RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 08.03.2015 18:33von Armelion •

"Es ist einfach ein Grund.", erwiderte er mit einem Schulterzucken. "Ich geh und seh mich ein wenig in der Bibliothek um.", meinte er dann und ging dann raus. Im Gang traf er Fog und eine Dunkelschattin, doch er würdigte sie nur eines knappen Blickes. Sie sah aus wie eine Kämpferin. Vielleicht ein weiteres von Shadarans Schosshündchen. Eines das er noch nicht gesehen hatte.

RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 08.03.2015 19:05von Randreyah •

Weya sah ihm nach und zog sich ebenfalls an. Sie war müde, der Lothîndra verlangte auch ihr eine Menge Kraft ab. Sie würde sich bald daran machen die achtundsechzig Seelen für ihn zu sammeln, damit er wuchs und stärker wurde, denn er musste es sein, wenn sie sich an Shadaran, Morondo und diesem Daedhalon rächen wollte. Sie musste ihre Freiheit zurück erlangen und ihre Feinde ausfindig machen, sehen ob diese stark genug waren und sich dann mit ihnen verbünden. Morondo würde sie genüsslich töten, sobald sich die Chance dafür zeigte. Sie konnte nicht mehr länger warten, auch wenn es ihr merkwürdige Freude bereitete von seinem Blut zu trinken und mit ihm zu spielen.
"Gut", meinte Shadaran. "Ich hoffe du erholst dich bald. Sie ist in der Tat ein interessantes Wesen. Ich wäre froh, wenn du sie im Auge behalten könntest. Aber töte sie bitte nicht und nimm sie auch nicht auseinander. Lebendig und unversehrt wird sie nützlicher sein."
"Bald heisst in den nächsten Wochen und Monaten", antwortete Fog. "Aber ich weiss nicht was der Meister vor hat, ich weiss auch nicht, wieso er dich in seine Dienste aufnimmt. Aber ich rate dir ihm nützlich zu sein, wenn du nicht als Futter enden willst." Das Rauchwesen lächelte schmal. "Jetzt entschuldige mich und fühle dich wie daheim."
some men just want to see the world burn

RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 09.03.2015 11:27von Ro Raven •

Er legte den Kopf schraeg. "In Ordnung. Ich werde nett zu ihr sein."
Das Wesen verschwand und Nechbet blieb alleine zurueck. Sie sah sich um und bemerkte mit einem bitteren Laecheln, dass dieser Ort sich vermutlich tatsaechlich mehr wie daheim anfuehlte als irgendein anderer. Dann schlenderte sie den Gang entlang und machte sich auf die Suche nach einer Treppe, die sie auf den Wehrgang der Burg fuehren wuerde. Sie wollte ein Gefuehl fuer die Umgebung bekommen.
If you're going through hell, keep going.

RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 09.03.2015 11:39von Randreyah •

Gedankenverloren streifte Weya durch die Burg und blieb abrupt stehen, als ihr eine Frau entgegen kam. Sie stutzte. Seit wann hielt Shadaran sich Dunkelschatten als Haustiere oder war sie als Morondos Gegenstück zu Shadaran geschickt worden von diesem Daedhalon? Möglich war es. Sie setzte ihren Weg fort, aber vorsichtiger, schleichender, man konnte nie wissen, wann eines von Shadarans Schmusetieren einem plötzlich an den Kragen ging.
some men just want to see the world burn

RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 09.03.2015 12:14von Ro Raven •

Nechbet beachtete die Elfe nicht sonderlich, nahm lediglich ihre Existenz zur Kenntnis und stieg dann eine Treppe hinauf. Sie brauchte fast eine halbe Stunde, um das Dach zu finden, aber die Aussicht von dort war atemberaubend. Man sah weit ueber das gerodete Land, das die Burg direkt umgab, den Wald dahinter, der gegen Westen hin abfiel, im Norden dunkle Huegelketten, das Vorgebirge der Drachenberge, im Sueden das Gelaende steil abfallend hinunter zum Nazrev, der sich aus seiner Schlucht in ein sich oeffnendes Tal schlaengelte.
Einige Augenblicke lang stand sie nur da und atmete tief die kalte, nach Schnee und Kiefernharz riechende Luft ein, dann hob sie den Arm und liess den Geier daraus hervorspringen, erhob sich mit ihm in die Luefte, fluegelschlagend, weit ueber die Burg, blickte auf sich selbst hinunter, wie sie dort an den Zinnen stand, nur eine kleine Figur am Ufer eines Gewirrs von steinernen Daechern und Hoefen, liess sich in einem Aufwind treiben und flog in Richtung der Berge.
If you're going through hell, keep going.

RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 16.03.2015 12:09von Ro Raven •

Anfang Dezember
Eine Woche war vergangen, ohne dass der Meister sie hatte rufen lassen. Sie hatte die Festung vom Dach bis zu den Kerkern durchstreift und viele verschlossene Tueren gefunden, aber kaum Leute. Abgesehen von den Sklaven, die fuer die Fuetterung bestimmt waren, schien der Meister sich auf seine Kreaturen als Bedienstete zu verlassen. Sie waren es, die das Essen fuer den Tag in ihr Zimmer stellten, die die Feuer in den Kaminen unterhielten, den Staub aus den vielen unbenutzten Raeumen wischten. Davon abgesehen waren da nur der Junge, die Elfe, ein Schwarzmagier und der Meister - und Fog, wenn sie - oder eher es? - wieder einmal auftauchte.
Sie hatte erprobt, wie weit ihre immaginaeren Ketten reichten und war im Umland jagen gegangen, aber sie hatte keine Beute gemacht - die Waelder um die Festung wirkten leer und tot, kahl gejagt von den Kreaturen des Meisters, und was ueberlebt hatte, war geflohen. Das ganze Land wirkte wie in einem duesteren, leeren Albtraum, einem von der Sorte, die nicht erfuellt waren von Kampf und Panik, sondern einer traurigen Oede und dem Gefuehl, das nichts so war, wie es sein sollte. Das Gefuehl haette vermutlich eine Menge Leute wahnsinnig gemacht. Nechbet und Wadjet liess es kalt. Sie waren damit aufgewachsen.
Der Junge folgte ihr auf Schritt und Tritt, manchmal offen, aber oft im Verborgenen. Es gelang ihr nicht ganz immer, ihn zu entdecken, aber sie spuerte den Blick seiner seltsamen Augen auf sich ruhen, und manchmal liess es sie schaudern. Etwas an diesem Kind, das keines war, war wesentlich beunruhigender als an all den Harpyen und Werwoelfen des Meisters. Es war die Tatsache, dass sie zwar wusste, dass er gefaehrlich war, aber nicht warum er es war.
Als sie eines Tages in der Bibliothek sass mit einem Buch in der Hand, das sie eigentlich nicht im mindesten interessierte, beobachtete sie ihn, wie er auf dem Teppich sass, ebenfalls ueber ein Buch gebeugt, und an einigen blutigen Knochen lutschte - sie fragte sich einen Augenblick lang, was fuer Knochen es waren - und dachte ueber etwas nach, das er gesagt hatte. "Hast du einen Namen?", fragte sie nach einer Weile.
Er blickte ueberrascht auf und legte dann den Kopf schraeg, wie er es immer tat. "Warum?"
Sie zuckte mit den Schultern. "Die meisten Leute haben einen."
"Warum glaubst du, ich haette keinen?"
Sie zuckte abermals mit den Schultern.
Er strich sorgfaeltig die Buchseite glatt und musterte sie. "Weisst du... du bist die erste, die mich das fragt. Alle anderen... sie fragen immer nur, was mein Name ist, nicht, ob ich einen habe."
Sie hob eine Augenbraue. "Und? Hast du einen?"
"Mein Vater gab mir einen", antwortete er. "Aber was ist ein Name? Nur eine Anordnung von Lauten. Voellig willkuerlich. Sie sagen nichts ueber mich aus. Ich verstehe nicht, wieso alle Leute immer so versessen darauf sind."
"Ich schaetze, sie wollen einfach wissen, wie sie dich rufen sollen", meinte Nechbet.
Er legte den Kopf auf die andere Seite. "Moeglich."
"Also, wie soll ich dich rufen?"
"Wozu willst du mich rufen?"
Sie zuckte wieder mit den Schultern. "Ich weiss nicht. Aber koennte ja mal passieren, dass ich deine Aufmerksamkeit auf mich ziehen muss."
"Dann rufst du am Besten: "Es gibt Essen!"", antwortete er grinsend.
Ein merkwuerdiges Geraeusch entrang sich ihrer Kehle und sie stellte ueberrascht fest, dass es ein Lachen war.
If you're going through hell, keep going.

RE: Auen um den Fluss Nazrew - Fluss Nazrev
in Dreitan - das Spiel 16.03.2015 12:34von Randreyah •

Einige Tage später, als Nechbet in ihren Räumen war, klopfte es an der Tür. Es war Mittagszeit und somit Zeit der Dunkelschattin ihr Essen zu bringen. Doch diesmal stand vor der Tür nicht ein Werwolf oder Flugaffe, wie sonst immer, sondern die Elfe Weya. Sie hielt ein Tablet neben sich schweben, gehalten von einem ihrer unsichtbaren Arme, deren Materie sich mit der schwarzen, tintengleichen Substanz derer des Lothîndra mischte.
Als Nechbet öffnete; trat Weya ein. Man merkte langsam, dass ihr Bauch sich wölbte, da sich dad schlichte weisse Kleid um ihn spannte, wenn sie lief. Ihr Haar trug sie ausnahmsweise geflochten ubd hoch gesteckt, doch immer wieder schaffte es die eine oder andere Strähne sich zu befreien und ihr ins Gesicht zu springen. Genauso wie jetzt gerade.
Leicht genervt bliess sie Weya aus dem Gesicht. "Shadaran will dich heute Nachmittag sprechen", meinte sie und steuerte auf das Tischlein im Raum zu, "Er meint, du wirst deine Enrgie heute brauchen und rät dir darum aufzuessen." Sie merkte, wie Nechbet näher trat und stellte das grosde Tablett ab. Eines der Brötchen kullerte hinab und Weya beugte sich reflexartig danach, fing es auf und spürte den Blick der Frau auf ihrem entblößten Nacken brennen. Schnell richtete sie sich auf und tat, aös hätte sie nichts gemerkt.
some men just want to see the world burn

![]() 0 Mitglieder und 8 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 111
Themen
und
30462
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |