Eineinhalb Wochen Später

Durien trug seine besten Kleider, als die Prinzen in die Nachtzinne einitten. Alayne hatte sich kompletz erholt und stand neben ihm. Sie war zwar noch immer etwas bleich, doch sie hatte darauf bestanden siney selber zu begrüssen. Sie schien sich in Siney ordentlich verguckt zu haben. Durien begrüsste die Prinzen herzlich und führte sie in die Halle. Alayne hatte siney in Beschlag genommen.

Siney freute sich Alayne zu sehen und war erleichtert darüber, dass sie wieder gesund war - Alesa hatte in ihrem Brief geschrieben, dass sich das Mädchen auf der Heimreise stark erkältet hatte.
Die junge Grafentochter fragte ihm Löcher in den Bauch, die er ihr gerne und geduldig beantwortete.
Simian, der älteste der drei Prinzen, Sargon, der mittlere der drei und Kia unterhielten sich über die Reise.
Alesa wartete in der Halle, wie die Mitglieder des Hofs, auf die Gäste. Sie war etwas nervös, konnte es aber relativ gut verbergen. Trotzdem freute sie sich ihre Schwester und deren Schwäger zu sehen.

Biarn begrüsste die Prinzen und lud sie am Abend zu einem Festessen ein, das in ihren Ehren gehalten werden würde. Durien beobachtete das alles von der Seite aus. Alesa schien glücklich über das Wiedersehen mit ihrer Schwester und den Prinzen. Sein Blick ging weiter zu alyrna. E hatte das Theater mit ihr mehr als genossen. Sie besass einen Messerscharfen Verstand und wusste diesen Geistreich einzusetzen. Sie hatten viel gelacht. Wie sollte er nir wählen können. In den letzten Wochen hatte er dutzende Angebote beko.men. Er kam sich mittlerweile vor wie ein preisgekrönter Zuchthengst. Am liebsten hätte er die Flucht ergriffen, doch das wa ihm nunmal nicjt erlaubt. Die Ballade über die 2000 Soldaten, Armelion und Tatwine war vor ezwas meh als einer Woche fertiggestellt worden. Es war ein Meisterwerk von einem der berühmtesten Bardinnen Dreitans. Die meisten rührte es zu tränen und manche empfindlichere Seele begann zu weinen. Durien war zufrieden. Schon jetzt begannen sich die Leute Geschichten über den Elfen zu erzählen und das Lied bereitete sich einem Flächenbrand gleich über das Land aus.

"Mylord", sprach Siney Graf Durien an, doch dieser schien in Gedanken und hörte ihn nicht. "Mylord Durien", sprach er ihn etwas lauter an und als der Mann zu ihm hinab blickte lächelte er ihn an. "Ich wollte um Erlaubnis bitten, Euere liebe Tochter auf einen Spaziergang zu begleiten", bat er so, wie es ihm Kia eingeschärft hatte. Alayne, die neben ihm stand, strahlte ihren Vater an und schien sich wirklich zurück halten zu müssen, um nicht los zu betteln, dass er sie gehen liess. Immerhin geziemte sich betteln nicht für eine Grafentochter, egal wie alt sie war und ob die Person vor ihr ihr Vater oder ein anderer war.

Nachdem sie die Einladung Biarns dankend angenommen und einige höfliche Worte mit ihm gewechselt hatten, hatten die beiden anderen Prinzen sich bereits unter die Leute gemischt und unterhielten sich mit den Lords und Ladies, die am Empfang dabei waren. "Hey", meinte Sargon, ein Häppchen in der Hand und ein Glas Sprudelwein in der anderen, seinen Bruder anstupsend. "Wie findest du die da?", griste er breit und deutete zu Alyrna, die sich gerade mit jemandem unterhielt und abgewandt zu ihnen stand.
"Die?", fragte Simian mit hochgezogener Augenbraue und sah seinen Bruder skeptisch an, "Die ist eine Nummer zu gross für dich. Das ist die Lady von Avedis. Sie regiert allein über die Grafschaft."
"Na und? Hat nen geilen Arsch", meinte Sargon und grinste breit.
Simian seufzte. "Na gut, dann sprich sie doch an, aber ich kann nicht garantieren, dass sie dich nicht zum Teufel jagd."
"Wie wäre es mit ner Wette", forderte Sargon, "Wer sie als erster für sich gewinnt, darf etwas vom Verlierer einfordern."
"Wueso gerade sie, wie wäre es mit den netten Damen dort, die uns seit einer Weile beobachten?", fragte Simian und schenkte besagten Damen ein Lächeln, gefolgt von einem grüßenden Nicken. Die Damen kicherten verlegen und fächerten sich kurz schneller Luft zu.
Sargon schnaubte. "Die eine ist fett", er sah sich nach einem Tablar um, auf dem noch mehr Essen durvh den Raum getragen wurde, "Die andere hat eine zu grosse Nase im Vergleich zu ihren Brüsten und die dritte... Sie schielt. Willst du es dir wirklich so einfach machen? Ich meine, die da, Avedis, die hat Stil."
"Na gut, dann sprich sie an", grinste Simian voller schadenfreude. Sargon grinste, trank sein Glas aus, schnappte sich zwei volle von einem Kellner, als er sicher war, dass Alyrna keines hatte und gesellte sich zu ihr.

Durein blickte von ihm zu seiner Tochter die vor Aufregung beinahe zu platzen schien. Er tat so als überlege er einen Augenblicck und Alayne sah schon so aus als ob sie wirklich etwas sagen würde, doch dann nickte Durien huldvoll. ''Gib gut auf sie acht.'', sagte er feeundlich und Layne schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.

"Gewiss", lächelte Siney und bot dem Mädchen seinen Arm an, den sie freudig und fast schom stürmisch ergriff. Der junge Prinz führte sie nach draussen, in den Innenhof - was ein relativ weiter weg war, sie daher dort nicht viel Zeit verbringen konnten, da er ihren Vater nicht verärgern wollte - wobei seine Leibwachen ihnen auf Schritt und Tritt folgten.
Der junge Prinz scherte sich nicht um sie und lachte, als Alayne ihm von ihrer Reise und der Puppe, die Alesa ihr geschenkt hatte erzählte, wobei sie um ihn herum und vor ihn her hüpfte. Sie zog ihn mit und forderte ihn zu einem Wettrennen durch den Gang auf. Zögernd stimmte der Prinz zu und bereute es nicht, als er sie eingeholt hatte und beide ausser Atem lachten, noch mehr, als das klappern der Rüstungen hinter ihnen verstummte. Die Leibwachen sahen ganz und gar nicht über den kurzen Sprint erfreut und der eine sah den jungen Herren gar tadelnd an, was diesen und Alayne noch mehr zum Lachen brachte.
Kurz bevor sie wieder zurück mussten übergab der Prinz ein kleines, eingepacktes Kästchen der kleinen Lady und bat sie etwas verlegen das Geschenk erst später zu öffnen. Sie zögerte, versprach es ihm, liess sich aber vom Versprechen nicht davon abhalten, ihn auszufragen was darin sei. Sie riet allerlei und konnte es nicht erraten. Ihr fielen die allerschönsten Dinge ein, sodass Siney langsam zu zweifeln begann, dass sie sich beim Aufmachen wirklich über die Kette mit dem Delfinanhänger freuen würde.

Er irrte sich. Als alayne in der sicherheit des Ki drrzimmer das Geschenk auf.achte, quitschte sie vor Glück und legte die kleine Silberkette soeich um.

Durien hingegen war noch auf dem Fest und betrachtete mit wohlwollen als siney alayne rechtzeitig zurückbrachte. Sie wurde gleich hochgeschickt während siney noch bleiben konnte. Numairs jüngerer Bruder Hal flirtete mit einem der Mägde und man sah ihm jetzt schon an das er ein Herzensbrecher werden würde. Der 15 jährige hatte von der harten arbeit in den stallungen einen kräftigen athletischen körper und war von dr sonne dunkel gebräunt. Er schien das Fest zu geniessen und wechselte mit jeder Gruppe hie und da ein paar Wörter als die Magd sich wieder an die arbeit machte.

Kia und Alesa unterhielten sich in der Sprache der Nomaden und schienen sich zu freuen einander wiederzusehen. Aber eigentlich war das Thema, das sie beredeten keinesfalls erfreulich. Nach einer Weile verabschiedete sich die jüngere der beiden Schwestern, unter dem Vorwand müde zu sein. Tatsächlich war sie es auch, aber sie wäre trotzdem gerne länger geblieben. Auf dem Weg hinaus stiess sie mit Durien zusammen, entschuldigte sich für ihre Unachtsamkeit und eilte davon.
"Sie vermisst die Steppe", erklärte Kia, die plötzlich neben Durien stand, welcher Alesa etwas verwirrt nachblickte, "Die Steppe und ihren Ehemann. Sie hatten jung geheiratet, aber hatten sich sehr geliebt, vielleicht gerade deshalb weil sie so jung waren. Als man ihn ihr nahm, brach für sie die Welt zusammen."

Durien nickte. Dieses Gefühl kannte er nur zu gut. ''Starb er im Krieg gegen die Nachtzinne?''

"Nein. Soviel ich weiss, war es eine Auseinandersetzung zwischen zwei Stämmen. Man erstach ihn von hinten, kurz bevor er das Lager erreichte. Ich habe gehört, dass sie es hatte mitansehen müssen", antwortete sie.