Tao öffnete die Augen und hob den Kopf von den Vorderpranken. "Danke, kleiner Mann", sagte er und erhob sich, um sich zu strecken und auf den Weg zu machen. Er hob das Ei auf und trottete in die Richtung, die ihm Achrat gezeigt hatte.
Er setzte sich aufrecht auf den Platz der Festung und wartete. Ihm war bewusst, dass einige Dämonen ihn sahen, doch würden sie ihn nicht angreifen.
Als Ran den Drachen erblickte machte ihr Herz einen erleichterten Sprung und sie drückte die Fersen in die Flanken des Pferdes, damit es zum Drachen hinübertrabte, doch das Tier blieb vor Schrecken stehen. Ran seufzte, stieg ab und reichte einem Verdezia in der Nähe die Zügel, dann ging sie hinüber zu Tao und blickte zu ihm hoch. Doch der neigte nur den Kopf und brüllte sie aus voller Kehle an.
Sie blieb stehen und schloss die Augen, als sein nach Rauch und Aas stinkender Atem an ihren Kleidern und Haaren zerrte und wartete, dass er verstummte, was eine Weile dauerte. Schliesslich, als er das Maul schloss und den Kopf senkte, klang der Schrei in ihren Ohren nach und sie sah ihn fragend an.

Sie starrten sich eine Weile lang nur an, dann schnaubte sie Tao von oben an und schob das Ei zwischen seinen Pranken zu ihr herüber. "Du hast da was vergessen... Und es hat mir ein paar Dinge erzählt, von denen du nichts weisst. Aber es wäre besser wenn du dein Männchen fragst, als es vom Kind zu erfahren... Ihr solltet wirklich mehr Rücksicht nehmen. Es ist immerhin ein Kind. Und was fällt dir ein, so kopflos zu handeln?"
"Ich freue mich auch dich zu sehen Tao", meinte sie schlicht und streckte die Hand nach ihm aus. Er schnaubte erneut und neigte seinen Kopf, damit sie seine Schnauze streicheln konnte. "Ich bringe dich zürck ins Gebirge. Es ist zu unsicher hier.", sagte er.

"Ich werde mich nicht von dir irgendwohin schleppen lassen, Tao. Ich entscheide wann und wo ich zu gehen habe und auch wieso."
"Tust du das?", seine Lefzen verzogen sich zu eine Art Grinsen, das Ran nicht gefiel. "Tue ich", knurrte sie. Doch der Drache legte sich um sie herum. "Du bist eine Schwester. Ich mache mir Sorgen. Genauso wie die anderen Tribute. Momentan bist du so weit davon entfernt Akkaya zu sein, wie eine Maus vom Drachensein", gurrte er und ein wohliges Knurren entfuhr seiner kehle. Ran strich den Schuppen seines Halses entlang. "Gib mir noch etwas Zeit. Du kannst ja hier warten und mich dann nach Lovit bringen, wenn du schon darauf bestehst", meinte sie und Tao stimmte ihr zu und liess sie dann wieder in die Festung gehen. Als sie in der Tür verschwand erhob Tao sich und legte sich an den Stein der Festung gelehnt, welcher genauso schwarz wie er selber war, hin.

Ran trat ein und sah die beiden fragend an, denn sie hatten in der Bewegung innegehalten, das Buch schwebte über Lesirs Kopf, der an Veray klammerte und beide sahen sie an. "Ehm... Oooookey... Ich will nicht wissen was hier los ist, aber, wenn ihr fertig seid... Will ich dich sprechen Veray", sagte sie langsam und ging mit dem Ei im Arm in Verays Arbeitszimmer.

Als er eintrat sass Ran auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch und lehnte gedankenverloren, den Kopf an den Fingern abgestützt, mit dem Ellbogen auf der Tischplatte. Das Ei lag ihr auf den Knien. Sie blickte zu ihm auf, als er die Tür schloss und setzte sich gerade hin.