"Hm", meinte Dreshar nur wenig gesprächig.
Rewona behielt recht. Zwei Wochen vergingen und von Elira war weit und breit nichts zu sehen, auch drei Tage später noch nicht.
Irgendwann wurde Dreshar das Bogenschiessen zu langweilig, aber er wusste nicht, was mit sich anfangen. Er hatte im Gegensatz zu Kraigor kein grosses Bedürfnis, sich mit den Leuten hier anzufreunden, aber ihm war langweilig. Und Akkaya war verschwunden. Aus Langeweile hatte er einmal in der Tempelstadt nach ihr gesucht, auch wenn er nicht damit rechnete, sie dazu bewegen zu können, früher aufzubrechen, und ihm klar, war, dass genauere Planung jetzt noch nichts brachte. Dabei hatte er festgestellt, dass sie die Stadt verlassen hatte, zu irgendeinem aussenliegenden Schrein, doch als er weiter nachfragte, hatte ein Priester ihm mitgeteilt, sie sei auch nicht mehr dort. Nun, so lange sie im Oktober wieder hier war, und vorher ohnehin nichts geschah, spielte das auch keine grosse Rolle.
Irgendwann wurde ihm das Warten endgültig zu blöde. Er packte seinen Bogen und etwas Proviant und ging hinunter, wo er Kraigor beim Essen fand. "Ich gehe jagen. Für ein paar Tage vielleicht. Willst du mitkommen?"

"Ja", antwortete. "Ok."
Er wartete auf den Dämonen, dann brachen sie auf. Am Tor von Lovit wurden sie gefragt, wo sie hinwollten. Dreshar antwortete, dass sie jagen würden.

Am ersten Tag stiegen sie bergabwärts, bis sie die Waldgrenze hinter sich gelassen hatten, dann folgten sie einem Tal, um etwas abseits der Wegroute zu kommen, auch wenn diese nicht sehr oft benutzt schien. Gegen Mittag des zweiten Tages stiessen sie auf die Fährte eines Rudels Hirsche und folgten ihr.

"Wir versuchen, nahe genug heran zu kommen, solange es noch hell ist", meinte Dreshar.
Er schnallte seinen Bogen vom Rücken los, und bewegte sich weiter der Fährte entlang, leiser als zuvor. Schliesslich sahen sie das Rudel auf einer kleinen Wiese grasen, aber vom Waldrand her, wo sie sich zwischen den Bäumen verstecken konnten, war es zu weit, als dass sie sicher getroffen hätten. Dreshar bedeutete Kraigor, ein Stück zurück zu gehen, damit sie sich den Tieren von oben her, über die Felsen nähern konnten.

Sie krochen hinter den Felsen durch und robbten dann bäuchlings auf einen. Dreshar nahm einen Pfeil und legte ihn auf die Sehne, bereit zu schiessen. "Du zuerst", sagte er zu Kraigor.