RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.12.2013 17:45von Ro Raven •

Die Siedlung schmiegte sich an den Abhang oberhalb des Altaz-Sees um den Einschnitt eines Baches herum. Das Haus von Verays Verwandten stand direkt am Bach, etwas oberhalb einer Wassermühle zwischen einigen alten Tannen, ein zweistöckiger Steinbau mit grösstenteils geschlossenen Fensterläden.
Veray stieg aus dem Sattel, fasste das Pferd an den Zügeln und klopfte an die Türe.
Es dauerte eine Weile, bis er von der anderen Seite Schritte hörte, dann wurde die Türe geöffnet und eine Dämonin mit schwarzen Zöpfen musterte ihn von Kopf bis Fuss. "Ja?"
Er schätzte ihr Alter und riet: "Alish von der Schwarzen Festung?"
"Ja", sagte sie knapp.
"Ich bin Veray, Sohn von Vakra", stellte er sich vor.
Sie musterte ihn abermals von oben bis unten, dann schlug sie ihm ohne ein weiteres Wort die Tür vor der Nase zu.
Veray sah Ran an und grinste entschuldigend. Wenn er ehrlich war - ein viel herzlicheres Willkommen hatte er nicht erwartet. Und er bezweifelte stark, dass man sie hier draussen stehen lassen würde.
Tatsächlich ging die Türe kurz darauf wieder auf und dieselbe Frau wie vorhin sagte: "Kommt herein."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.12.2013 17:48von Randreyah •

Sie banden kurzerhand die Pferde vor dem Eingang an und traten ein. Drinnen schlug ihnen gleichzeitig Wärme und Kälte entgegen. Alish führte sie in einen Raum und bat sie an einer langen Tafel Platz zu nehmen und zu warten, wobei sie nicht besonders Begeistert über ihren Besuch schien und dies auch durch ihre Art zum Ausdruck brachte. Kurz darauf kam ein etwas älterer Dämon, wahrscheinlich das Oberhaupt der Familie.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 02.12.2013 18:39von Ro Raven •

Der Dämon liess sich lässig ihnen gegenüber auf den Stuhl fallen und musterte sie beide.
"Soso, Veray", meinte er. "Was führt dich denn hierher? Als ich dich das letzte Mal gesehen hab, warst du noch so klein."
Er deutete mit der Hand irgendetwas unter der Tischplatte an, was Veray logischerweise nicht sehen konnte.
"Und wen haben wir denn hier hübsches?", fragte er an Ran gewandt. "Dich hab ich ja noch nie gesehen. Ich muss sagen, da ist mir etwas entgangen..."
"Das ist Randreyah Verdezia, meine Verlobte", sagte Veray etwas förmlich.
"Deine Verlobte? Schade, schade..." Er grinste anzüglich. "Seid versichert, wenn ich der Herr des Hauses wäre..."
"Glücklicherweise bist du das nicht", erklang eine schneidende Stimme vom Ende des Raumes. "Also mach, dass du fortkommst, du Nichtsnutz."
Schnell räumte der Dämon den Platz und an seiner Stelle trat eine Frau in voller Rüstung an den Tisch, deren Wangen noch leicht gerötet waren von der Kälte draussen. "Gestatten, Nardaki von der Schwarzen Festung", sagte sie und schüttelte erst Veray, dann Ran die Hand. "Wenn er Euch beleidigt hat, entschuldigt, er ist ein Idiot."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 03.12.2013 00:48von Ro Raven •

"Was führt dich hierher, Veray?", fragte Nardaki und setzte sich ihnen gegenüber.
Veray konnte sich vage an sie erinnern, eine energische Kriegerin. Wenn er Driss Andeutungen verstanden hatte, hatte sie sich damals nach Lerashas Tod um ihre Ausbildung gekümmert und war nicht ganz unschuldig daran, dass Driss immer rebellischer gewesen war als der meiste Rest der Familie.
"Ich wollte euch besuchen", antwortete er schlicht.
Sie hob eine Augenbraue. "Kein Auftrag von Vakra, uns zu irgendetwas zu überreden oder zu kontrollieren, was wir tun?"
Er schüttelte den Kopf und lächelte amüsiert. "Ich bin aus eigenem Antrieb hier."
Im Rahmen der Türe, durch die Nardaki eingetreten war, stand ein kleiner Junge und sah mit einem schwer zu definierenden Gesichtsausdruck zu ihnen hinüber, bis sich eine Hand auf seine Schulter legte und ihn in den Raum dahinter zog.
"Bei euch hat es Nachwuchs gegeben?", fragte er mit einem Nicken in die Richtung.
"Mein erster Enkel", meinte Nardaki. "Man fühlt sich direkt alt. Aber wie ich sehe, wird Vakra auch bald Grossvater."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 03.12.2013 03:08von Ro Raven •

Nardaki lächelte einige Augenblicke lang, dann wurde sie ernst. "Habt ihr eigentlich das Erben-Problem mittlerweile gelöst? Das letzte, was ich direkt von euch gehört habe war, dass Vakra nach..." Sie zögerte einen Moment mit einem Seitenblick auf Ran, aber Veray bedeutete ihr mit einem Nicken weiterzusprechen. "... dem Sharaki suchte."
"Das Problem hat sich von selbst gelöst", antwortete Veray. "Darez hatte eine Tochter, von der der Clan nichts wusste."
"Tatsächlich?", fragte Nardaki überrascht. "Dann hat er seinen Schwur gebrochen?"
Veray brauchte einen Augenblick, um sich zu erinnern, was Ro ihm erzählt hatte. "Offenbar ja", antwortete er geistesgegenwärtig. Vakra hatte ihn angewiesen, niemandem etwas über Ro's gemischtes Blut zu erzählen, auch nicht der Familie. Nicht einmal Lesir wusste es.
"Lebt sie jetzt bei euch?", fragte Nardaki.
"Sie ist vor etwas mehr als einem Monat zur Severjakza aufgebrochen."
"Dann hat der Clan jetzt also wieder eine gesicherte Zukunft", meinte Nardaki und blickte zur Decke. "Gut zu wissen."
Veray war sich da nicht ganz so sicher, aber so im Detail musste Nardaki auch wieder nicht informiert sein.
Die Konstellation der Unterhaltung zwischen ihnen war ohnehin merkwürdig. Sie war älter als er, um etliche Jahre und eine Generation, deshalb schuldete er ihr Respekt, ausserdem war sie die Herrin des Hauses und er ein Gast. Gleichzeitig jedoch stand er als Vechdruya in der Familienhierarchie über ihr und konnte ihr Befehle erteilen, die sie befolgen musste.
Nicht, dass er vorhatte, davon gebrauch zu machen. Zumindest vorläufig.
"Du hast mir immer noch nicht erklärt, warum du hier bist", meinte Nardaki und musterte ihn mit schräg gelegtem Kopf.
Veray lächelte. "Wenn du es ehrlich wissen willst: ich habe mich vor ein paar Tagen plötzlich an euch erinnert. Und ich wollte einfach herausfinden, wie es der Verwandschaft so geht. Das ist alles."
Das stimmte nicht ganz, aber es war so nahe daran, dass man es als Wahrheit gelten lassen konnte.
"In dem Falle willkommen", meinte Nardaki. "Bleibt, so lange ihr wollt."
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 03.12.2013 03:14von Randreyah •

Ran folgte der Unterhaltung aufmerksam und war über Nardakis letzte zwei Sätze leicht überrascht. Wenn Veray einen anderen Grund genannt hätte, hätte sie sie dann fortgejagt? Die Formulierung liess jedenfalls diese Interpretation zu. Bis jetzt gefiel ihr die Art der Frau hier jedoch besser, als die von Vakra oder den Leuten, die noch in der Schwarzen Festung lebten und sie konnte sich auch vage den Grund vorstellen, wieso die Teilfamilie so weit weg von der Hauptfamilie lebte.
Ran sah Veray mit einem fragenden Lächeln an, welches 'wie lange gedenkst du denn hier zu bleiben, Liebster' bedeuten sollte.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 03.12.2013 11:22von Randreyah •

Ran war überrascht aber sie nickte nur.
Aries segelte auf leisen Schwingen über Drez hinweg. Suchend sah er sich um, liess seinen Geist nach Randreyah tasten, doch fand sie nicht. Er schnaubte wütend. Jetzt musste er seine Suche ausweiten. Und dies tat er auch.
Nach einigen Stunden hatte er sie dann aufgespürt. Sie war in der Nähe eines der kleineren Sees. Halb erfroren wollte Aries gerade im Geiste ihren Namen brülllen, als er etwas interessantes entdeckte. Eine Nebelkrähe, wörtlich eine Krähe aus schwarzem Nebel, die nahe dem Boden flog, Rans Spuren folgend. Doch sie war nicht das Werk eines Schwarzmagiers, sie roch nach Narum, er beobachtete, wie sich der Vogel auf den Sattel eines Pferdes hockte und auf Warten einstellte. Es war ein gängiger Bote, den Narum gebrauchte, soviel der Drache wusste. Noch mehr schlechte Nachrichten Ran betreffend? Er schüttelte den Kopf und weitete seinen Geist aus.
Er spürte deutlich den Rans, aber auch den des Dämons Veray. Spasseshalber und weil er wegen Ran so lang hatte fliegen müssen, sprach er nicht sie, sondern ihr Männchen an. Der Drache zeigte ihm ein Bild von sich selbst und der Krähe und dann Randreyahs. Als der Dämon über den plötzlichen Kontakt verwirrt, überrascht und etwas erschrocken schien konnte er seine Belustigung kaum verbergen. Dann erklärte er ihm mit Worten, dass eine oder zwei Nachrichten draussen auf Ran warteten und fragte, ob er landen konnte.
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