"Ein nicht zu verachtendes Ziel.", gab Biredh zu. Er warf das Messer in die Höhe, fing es an der Klinge auf und reichte es ihr zurück. "Ich seh euch beide Morgen beim Training.", sagte er dann, wandte sich ab und ging wieder aus dem Zimmer.

Idril zuckte bockig mit den Schultern. "Und wenn schon. In zwei Wochen werde ich es sein, der ihn verdrischt. Und warum sollte ich mich sorgen gegen dich anzutreten? Einen Kleineren zu verdreschen ist feige."

Ran sah ihm in die Augen und schwang sich dann über ihn, hielt seinen Kopf so zwischen den Unterarmen festgeklemmt, dass er sich nicht rühren konnte. Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und löste ihn kurz darauf. "Was denkst du, wie lange wird es dauern?", fragte sie und fuhr mit dem Daumen seinem Wangenknochen nach.

"Das wollen wir nicht hoffen", sagte sie und küsste seine Stirn, seine Nase, seine Lippen, seinen Hals und Brust, bis sie so weit kam, dass es schlicht nichts mehr zum küssen gab. Dann legte sie sich an ihn geschmiegt hin und lehnte den Kopf an seine Brust. "Pass einfach auf dich auf... Bitte", sagte sie leise und schloss die Augen. "Du bist mindestens so sehr in Gefahr, wie ich."

"Natürlich", sagte sie und schmiegte sich enger an ihn, fuhr sich ein paar Mal nachdenklich über den Bauch und versuchte die Erinnerungen an sein Geständnis von vor ein paar Stunden zu verdrängen.

Am nächsten Morgen standen sie kurz vor Sonnenaufgang vor der Schwarzen Festungen, einander in den Armen haltend. Ran wollte nicht gehen. Aber wenn sie ehrlich war wollte sie auch für eine Weile weg und etwas Abstand haben, um ihre Gefühle und Gedanken neu zu ordnen. Sie sah hoch zu Veray, der sie mit einem gemischten Lächeln anblickte und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. "Ich werde dich vermissen, Veray", sagte sie und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. "Schreib mir, sobald der Krieg vorbei ist... Oder komm mich besuchen ab und an... Falls du lust hast."