"Gut. Du führst ich folge.", befahl er und lief dann der Elfe in Richtung Norden hinterher. Hoffentlich würden sie den Kerl bald einholen. Grund zur Eile würde der Magier hoffentlich nicht haben.

"Die Spur ist einige Tage alt", meinte Weya, die sich wie ein Spürhund fühlte. "Ein Suchzauber wäre nützlicher... Falls er ein Schwarzmagier ist, kann er sich auch irgendwo in Luft aufgelöst haben..."

Morondo blickte zum Himmel hoch. Es war bewölkt und wie es aussah würde es bald regnen. Ideales Wetter für ihn. Jetzt brauchte es nicht mehr viel Kraft um ein Gewitter in Gang zu setzen. Er legte beide Hände auf den Boden und sandte einen Suchimpuls in Richtung Norden aus. Bilder flackerten vor seinem geistigen Auge auf. Büsche, Gras, ein Rudel Hirsche, Feuerstelle, Bäume, Steine und dann war Schluss. Er hatte den Magier entweder verpasst oder er befand sich ausserhalb seiner Reichweite. "Ich habe eine alte Feuerstelle gefunden. In fast gerader Linie nördlich von hier. Zu Fuss beträgt die Strecke 30 Kilometer. Ich denke sie ist von dem Magier. Wenn nicht, werden wir wieder hierher kommen müssen um dann seine Spuren weiter zu verfolgen."
Er legte wieder eine Hand auf ihre Schulter und verschwand. Im nächsten Moment tauchten sie bei der alten Feuerstelle auf. "Sind die Fussabdrücke die gleichen?", fragte er und zeigte auf ein paar Abdrücke in dem lehmigen Boden nahe der Feuerstelle.

Sie untersuchte sie. "Ich bin mir nicht sicher... Aber wenn ich das Alter dieser Spur... Ja. Ich bin mir relativ sicher, dass es seine ist."

Der Wolf trug ihn schnell Richtung Nordosten. Nun, es war kein richtiger Wolf, es war eine versiegelte Beschwörung von Gúntrak, die er irgendwo in seiner Tasche gefunden hatte.
Glück? Keineswegs, er hatte sie vor Langem dort deponiert, für den Fall, dass er mal schnell sein musste, sie aber schlichtweg vergessen gehabt.
Sie gefunden hatte er erst als er schon einige Zeit unterwegs gewesen war und jetzt genoss er es, nicht zu Fuß eine lange Strecke zurücklegen zu müssen. Das war er einfach kaum noch gewohnt. Er hatte Andere für sich laufen lassen, Kribatim ihn teleportieren lassen und so weiter.
Dennoch wusste er noch nicht genau, was er tun sollte. Er wollte zu den Schwarzmagiern im Osten oder zum Ostzirkel, aber selbst mit Reittier würde das sehr lange dauern. Per Schiff den Loney hinauf auch und teleportieren konnte er sich nicht.
Er hatte natürlich dank seiner sehr fortgeschrittenen Lichtmagie einige Tricks, aber auf die Distanz auf keinen Fall machbar.
Außer er wollte draufgehen.
Also würde er wohl doch ein Schiff nehmen müssen.

Sie folgten der Spur ein Stück zu Fuss, bevor sie auf etwas verwirrendes trafen. Die Spuren hörten auf einmal auf und stattdessen waren die Abdrücke von Wolfspfoten zu sehen und diese waren wesentlich grösser, als die eines normalen Wolfes. "Jetzt haben wir es wohl auch mit einem Biest zu tun.", lächelte Morondo voller Vorfreude. "Auf diesem Vieh wird er schnell vorankommen." Er kniete wieder auf den Boden und sandte wieder den Suchimpuls aus. Die Spur verlor sich nach einigen Kilometern. Er nahm Weya wieder am Arm und teleportierte sie beide zu dem Punkt wo die Spur verschwand. Sie standen auf einem Kalksteinhügel. Es wuchs nur spärlich Gras und auf dem kargen Boden konnte Morondo keine Spuren erkennen. Was nicht viel hiess. Er war kein geübter Fährtenleser. "Hier endet seine Spur.", sagte er und deutete auf einen deutlichen Pfotenabdruck im Schlamm eines kleinen Baches. "Kannst du erkennen, wohin er sich gewendet hat?"

Weya betrachtete die Spur ausgiebig. "Dort entlang... weiter nördlich. Wenn ich über seine Route nachdenke", sie sah sich um und überlegte wo sie vorhin gewesen waren, "dann könnte er unterwegs zum Loney sein."

Dieses Mal zapfte Morondo seine Energiereserven für den Suchimpuls an. Dieser raste so schnell über das Land, dass er den Wolf in der Fülle von Informationen fast übersehen hatte. Er fluchte. Das Bild war nicht klar genug, dass er sich teleportieren konnte. Wieder sandte er den Suchzauber aus, doch dieses Mal fand er den Wolf nicht mehr. "Ich habe ihn in Nordöstlicher Richtung lokalisieren können. Es gibt einen grösseren Hügel, von wo wir besser Aussicht haben werden." Er nahm sie wieder am Arm und teleportierte sie weiter.
Dieses Mal sandte er einen wesentlich kräftigeren Impuls aus, der jedoch eine kleinere Reichweite hatte. Dieses Mal erwischte er den Kerl. Dank Weya waren sie den richtigen Spuren gefolgt. Er hakte das Schwert von seinem Rücken los und nahm es in die Hand. "Ich habe ihn gefunden.", sagte er mit einem grimmigen Lächeln, packte sie am Arm und verschwand. Sie tauchten etwa 50 Meter hinter dem Wolf auf und dort auf dem Rücken sass ein Mann. Das musste der Magier sein. "Willst du mir helfen, kleines Biest?", fragte er sie grinsend und packte den Griff seines Schwertes mit beiden Händen.

"Ich halte den Wolf auf", meinte sie und liess ihre Magie fliessen. "Du darst sie töten, Psychopath." Damit schnellte sie los, benutzte ihre unsichtbaren Arme, sich vor den Wolf zu katapultieren und bidlete damit einen Wall und eine Stolperfalle, das Biest fiel und Weya stand einige Meter von ihnen entfernt da, den Wall aus purer Magie aufrecht erhaltend.

Irgendwann auf Dreiviertel der Strecke zum Loney tauchten hinter ihm zwei Gestalten auf.
Er sandte seinen Lichtpartikelsuchzauber aus und hatte schnell die Informationen, die er wollte.
Ein Dunkelschatten, eine Elfe. Potenzielle Magie. Gefährlich, aber zum Einen brauchte er sich ohnehin nicht zu fürchten, zum Anderen hatte er ja noch zwei Körper.
Gerade als er den Wolf herumreißen wollte, stolperte dieser und er fiel hinunter, rollte sich ab und stand auf. Der Wolf verpuffte vor ihm in einem magischen Wall.
Vor ihm war also ein Wall aus Magie und dahinter stand sichtbar die Eine der beiden Gestalten.
Fliehen war hier nicht, er musste also kämpfen.