Ro versteifte sich augenblicklich, als Risk sie umarmte, und hätte sie am liebsten weggeschlagen, schaffte es aber, still zu halten. Trotzdem löste sie sich so schnell wie möglich wieder von ihr. "Ich wünschte, jemand könnte es mir sagen", flüsterte sie.

"Vielleicht...", sagte sie leise. Dann lächelte sie schief. "Weisst du, meine Mutter hatte in meinem Alter schon seit drei Jahren ein Kind... und vier Jahre darauf war sie tot."

Ro rieb sich über die Stirn. "Ich kann das einfach nicht. Scheisse, es tut mir so leid, aber..."
Der Kloss in ihrem Hals liess sie kaum atmen. "Am liebsten würde ich einfach davon laufen. Ich bin mein ganzes verdammtes Leben lang davon gelaufen. Aber ich hab den Scheiss hier angerissen. Meinst du nicht, ich sollte ihn auch zuende bringen?"

"Vermutlich hast du recht", meinte Ro und fuhr sich übers Gesicht. "Ich sollte gehen, sonst vermassel ich nur alles... aber ich weiss einfach nicht wohin."

"Ich weiss nicht...", sagte Ro leise. "Ich..."
Sie wollte alleine sein. Sie wollte einfach davonrennen und alles hinter sich lassen und nichts mehr damit zu tun haben.
"Ich muss drüber nachdenken", meinte sie und liess Risk stehen, als sie davonging.
Fünf Minuten später bereute sie es, den Bierkrug nicht mitgenommen zu haben. Sie trat einen Zaun um. Sie hasste die Welt. Und vor allem hasste sie sich selbst.