"Hast du schon einen Schwarzmagier auseinander genommen oder weisst du, wie man einen auseinander nehmen könnte; so dass er es überlebt?", fragte sie und setzte sich im Schneidersitz hin.

"Oh er ist kein Mensch", grinste sie. "Seine Rasse mag Schmerz", ihr Grinsen wurde breiter, "Aber ich muss seine Magie ausser Kraft setzen, damit er sich nicht wehren kann... Weisst du wie man das macht ohne eines der Artefakte zu besitzen?"

Sie dachte nach. Vielleicht würde das ganze komplizierter oder doch einfacher werden, als angenommen... Je nachdem, wie gut oder schlecht gelaunt das Kohlemännlein war...
"Das wäre interessant herauszufinden", grinste sie. "Aber sag, wenn man jemandem Därme und Organe herausnimmt, ohne sie abzutrennen und sie wirder hineinstopft und die Bauchdecke verschließt...Überlebt ein Wesen das?"

Sie lachte. "Ein Schwarzmagier wird das verhindern wissen... Oder einer seiner Freunde", sie erhob sich. "Wenn du einen Menschen auseinander nehmen willst, zeige ich dir die Käfige", schlug sie vor. "Aber das später... Ich will sehen, wo das Kohlemännlein ist", meinte sie, verabschiedete sich und verliess die Bibliothek.
Sie ging zu den Räumen, in denen sie den Dunkelschatten vermutete und trat ein. Wie erwartet war er nicht da, also liess sie sich auf sein Bett fallen und sah die Decke an. Er würde schon zurück kommen. Bald.

Morondo hatte weiter in dem Buch gelesen, dass ihm Shadaran empfohlen hatte. Das Meiste hatten sie schon selbst wieder herausgefunden, doch es gab immer wieder Kleinigkeiten, die seine Aufmerksamkeit erregten. Es waren Gedankenanstösse, wie er weitere Fehler ausmerzen könnte. Er stiess die Türe mit der Schulter auf und entdeckte die Gestalt auf seinem Bett.
Würde sie jetzt versuchen ihn zu töten? Der Gedanke an seinen möglichen Tod erheiterte ihn. Er schob die Türe mit dem Fuss zu und klemmte das Buch unter den Arm. Ohne Hast und immer noch lächelnd legte er das Buch auf einen Tisch und drehte sich dann zu Weya um. "Wenn du mich töten willst, sieh bitte zu, dass du mein Blut nicht über das Buch verteilst."

Sie lächelte ihn zuckersüss an. "Wieso sollte ich das tun?", fragte sie und trat auf ihn zu, wobei sie fast den Kopf heben musste, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Sie streckte die Hand nach ihm aus und richtete seinen Kragen. "Erzählst du mir etwas über schwarze Magie? ... Wie zum Beispiel... über diese Tätowierungen?", sie fuhr mit dem Finger über seinen Hals, den Runen nach, die sich nur schwach von seiner Haut abhoben. "Sie sind wunderschön... Und einige von ihnen kommen mir bekannt vor.."

"Wieso sollte ich das tun?", fragte er genau mit ihren Worten, ohne auf ihre Frage einzugehen. Die ihrige war ohnehin eher eine rhetorische. Er nahm ihre Hand in die Seinige und drückte sie nach unten. "Schwarze Magie ist lediglich eine Möglichkeit um seine Kräfte zu mehren. Die Runen tragen einen Teil dazu bei.", erklärte er. "Die Linien auf meinem Hals sind Teile einer Heilungsrune. Jedoch bildet das ganze ein Muster, welches mit jeder Stufe, die der Magier meistert, wächst. Je grösser seine Macht, desto umfangreicher das Muster. Je nach dem welche Linien beschädigt werden, wird auch die Magie, welche der Magier benutzen kann manipuliert.", fügte er hinzu. Das Teile des gesagten der Unwahrheit entsprachen, fiel weder an seiner Stimme, noch an seiner Haltung auf.