Ran sah den Feuerdämon verwirrt an. "Guten Morgen Kraigor... Was für ein Hühnchen?", fragte sie.

"Natürlich... Aber vor der verabredeten Zeit zu erscheinen und tatenlos herum zu sitzen ist nicht gerade produktiv", meinte der Waffenmeister mit einem schneidend scharfen Grinsen, wie es seine Waffen waren. "Habt ihr die Waffe dabei?"

Kwaora schnaubte leicht amüsiert angehaucht. "Gut. Säbel nehme ich an", brummte er und zog seine Waffe. "Ich will sehen, wie flink du bist. Greif an", wies er seinen neuen Schüler an und hob den Säbel auffordernd an. Man erkannte schon auf den ersten Blick, dass Kwaora die Waffe perfekt beherrschte. Er beobachtete jeden von Verays Schritten und Bewegungen, wie er sich aufstellte, wohin er sein Gewicht verlagerte, wie lange er zögerte und wie er den ersten Angriff startete.
Der alte Dämon grinste und parrierte den ersten Schlag, trat zur Seite und hielt Veray die Waffe an die Kehle. "Durchschnitt. Du bist dir Angriff nicht gewohnt. Nochmal, diesmal weniger denken, mehr handeln. Die Ausbildung hast du ja."

"Wegen dem Zeug, dass du uns gegeben hast. Das war gar nicht lustig. Natürlich, wir haben es freiwillig getrunken, aber wir waren auch schon von Dreshars Tee total benebelt."

Nach einer Weile senkte Kwaora den Säbel und steckte ihn weg, deutete Veray mit einem Nicken es ihm nicht gleich zu tun und trat einmal um seinen Schüler herum. "Eigentlich nicht schlecht. Durchschnittlich und vor allem auf Technik und nicht Gefühl konzentriert. Aber gut...", er umkreiste ihn zu ende mit bedachtem Schritt und begutachtete Verays Haltung. "Steh mal gerader hin. In Angriffsposition", wies er ihn an, überprüfte erneut Verays Haltung nickte dann und meinte: "Leg den Säbel weg und geh in den Schuppen da zwei Stäbe holen. So lang, wie du deine Waffe gern hättest und schau dass sie auch so ausbalanciert sind."
Er nickte in besagten Schuppens Richtung, wandte sich um und rief nach Kinudrim, welcher am Rand stand, auf einem der hölzernen Übungssäbel gestützt. "Bring mir den Wasserschlauch Kleiner!", weis der Waffenmeister den Jungen an, welcher sofort aufsprang und zu den Tribünen rannte, den Schlauch holte und ihn Kwaora mit grossen, bewundernden Augen überreichte. Der Alte fuhr dem Jungen durchs Haar und grinste ihn schief an. Sein Gesicht, zeigte keine Wärme, das tat es nie, aber das Lächeln des Meisters, liess den Kleinen strahlen. "Setzt dich und sieh gut zu, wenn es dich interessiert", meinte Kwaora nahm einen Schluck Wasser, bevor er Kinudrim den Schlauch wieder reichte und der Junge eilte zum Platzrand, sah Veray entgegen, welcher etwas nachdenklich und mit zwei Stöcken in der Hand zurück zum Platz kam.
Kwaora sah ihm entgegen und wartete geduldig, dass Veray ihn erreichte, die Händer im Rücken verschränkt. "Fündig geworden?", fragte er mehr oder weniger mit netter Kühle.

Ran lachte. "Das war Drachenblut.. Ich wollte sehen, wie es auf Dämonen wirkt", meinte sie amüsiert. "Ich dachte du weisst, was es ist... Veray hat es jedenfalls gewusst." Sie grinste, aber nicht entschuldigend, wobei ihre Augen aufblitzten.

"Hey, das war nicht lustig, ich hatte voll die Horrorträume und heute bin ich auch total neben mir", empörte er sich. "Was passiert, wenn du das nimmst?"

"Nichts", meinte sie schulterzuckend. "Ich bin immun gegen Drachenblut... Und bei Menschen wirkt es nicht so stark, wie bei Dämonen, es ruft nur leichte Halluzinationen hervor... Bei Zwergen verzerrt es die Wahrnehmung. Bei Elfen das gleiche, wie bei Menschen. Eigentlich interessant..."