RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 21.05.2015 21:41von Armelion •

Alastar stand mit einem leisen Stöhnen auf. Seine Brust schmerzte noch immer, doch er würde es überleben, so viel wusste er. Einer der Heiler wollte ihn zurück ins Bett drücken, doch ein finsterer Blick reichte um ihn zurückweichen zu lassen. Er hatte sich schon zu der Hinrichtung geschlichen. Ro schien es nicht gut zu gehen. Nun, bevor er zu ihr hatte gehen können war er fast wieder zusammengeklappt. Es war fast lächerlich wie schwach er geworden war.
Die Knie des Dunkelschatten waren noch etwas wackelig, doch er schaffte es auf den Beinen zu bleiben, als er aus dem Zelt der Heiler stolperte. Auf dem Weg fand er eine herrenlose Flasche mit Honigbrand. Wer so dämlich war, so etwas rumstehen zu lassen verdiente es wenn man es ihm klaute. Also liess er sie mitgehen und ging mit langsamen Schritten runter zum See. Es war kälter als er gedacht hatte, doch im Moment machte es ihm nichts aus. Er wollte nur aus dem verdammten Lazarett raus.
Irgendwann fand er einen geeigneten Stein und setzte sich darauf. Mit den Zähnen zog er den Korken aus der Flasche und nahm einen tiefen Zug von dem Honigbrand, bevor er sich hintenüber in den Schnee kippen liess. Die Decke, die er ebenfalls hatte mitgehen lassen, zog er dabei fest um sich. Der Himmel war sternenklar und er lächelte. Sobald er anfing zu frieren, würde er sich auf die Suche nach Ro begeben, doch für den Moment genoss er einfach die Stille, die ihn umgab.
Arndir suchte als erstes Isilya auf. Sie sprachen nicht viel miteinander. Die Gesellschaft des anderen reichte ihnen meist völlig aus. Wenn gesprochen wurde, erzählte Isilya meistens von ihrer Vergangenheit als Schwarzmagierin. Es schien ihr gut zu tun es sich von der Seele zu reden. Er fragte nicht nach, warum sie gewisse Dinge getan hatte. Daedhelon hatte mit eiserner Hand über sie geherrscht und sie hatte einfach nichts anderes gekannt.

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 21.05.2015 22:17von Ro Raven •

Eine Partie Karten und eine Runde Bier hatte die nächste ergeben und bis es dunkel war, waren die meisten sturzbetrunken und machten sich auf den Heimweg zu ihren Zelten. Schliesslich stand auch Rasnak auf. Er hatte einen guten Teil des Geldes, das er zuerst verloren hatte, wieder zurückgewonnen, und dementsprechend gute Laune. Als er sich den Mantel um die Schultern warf, bemerkte er, wie Risk's Blick ihm folgte, und schmunzelte. "Auf eine Partie Schach?"
Ro stand allein im Schnee ausserhalb des Lagers und der Stadt. Sie mochte den Schnee. Er beruhigte sie und ihr war, als bedeckte das sanfte weiss als das Blut in ihrem Kopf. Risk hatte recht. Es war besser sie ging fort. Aber sie wusste nicht mehr, wohin sie gehen sollte. Wo war sie denn noch nicht gewesen? Wo konnte sie noch einmal neu beginnen, ohne all das Blut und das Feuer in ihren Erinnerungen? Und was für einen Sinn hatte es schon? Sie kehrten doch immer wieder zurück.
Sie ist jünger, als ich erwartet hatte, meinte Isirk. Und anders, als ich sie mir vorstellte.
Die Gedanken der Herrin sahen ihn nur fragend an. Er zeigte ihnen die Erinnerung. Verrückt, zweifellos. Aber sie wirkt nicht bösartig dabei, nur zornig. Und verletzt.
Die Herrin schwieg einige Augenblicke lang. Beobachte sie weiter, meinte sie. Und berichte mir.
If you're going through hell, keep going.

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 21.05.2015 22:28von Armelion •

Er schlotterte erbärmlich, als er sich auf den Weg zurück zum Lager machte. Kurz bevor er es erreichte, entdeckte er Ro. Sie stand alleine im Schnee. Langsam trat er auf sie zu und hielt ihr die Flasche mit Honigbrand hin. Seine Tafel hatte er nicht dabei, deshalb würde er kaum mit ihr reden können, doch vielleicht brauchte sie einfach jemanden, der zuhörte und nicht ständig schwafelte.

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 21.05.2015 22:57von Ro Raven •

Sie schreckte auf aus Gedanken und zuckte zurück, als sie ihn erkannte. Sie wollte nicht, dass er sie berührte. Es schien so falsch. Als hätte sie Angst ihn zu verbrennen, ihn hinabzuziehen in die Dunkelheit und Zerstörung. Er war zu gut. Viel zu gut.
Rasnak ergriff ihre Hand und küsste ihre Finger. "Dann lade ich Euch gerne ein, Mylady", meinte er mit Schalk in der Stimme, bevor er ihr voranging zu seinem Zelt.
Er schlug die Zeltplane zur Seite und hielt sie ihr auf. Wie immer war es drinnen gemütlich warm vom Kohlebecken. Er hängte seinen Mantel an einen Pfosten, bevor er ihr den ihren abnahm, und dasselbe damit tat, dann schenkte er zwei Becher Würzwein ein, und fing an die Schachfiguren aufzustellen, wobei er sie unauffällig musterte. Ihm war absolut klar, dass sie nicht in erster Linie hier war, um Schach zu spielen, die Frage war, ob sie trotzdem erst noch Lust auf eine Partie hatte oder nicht. Wenn es nach ihm ging, musste es nicht unbedingt sein.
If you're going through hell, keep going.

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 21.05.2015 23:01von Armelion •

Er liess sich von ihrer Reaktion nicht abschrecken. Was in Kor passiert war, war passiert. So einfach war das. Er selbst wäre warscheinlich schon längstens der Macht des Säbels verfallen. Sie allerdings beherrschte ihn. Nun musste sie nur noch lernen sich selbst zu beherrschen. Er vertraute ihr. Er trat einen weiteren Schritt auf sie zu und zog den Korken aus der Flasche, bevor er ihr die Öffnung unter die Nase hielt. Sie sollte etwas trinken um sich ein wenig entspannen zu können. Jetzt war sie gespannt wie eine Feder.

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 21.05.2015 23:08von Ro Raven •

Sie wich einen Schritt zurück. Ein guter Teil von ihr sehnte sich danach, sich zu betrinken. Um nicht mehr denken zu müssen, sich nicht mehr erinnern. Aber sie wollte ihm nicht nachgeben. Sie sollte sich erinnern. Der Alkohol würde es ihr nur leichter machen, zu vergessen. Sie durfte nicht vergessen. Nicht nach dem, was sie getan hatte. Die Erinnerung war ihre Strafe.
Er beugte sich vor und küsste ihren Kiefer. "Einverstanden", murmelte er an ihrem Ohr, dann grub er die Hand in das Haar an ihrem Nacken und zog sie an sich.
If you're going through hell, keep going.

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 21.05.2015 23:18von Randreyah •

Risk schmunzelte, streichelte seinen Hals und begann ihn auszuziehen. Sie liess ihre Hände über seine breite Brust wandern und Küsste ihn, wobei sie ihn dann plötzlich mit einem Ruck zu sich zog und seinen Gürtel löste. Geschickt lenkte sie ihn in Richtung der Schlafstätte und musste schmunzeln, als sie seine Hände auf ihrem Gesäss fühlte. So wie es den Anschein hatte, würde es nicht lange dauern, aber sie hoffte, dass er nicht zu müde für noch weitere Runden war.
some men just want to see the world burn

RE: Langer See und Brimmen
in Dreitan - das Spiel 22.05.2015 22:54von Armelion •

Er senkte die Flasche und trat einen Schritt auf sie zu. Wieso wich sie vor ihm zurück? Fürchtete sie, dass sie ihm etwas antun könnte? Bis anhin hatte er alles überlebt. Er würde auch weiterhin alles überleben. Er liess die Flasche fallen und folgte ihr langsam. Vorsichtig hob er die Hand und streckte sie ihr entgegen. Die Handfläche gegen oben. Er wollte doch nur ein wenig in ihrer Nähe sein. Für einen Moment war er wütend auf sich selbst, dass er seine Tafel vergessen hatte, doch stattdessen nahm er einen dünnen Stock vom Boden hoch. "Warum gehst du weg?", schrieb er in den Schnee und schaute sie an. Nicht vorwurfsvoll, eher als ob er sich wünschte sie verstehen zu können.

![]() 0 Mitglieder und 15 Gäste sind Online |
![]()
Das Forum hat 111
Themen
und
30462
Beiträge.
|
![]() | Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |