Währendessen war Ran in einen tiefen Schlaf gesunken. Sie träumte nicht viel, nur ab und an schienen einige Traumfetzen an ihr vorbei zu ziehen. Irgendwann fragte sie sich, wie spät es eigentlich war und schlug die Augen auf. Doch was sie sah liess sie erschaudern. Sie sass vor dem Kristallbaum unterhalb der Quelle und glaubte zu träumen. "Willkommen zurück", meinte der Baumman glücklich.
"Wo bin ich hier?", fragte sie und der Mann verzog das Gesicht. "Erinnerst du dich denn nicht? Unterhalb der Quelle... Du warst vorhin schon hier. Aber dann bist du gegangen."

Als es gegen Mitternacht zulief, klopfte Zorai an die Tür zum Raum, in dem Veray arbeitete, um ihn in den Haupttempel zu begleiten. Der Junge schein gute Arbeit zu leisten, denn er fragte nie etwas, sondern fand immer die Information, die es brauchte. Aber auch wenn er gut arbeitete, brauchte er Schlaf.

Ran schlug erneut die Augen auf, doch diesmal hatte sie alle ihre Erinnerungen. Sie lag auf dem Boden, neben ihrem Bett. Sie richtete sich mühsam auf. Interessant. Der Halbdrache fühlte sich also einsam. Sie war voller Schlamm, fluchte leise und wollte sich waschen gehen. Doch als sie den Raum verliess hörte sie Zorais Stimme weiter den Gang runter. Ran entschloss sich ihn jetzt zu fragen, was zu tun war und lief ihm entgegen.

"Ist eine lange Geschichte", meinte sie müde. "Zorai, wir haben ein Problem. Ein uraltes Problem. Das Ding, was das Wasser durch den Berg hinaufbevördert fühlt sich einsam und vergessen und es ist auch der Grund, wieso die Drachen nicht mit uns verhandeln wollen. Naja einer der Gründe. Soll ich morgen mit den Drachen reden?", fragte sie ihren Vater der sie verwirrt ansah. "Natürlich Schatz, alles was du für nötig hältst", meinte er lächelnd. "Du weisst gar nicht was ich meine, oder?", fragte sie und er grinste. "Nein. Aber du und ich vertraue dir. Also ihr beiden seid müde. Ich wünsche eine schöne Nacht!", meinte er, drehte sich um und ging. "Aber, du" - "Eine schöne Nacht!", wiederholte er halb trällernd und liess die beiden stehen. "Gorssartig", murmelte Ran.

"Ich war unten bei der Quelle und da scheint ein alter Wassergeist zu hausen. Dieser fand es amüsant mit Schlamm um sich zu werfen", erklärte sie knapp. "Ich sollte dir aber ein Zimmer organisieren", meinte sie und sah sich kurz im Gang um, doch es war wahrscheinlich eh zu spät jetzt nach freien und bereiteten Räumen zu suchen.

"Wieso denkst du, das ich dir nicht die Wahrheit sage?", meinte sie leicht eingeschnappt. "Komm, du kannst bei mir schlafen", fügte sie hinzu und ging voraus, zurück zu ihrem Zimmer.