RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 15.01.2014 22:49von Randreyah •

"Ich fordere die sterblichen Überreste Desomas und seiner Familie", meldete sich Karim an Sardak und deren Verbündete gewandt. Er wollte nicht lange drum herum reden. "Ausserdem, die Räumung des Schutts, der noch in den Strassen vor unseren Häusern liegt."
Maenavry schwieg und warf kurz den Blick zu den Verbündeten Clans, die ebenfalls ihre Aufmerksamkeit Nahestar widmeten. Sie waren gespannt, was dieser auf die Vorderungen der Verdezia sagen und was er im Gegenzug fordern würde.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 15.01.2014 23:06von Ro Raven •

Einige weiter Forderungen wurden ausgetauscht, verhandelt und angenommen, anschliessend holte Vakra die vorbereitende Friedenserklärung hervor. Es war ein Dokument, welches besagte, dass der ausgerufene Kriegszustand hiermit beendet sei. Von einer Beendung der Fehde oder davon, dass der Krieg nicht jederzeit wieder erklärt werden konnte, stand nichts darin, das hätte ohnehin nicht funktioniert.
Vakra und Nahetsar unterzeichneten das Dokument, den Verbündeten stand es frei, ob sie sich mit ihrer Unterschrift anschliessen wollten, da sie ja auch niemals eine offizielle Kriegserklärung verfasst oder erhalten hatten.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 15.01.2014 23:12von Randreyah •

Karim unterzeichnete nicht. Zum einen weil er nicht das Familienoberhaupt war und zum anderen, weil er keine Lust auf Frieden zwischen sich und Sardak hatte. Und Randreyah hatte nichts gesagt von wegen in ihrem Namen unterzeichnen.
Genauso hielt sich Maenavry zurück. Er hatte lediglich seine Männer Verdezia und der Festung zur Verfügung gestellt. Zwischen Serpeta und Sardak herrschten kein Groll oder Hass und sich gegenseitig den Krieg erklärt hatten sie nie.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 15.01.2014 23:42von Ro Raven •

Nachdem die offizielle Version herumgegangen war, unterzeichneten Vakra und Nahetsar noch zwei Kopien, zur Aufbewahrung für beide Clans, während das eigentliche Dokument in der Bibliothek von Drez verwahrt werden würde.
Damit war das Treffen offiziell aufgehoben. Die Beteiligten erhoben sich und verliessen nacheinander den Raum.
Nahetsar wurde sofort umringt von den Ältesten seines Clans. "Wir werden Daka schicken", sagte einer seiner Grossonkel so, dass die anderen Clans sie nicht hören konnten. "Er ist der Älteste, der in Frage kommt."
"Nein", sagte Nahetsar.
Die anderen übergingen ihn. "Ja, er ist am wenigsten lang unter ihrem Einfluss", meinte ein anderer.
"Gut dann ist es beschlossen", meinte der Grossonkel.
Nahetsar holte Luft. "Ich sagte nein! Oder versteht ihr das Wort nicht?!"
Für einen Moment lang, war es still. Nahetsar funkelte die Ältesten kalt an. "Ich schätze euren Rat. Aber ihr solltet nicht vergessen, dass ich es bin, der hier die Entscheidungen trifft!"
Die Leute verzogen keine Miene. "Warum nicht er?", fragte schliesslich eine. Sie standen mittlerweile draussen vor dem Gebäude.
"Weil er mindestens zwei Mitglieder der Schwarzen Festung bereits massiv gegen sich hat", sagte Nahetsar. "Vakra's Söhne werden nicht zögern, ihm das Leben schwer zu machen. Und ihre Erbin hat ihn ebenfalls auf der Abschussliste, und soweit ich weiss, wird sie zurückkehren, bevor er frei ist. Wir geben ihnen Islaresh."
"Warum genau sie?", fragte sein Grossonkel.
"Sie ist alt genug, um das Spiel zu verstehen", antwortete Nahetsar kalt. "Stark genug, um es auszuhalten. Und klug genug, sich von den Leuten der Schwarzen Festung nicht umgarnen zu lassen. Ausserdem ist sie Moran's Tochter. Die haben ihren Vater getötet. Sie hasst sie bis aufs Blut. Sie soll die Chance bekommen, ihnen das Leben schwer zu machen."
Bevor einer der Ältesten dazu kam, etwas zu sagen, trat Vakra, flankiert von Veray und Lesir auf sie zu. "Wohin soll ich eure Kinder bringen?", fragte er Nahetsar. "Und welches überlasst ihr uns?"
"Islaresh Sardak soll eure Garantie sein", sagte Nahetsar. "Bringt die übrigen zur Arena."
Vakra nickte und entfernte sich wieder.
Nahetsar warf den Ältesten noch einen kalten Blick zu, dann ging er ebenfalls davon.
Die Ältesten blickten ihm nach. Im Clan Sardak hatten die Erben seit Generationen nicht mehr wirklich das sagen gehabt, sondern getan, was die Ältesten beschlossen. Dieser Junge Lord zeigte noch mehr unliebsamen Ehrgeiz, als sein Vater es getan hatte. Vielleicht würden sie darüber nachdenken müsen, ihn ebenso zu beseitigen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 15.01.2014 23:48von Randreyah •

Karim ging ohne weiteres zurück zu seinem Haus, befahl die Räumung der Häuser der Sardak und machte es sich in seiner Bibliothek gemütlich. Wenn Vakra etwas von ihm oder Verdezia brauchte, würde er schon nach ihm schicken. Und mit Veray konnte er sich später unterhalten. Er sah zum Loch in der Wand, das Tao verursacht hatte und das provisorisch mit Brettern verschlossen war. Morgen würde er einen Handwerker holen.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 16.01.2014 00:14von Ro Raven •

Sie kehrten zurück zur Festung und Vakra beauftragte Veray und Lesir, die Kinderübergabe durchzuführen. Sie stiegen hinunter in den Kerker, mit einer Fackel, und öffnete die Zellen der Sardak-Kinder. Sie sahen nicht gut aus, besonders das Kleinste, ein Mädchen von kaum vier Jahren, aber auch die anderen, bleich, ausgemergelt, obwohl sie mittlerweile das Wasser akzeptiert hatten, mit tiefen Ringen unter den Augen und der Angst im Gesicht. Es war ein Anblick, der in Veray fast Mitleid weckte. Fast.
"Wer von euch ist Islaresh?", fragte er.
Die Älteste erhob sich, ein Mädchen vielleicht anderthalb Köpfe kleiner als er selbst, mit einem straff geflochtenen Zopf. "Ich."
"Komm mit", sagte Veray.
Sie starrte ihn kalt an. "Warum?"
"Der Krieg ist beendet", antwortete Veray ebenso kalt. "Ihr seid frei. Sie drei kehren nach Hause zurück. Du wirst hier in der Festung bleiben und leben bis zu deiner Severjakza, als Garant für den Frieden. Oder als Geisel, wenn du es so nennen willst."
Sie zögerte einen Moment, dann trat sie aus der Zelle. Veray bedeutete ihr mit zu kommen, während Lesir und Lashk sich um die anderen kümmerten, und führte sie die Treppe hinauf. Sie folgte ihm schweigend.
"Wie alt bist du?", fragte er.
"Dreizehn", antwortete sie knapp.
Veray ging einen Korridor entlang und klopfte an eine Tür. Driss öffnete. "Vakra hat dich informiert?"
Driss nickte, Veray bedeutete Islaresh in den Raum zu treten, und kehrte zurück zu Lesir.
Sie fesselten die beiden älteren Kinder, zwei Jungen bereits im kampffähigen Alter und führten sie vor die Festung, wobei Lashk das kleine Mädchen über die Treppen trug. Dort setzten sie sie auf Pferde und brachten sie nach Drez hinunter.
Die Übergabe in der Arena erfolgte schnell und schweigsam. Veray und Nahetsar starrten sich nur an. Verays Auge war noch immer blau, und vermutlich würde er an den Lippen eine Narbe davontragen, aber sein Gesicht war kalt und regungslos, verriet nichts von seinem Hass.
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RE: Drez (Stadt der Schattendämonen)
in Dreitan - das Spiel 16.01.2014 00:47von Ro Raven •

Als Veray, Lesir und Lashk sich nach der Übergabe auf den Rückweg machten, kam ihnen Quivi entgegen.
"Jetzt", meinte Veray auf ihre Frage.
Achrat lag in seinem Bett auf dem Rücken und folgte der Unterhaltung von Driss und Islaresh Sardak im Nebenraum. Seine Kopfschmerzen hatten nach einer Weile aufgehört. Vermutlich Überanstrengung.
Islaresh gab sich gegenüber Driss sehr einsilbig.
"Wie heisst du?"
"Islaresh Sardak."
"Wie alt bist du?"
"Dreizehn."
"Wer sind deine Eltern?"
"Serra vom Clan Illiaz und Moran Sardak. Er ist tot."
"Wie wurdest du bis jetzt ausgebildet?"
"In der Akademie."
Driss versuchte freundlich zu sein, aber nicht so, dass es künstlich wirkte. "Du wirst von nun an hier wohnen."
Islaresh sagte nichts.
"Kennst du die Familienmitglieder der schwarzen Festung?"
"Teilweise."
"Weisst du, wer ich bin?"
"Driss, Tochter Vorszas."
"Genau. Ich werde mich von jetzt an um dich kümmern, um deine Ausbildung und um dich als Person. Wenn du eine Frage hast, was irgendetwas hier oder sonstwo betrifft, kannst du zu mir kommen."
Islaresh sagte wieder nichts.
Driss seufzte. Das Mädchen schien möglichst wenig von sich Preis geben zu wollen. Nun, mit ungesprächigen Kindern hatte sie ja Erfahrung.
Achrat registrierte den Gedanken und war fast amüsiert. Für ihn war Islareshs Einsilbigkeit natürlich kein Hindernis. Er liess sich durch ihren Geist treiben wie das Netz eines Fischers, druchforstete ihr Selbst, ihre Gedanken, ihre Persönlichkeit, ihre Empfindungen. Kalter Hass schlug ihm daraus entgegen. Sie hasste die Schwarze Festung. Der Teil dieses Hasses, der ihr nicht von ihrer Familie eingetrichtert worden war, galt vor allem Ro, aber er strahlte auf den Rest ab.
Dann fing Achrat einen Gedanken von Driss auf und stelle fest, dass ihm gar nicht gefiel, in welche Richtung sich das Gespräch als nächstes entwickeln würde.
"Ich habe einen Sohn", sagte Driss. "Er ist in deinem Alter."
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