"Ich bezweifle, dass ihr wisst wovon ihr redet", zischte er. "Eure Geliebte hat sich bis jetzt auch noch nicht umgebracht und sie ist eine dieser Tölpel."

Das Wasser vor ihnen war von braunem Nebel umhüllt und folgte der Wand zur Decke, wo es durch einen Riss zur Oberfläche floss. Es rauschte und brüllte und der Nebel schien sich zu verdicken und zu winden. Als Ran näher kam, schien er sie warnend anzufauchen. "Ich würde an deiner Stelle hier bleiben, Akkaya", meinte der Baummensch. "Das ist der Überrest eines Wassergeistes." Ran sah ihn fragend an. "Wer bist du genau?", fragte sie endlich.

"Sie wurde in Azura ausgebildet und trainierte in Drez. Jeder der in Azura ausgebildet wird, kann kämpfen sei es Dämon oder Elf", korrigierte ihn das Spitzohr. "Ausserdem ist ihre Mutter Elfe, sie spricht unsere Sprache fliessend und schwingt unsere Klingen." Er musterte den Dämonen, anscheinend wusste der schon einiges über Ran. Er hatte sie überschätzt, sie schien jedem alles zu erzählen. Er seufzte, eigentlich wollte er hier nicht mit dem Dämonen diskutieren. Sie waren allesamt säbelschwingende Vollidioten (lustig, trifft nicht auf veray aber auf lesir zu ^^). Er fragte sich, was Ran eigentlich an diesem aufgeblasenen Sack fand...

Langsam ging der Dämon ihm wirklich auf den Wecker. "Wieso fragt ihr sie nicht selbst?", zischte er. "Ich habe keine Lust noch mehr Zeit an einen unhöflichen Klotz wie euch zu verschwenden."

"Ich bin so alt wie der Tempel hier und die Festung der Schatten (die Schwarze Festung). Als der letzte Stein gesetzt wurde, kam ich zur Welt. Der Bach des Berges hier wurde von einem Wassergeist versorgt, doch als der Wassergeist starb, starb auch der Tempel. Als der Gottkönig, der in ihm lebte, die Drachen um Hilfe anflehte, schickten sie mich. Ich wachte über das Wasser, als Lebender und seit jenem Tag als Vergessener", sagte der Baummann. Ran verstand nur die Hälfte von dem was er meinte. "Und wie nannte man euch?", fragte sie. "Lovit", antwortete der Halbdrache. "Man nannte mich Lovit und den Tempel benannte man nach mir."
"Ihr seid euch da ganz sicher?", fragte sie skeptisch nach, doch Lovit lächelte nur. "Ganz sicher", wiederholte er dann. "Was wollt ihr hier, Akkaya?", fragte er. "Ihr kennt die Quelle des Schlamms."

"Wie auch immer", meinte der Elf und drehte sich um und ging zurück zu seiner Schmiede.

Ran fand sich bei der Quelle des Bachs wieder, wo er aus der Erde vor dem Tempeleingang kam. Verwirrt sah sie sich um, doch sie konnte sich nicht erinnern, wie sie hierher gekommen war. Sie ging zum Tempeleingang, erinnerte sich, dass irgendetwas bei den Schmieden geschehen war und stiess mit Veray zusammen, als sie um die Ecke bog. "Entschuldige", murmelte sie leicht abwesend und versuchte sich zu erinnern, was geschehen war.