sagte aber nichts, sondern setzte sich in einen der Sessel und griff beiläufig nach einem herumliegenden Buch. "Du solltest mal wieder aufräumen hier."
Veray nickte nur. Er begriff nicht, wieso ausser ihm offensichtlich niemand in der Festung im Stande war, Bücher wieder dorthin zu verräumen, wo sie sie herausnahmen. Alle legten sie immer nur aus den Tisch.
Er sah wieder in die Chronik, dann blickte er Vakra an. "Sag mal... weisst du eigentlich, was aus Asril geworden ist? Die hat doch mal hier gelebt?"
"Mittlerweile ist sie tot", sagte Vakra. "Schon seit etwa drei Jahrzehnten, um genau zu sein."
"Aber sie hatte doch Kinder, oder?"
"Ja", meinte Vakra. "Sie wohnen in einer Siedlung am Westrand der Berge."
"Aber wieso sind die damals überhaupt ausgezogen?"
"Sie haben sich nicht mehr mit Vorsza verstanden", erklärte Vakra.
Veray musterte seinen Vater. "Hatten sie mit dir auch ein Problem?"
"Nicht persönlich."
"Wie wenig persönlich?" Bei solchen Formulierungen lohnte es sich immer nachzufragen.
Um Vakra's Mundwinkel zuckte ein schmales Lächeln. "Ich war Vorszas Sohn", erklärte er schlicht. "Warum fragst du überhaupt?"
"Hmm, nur so", meinte Veray. "Und was ist mit den Nachkommen von Ishdak?"
"Von wem?", fragte Vakra stirnrunzelnd.
Veray hielt ihm eine geöffnete Buchseite hin, die einen Seitenstammbaum zeigte.
Vakra studierte ihn, dann meinte er: "Ah, die. Von denen habe ich schon lange nichts mehr gehört..."
Zwei Stunden später öffnete Veray leise die Türe zu seinem Zimmer. Das Feuer war mittlerweile fast heruntergebrannt. Er legte noch ein wenig Holz nach, allerdings nicht zu viel, damit es nicht zu hell wurde, dann zog er sich aus, kroch zu Ran unter die Decke und legte einen Arm um sie, ganz vorsichtig, um sie nicht zu wecken.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 01.12.2013 23:50von Randreyah •

Auch wenn sie still und beinahe regungslos dalag, plagten Ran die ganze Nacht Träume. Erinnerungen aus längst vergessener Zeit.
"Wie geht es dir?", fragte eine warme Stimme neben ihrem Ohr und Ran regte sich müde. "Gut", murmelte sie zurück, noch verschlafen und schmiegte sich enger an den Besitzer der Stimme, welcher ihr sanft über den Bauch strich. "Bist du sicher? In den letzten Tagen hatte ich Angst um dich Akkaya", meinte er dann. Ran öffnete die Augen und drehte sich zu ihm. "Wieso?", fragte sie verwirrt. Sie konnte im Dunkeln nicht viel sehen. "Du warst krank. Und immerhin ist das unser drittes Kind, ich weiss nicht ob das-" Weiter kam die Stimme nicht, denn als sie begriff, wer die Person war, schreckte Ran hoch aus ihrem Traum und presste sich automatisch eine Hand auf den Mund.
Zittrig sah sie neben sich, doch Veray lag noch schlafend und friedlich da, also hatte sie nicht geschrien. Zu ihrer Überraschung war es jedoch schon morgen und sie stand auf, um nicht noch mehr Erinnerungen wieder erleben zu müssen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.12.2013 00:25von Ro Raven •

"Mir auch", sagte er und nahm sie in die Arme, sah sie jedoch prüfend an. "Bist du dir sicher? Du siehst blass aus."
Auch wenn er am Vortag darüber gescherzt hatte, dass sie noch nicht so schwanger sei, dass sie nicht mehr reisen, oder kämpfen können, konnte er nicht umhin, sich sorgen um sie zu machen. Sie war so müde gewesen nach dem Kampf gegen die Inshandra.
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