"Weiss nicht so genau. Meine Eltern waren Händler und reisten immer herum. Als wir in Gevira waren sind dann Soldaten gekommen. Mama sagte, ich solle mich im Wald verstecken und dann... ein paar Menschen nahmen mich auf und wir reisten nach Lovit. Dort traf ich auf Armelion. Er gab mir meinen Fuss wieder. Ich schätze wenn ich es genau sagen müsste, würde ich sagen ich komme aus Lovit. Janis war immer nett zu mir.", murmelte sie leise. "Meine richtige Mama habe ich aber nie gesehen. Argui hat mir einmal erklärt warum das so war, doch ich habe es nicht so gut verstanden. Sie heisst Verenja und ist eine gute Heilerin. Denkst du sie hat mir was von ihrer Magie vererbt?"

"Kann sein. So etwas fimdet man erst im Laufe der Jahre heraus. Ich glaube deine Mutter wäre stolz auf dich", sagte Ran und verstrubbelte das Haar des Mädchens. "Wenn du irgendwann wieder nach Donsoha reist, frag nach Candor. Ich glaube er sollte deine Mutter kennen. Wenn er nicht zuhören will, sag ihm, dass ich dich schicke, oder Narum...", Ran seufzte und blickte kurz hoch zum Himmel. "Danke für deine Antworten Mara... Willst du etwas mich fragen?"

Idril schüttelte den Kopf. Sie hatte alles erfahren was sie wollte. Es war so oder so an der Zeit zum Training zu gehen. Markai war nicht besonders geduldig und er würde es nicht dulden, wenn sie zu lange trödelte. Er wusste genau, dass sie versuchen würde Zeit bei einem Besuch eines Clananführers, in diesem Fall Anführerin, zu schinden um so das nachmittagliche Training ein wenig zu verkürzen.

"Gut, dann solltest du wieder zurück zum Training", sagte Ran und hob kurzerhand Idril von ihrem Schoss hinab auf den Boden. Dann stand sie etwas schwerfällig auf und lächelte. "Ich glaube wir sollten uns ebenfalls wieder auf den Weg machen, Pard wird sonst nicht mehr nüchtern anzutreffen sein", murmelte sie und verabschiedete sich dann von Idril, bevor sie sich zu Veray gesellte.
Sie wartete bis der Geschichtenerzähler ihm geantwortet hatte und meinte dann: "Ich glaube, wir sollten uns langsam auf den Weg machen."

"Ich weiss nicht wie es funktioniert, doch ein Beschwörer erklärte mir, dass sie einen Teil der Kräfte des Kindes in sich aufnehmen können.", erwiderte Biredh. Ran trat wieder zu ihnen und sagte etwas zu Veray. Der Geschichtenerzähler hörte nicht weiter hin, sondern drehte den Kopf ein wenig zur Seite. Das Kies unter Idrils Füssen knirschte, als sie sich auf dem Weg zu Markai wartete. Biredh sah die Ungeduld in der Aura des Lehrmeisters, doch Markai würde nicht handgreiflich werden. Idril hatte mittlerweile gelernt, wie weit sie es treiben konnte und wo die Grenzen verliefen.
"Wenn ihr schon zu Pard geht, wollte ich fragen ob ihr so freundlich sein könntet, mir zu erlauben euch zu begleiten. Mir ist zu Ohren gekommen, dass der Arzt ein Exemplar in die Hände bekommen hat. Es wäre interessant zu erfahren, ob das was ich über das Aussehen der Wesen gehört habe, wirklich stimmt.", fügte er hinzu. "Vorausgesetzt er lässt mich das Wesen anfassen. Anders werde ich es wohl kaum wahrnehmen können."

"Natürlich", meinte Ran an den Blinden gewandt. "Wenn ihr uns begleitet, können wir auch unterwegs weiterreden", schlug sie noch beiläufig vor.

Biredh ging schräg hinter ihnen und orientiert sich am Geräusch ihrer Schritte. Sein Blindenstock glitt vor ihm übers Pflaster hin und her um eventuelle Hindernisse aufzuspüren. Gedankenverloren betrachtete er Rans Aura. Er sollte ein Lied über sie schreiben. Nur stellte sich ihm die Frage, was sie wohl in den letzten Jahren erlebt hatte. Solche Dinge musste man wissen, wenn man ein gutes Lied dichten wollte. Eines das Sinn hatte und in den Zuhörern Gefühle auslöste. Gedankenverloren begann er summen und folgte den anderen die Strasse runter.

Als sie ausserhalb der Festung waren und niemand sie hören konnte wandte sich Ran zu Argui: "Sagt, wie seid ihr Idril begegnet?"
Sie sprach probehalber in der Sprache, die die Elfen verwendeten. Nicht weil Veray nicht verstehen durfte, was gesprochen wurde, sondern weil es sie wunderte, wie Argui reagieren würde.

"Ihre Mutter bat mich auf sie aufzupassen.", erwiderte Biredh gleichmütig in der gleichen Sprache und wechselte dann wieder in die Gemeinschaftssprache, "Ich holte sie aus Lovit, da sie dort nicht mehr sicher war. Ihr habt vielleicht schon von dem Angriff auf Janis gehört." Er hätte damit rechnen müssen, dass sie dahinter gekommen war. Idril war zu vertrauensselig, doch ausnahmsweise hatte sie mit der richtigen Person geredet. Er lächelte und fragte dann in der Sprache der Zwerge. "Um gute Lieder zu dichten und ihnen einen tieferen Sinn verleihen zu können, muss man viele Sprachen beherrschen können. Welche ist euch nun die Liebste?"