Biredh ging die Gassen und Strassen entlang und hörte einfach zu. Er war schon lange nicht mehr hier gewesen und man schnappte die interessantesten Geschichten auf, wenn man sich unauffällig verhielt. Als er in eine weitere Seitenstrasse einbog, hörte er zwei Stimmen, die sich leise unterhielten. Eine davon erkannte er wieder. Die andere war ihm fremd.

"Hey, hey!", meinte Rombra und legte ihr die Hand auf die Schulter. "Zeig mal her. Soll ich dich zu nem Arzt begleiten? Ich kenne einen guten." Wenn er bloss mich noch kennt, dachte sich der Dämon.

Er führte sie zu Pards Haus und klopfte an, sah noch den Blinden, der in dem Moment in die Gasse bog und dachte sich nichts dabei. Kurz darauf öffnete der Arzt und musterte ihn mit zusammengeknifenen Augen. "Was willst du hier."
"Ich bin.."
"Ich weiss wer du bist, was willst du hier?", unterbrach Pard ihn. Rombra seufzte. Es würde doch länger dauern als gedacht, bis man ihn als Teil der Shattengemeinschaft ansah.
"Mercha ist in eine Schlägerei geraten und ihr Handgelenk ist gebrochen."
Ohne zu antworten hockte sich Pard vor das Mädchen. "Zeig mal her", wies er sie an und streckte die Hand aus.

"Falls ihr einen Heiler braucht, könnte ich zu Diensten sein.", sagte Biredh und ging den beiden entgegen, während sein Blindenstock vor ihm über der Strasse hin und her fuhr um dessen Beschaffenheit zu erkunden.

Er sah sich den Arm an und tastete ihn vorsichtig ab. "Ich kann dir das Gelenk schienen. Der Bruch ist nicht schlimm... Aber für ein paar Wochen solltest du ihn nicht zu sehr belasten. Hast du sonst welche Verletzungen?", fragte Pard das Mädchen und überlegte sich, ob er ihr den Arm gipsen sollte oder nicht. Sie würde wahrscheinlich das Handgelenk doch belasten. So wie sie dreinblickte war sie ein kleines, übereifriges Kerlchen.
Plötzlich meldete sich jemand im Hintergrund. Eine unbekannte Stimme. Pard erhob sich und musterte den Blinden. "Nicht nötig. Ich bin Heiler. Aber in diesem Fall reicht ein Arzt", antwortete er und sah Mercha fragend an, da sie seine Frage noch nicht hatte beantworten können.
Rombra sagte nichts, sondern stand nur beiseite. Das Mädchen tat ihm leid. Es sah nicht gut aus. Wahrscheinlich hatten sie ein Gruppe verprügelt. Das war weder ehrvoll, noch gerecht. Er seufzte innerlich.

"Du glaubst?", fragte Pard streng und hob eine Augenbraue. "Hör mal kleines zwei Leute sollte man nicht belügen: seinen Anwalt und seinen Arzt. Und ich bin dein Arzt. Also, wo hast du noch Schmerzen?"
Er musterte sie. Die Kleine war schlicht zu stolz für ihr eigenes Wohl. Bevor sie antwortete seufzte er. "Einen Moment", sagte er an sie gewendet und trat einen Schritt ins Haus. "Hanibis, zieh dir was an, ich hab Patienten!", rief er nach drinnen. "Sofort!", trällerte eine Frauenstimme zurück und kurz darauf huschte eine Gestalt halb bekleidet durch den Gang hinauf ins obere Stockwerk. "Kommt rein", brummte der Arzt und hielt ihnen die Tür auf.