Wieder erschien das wölfische Lächeln auf dem Gesicht der Nebelfrau und sie löste sich mit einem Schlag auf, brach in sich zusammen und schwarze Schwingen breiteten sich aus dem Rauch aus, der Falke schnellte, einen schrillen Schrei ausstossend, durch die Tür hinaus, flog den Schacht hinauf und schlug gegen eine geschlossene Tür, um an ihr entlang durch die Ritzen zu rauschen und sich auf der anderen Seite schnell im Flug zusammen zu setzten. Der Vogel kreiste ein letztes Mal über Tanue, Rans wehmütigen Blick auf die Trümmer und Ruinen richtend und flog dann so schnell er konnte davon in Richtung Lovit.
Als Ran die Augen aufschlug, sass sie Dreshar gegenüber. Sie hatte ihn während des langen Fluges nicht danach gefragt, was oder respektive wen er in Tanue so verzweifelt gesucht und schlussendlich gefunden hatte -seine Erleichterung hatte sie deutlich spüren können.
Sie brauchte einige Sekunden, bis sie wieder wusste wo sie war und wieso sie dort sass, dann brach sie das Siegel vor sich und kippte im nächsten Moment vollkommen entkräftet zur Seite. Die Priester, welche beinahe taub vom langen Sitzen waren eilten panisch und alarmiert herbei. Riefen schnell nach einem Heiler und merkten erst da, dass es bereits Nacht war. Doch sie hatten keine Zeit zu fragen, wohin Randreyah die Botschaft entsendet hatte, dass so viel Kraft und Zeit nötig gewesen war, sie zu überbringen. Sie wussten aber, dass es etwas wichtiges war. Und dass der fremde Mann etwas damit zu tun haben musste. Einige musterten ihn misstrauisch, konzentrierten sich aber auf Randreyah, die zwischen Ohnmacht und Bewustsein dämmerte.

Es dauerte nicht lange, bis sie wieder zu sich kam und all die besorgten Gesichter über sich schweben sah.
Missmutig verzog Ran das Gesicht und richtete sich auf, winkte die Priester beiseite und schnappte nach ihrer Nase, als diese plötzlich zu bluten begann. Die Priester halfen ihr auf die Beine und nach mehreren Versuchen sie zu besänftigen und davon zu überzeugen, dass es ihr gut ging, gelang es ihr schlussendlich die Priester abzuwimmeln. Sie bedankte sich bei ihnen für die Hilfe und diese waren begeistert, bei so einem Projekt mitgemacht zu haben, dann verliess sie den Raum und winkte Dreshar ihr zu folgen. "Und. Bist du zufrieden?", fragte sie ihn, als sie etwas Distanz zwischen sich und den Raum gelassen hatten, den Kopf in den Nacken gelegt, die Nase zuhaltend und auf den Weg und dann zu ihm schielend. Sie hasste Nasenbluten.

"Gern", meinte sie lächelnd und versuchte besser nicht durch die Nase zu atmen, fischte stattdessen ein Tuch aus ihrer Gürteltasche und hielt sich damit dann die Nase zu. "Wen hast du eigentlich gesucht, in den Gängen unten?", fragte sie nach einer Weile beiläufig.

Sie hob fragend eine Augenbraue. "Geht's ihr gut?", fragte sie schlicht nach.

Ran nahm Platz und liess den Blick durch den Raum schweifen, konnte aber nichts hören oder sehen. Anscheinend war niemand da oder... Im nächsten Moment hörte sie, wie jemand die Treppe hinunter kam. "Wo wart ihr?", fragte eine leise Elfenstimme von der Treppe aus. Sie schien verschlafen und besorgt. "Im vierten Garten", antwortete Ran knapp. "Wieso?", hakte Elira nach und setzte sich ebenfalls an den Tisch.