RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 10.05.2015 23:52von Randreyah •

"Er war uns bis zu einem Dorf im Westen von Tanue gefolgt. Also ein oder zwei Tagesritte von hier entfernt. Und dann ist er in einem Dorf in der Nähe von Kradna aufgetaucht", meinte Elira. "Aber wo er sich jetzt aufhält, weiss ich nicht. Wahrscheinlich könnten wir ihn mit den Splittern ködern."
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 11.05.2015 00:22von Ro Raven •

Veray nickte schweigend.
Als sie am Abend ihr Lager aufschlugen, erklärte Veray gegenüber dem Takr, dass er in der Schuld der Wicca stand, da sie ihn vom Dämonen befreit hatte, und somit sein Leben ihr gehörte, was Trigar vor ein Problem stellte, denn er brauchte seinen Dartala. Missmutig handelte er aus, dass er Elira frei liess, wenn sie dafür Veray freiliess.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 11.05.2015 00:29von Randreyah •

Elira stimmte dem zu. "Aber du hast mir mein Heim genommen, Takr", meinte sie dann, "Ich werde euch deshalb noch eine Weile begleiten müssen. Im Gegenzug werde ich Dämonen von deinen Leuten fern halten und dafür sorgen, dass dein Eroberungszug den Segen der Göttin behält - solange ich frei bleibe und mich niemand zu etwas zwingt."
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 11.05.2015 03:16von Ro Raven •

Früh am nächsten Morgen brachen sie auf, aber sie waren kaum einige Stunden geritten, als ihnen eine grosse Streitmacht entgegenkam, beritten wie sie selbst, und vermutlich ähnlich an Zahl. Veray musterte sie und lockerte die Doppelklinge in der Halterung, doch als der Abstand auf einige Dutzend Meter zusammengeschrumpft war, kam das gegnerische Heer zu einem Halt, und auch Trigar gab den Befehl zu halten. Ein Mann löste sich aus der anderen Truppe. Er wär ein gutes Stück älter als Trigar, sein Haar von grauen Strähnen durchzogen, aber sein gestählter Körper zeugte von Kraft und seine Arme waren überzogen von blauen Tätowierungen.
"Trigar Takr!", rief er. "Dein Ruf eilt dir voraus! Du hast Krieg und Tod über die Forts des Ostens gebracht, und nun reitest du nach Westen. Ich bin Amguin Takr von der Festung auf dem Stein und stehe dir entgegen. Doch genug Blut ist schon geflossen. Lass uns das auf die Alte Weise Regeln."
Trigar nickte nur und mit einem Wink befahr er Veray vorzutreten. "Dies ist mein Dartala. Er ist Tyranak. Vielleicht ist auch sein Ruf bekannt."
Veray ritt vor, bis er neben dem Takr war, und reichte ihm die Zügel, bevor er sich aus dem Sattel schwang und auf den freien Platz zwischen den Heeren trat. Der Schnee lag mittlerweile fast knietief. Ein eisiger Wind blies ihm durch die Zöpfe und über die nackten Arme. "Tyranak!", brüllte Jirakha. Er spürte noch die Verletzung in seiner Schulter und wusste, dass sie ihn in der Bewegung einschränken würde. Aber es sollte reichen. Er nahm den Doppelspeer vom Rücken und wartete auf seinen Gegner. Die feindlichen Reihen teilten sich und eine in dunkles Tuch gehüllte Gestalt ritt dazwischen hervor, übergab die Zügel ihrem Takr und schwang sich aus dem Sattel. Sie trat Veray gegenüber, dann streckte sich eine Hand aus dem Tuch, um den Säbel zu ziehen. Die Hand war schwarz. Scheisse, dachte Veray.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 11.05.2015 04:05von Ro Raven •

Die Takr gaben den Befehl zum Kampf. Einige Sekunden lang sahen sie sich an, zwei paar schwarzer Augen, ineinandergebohrt. Denk nicht daran, zu verlieren, sagte sich Veray. Du wirst gewinnen. Es gibt keine andere Möglichkeit! Dann schnellten die beiden Dämonen gleichzeitig los.
Der Kampf war von Anfang an brutal und schonungslos. Die Klingen klirrten aufeinander, dass Funken stoben, Veray's verfing sich in den weiten Gewändern des Dunkelschatten und schlitzte das Tuch auf, aber ihm blieb keine Zeit darüber nachzudenken. Die Angriffe kamen so schnell, dass er sie kaum sah, seine Klingen sirrten durch die Luft, erneut stoben die Funken. Der schwere Schnee behinderte seine Beinarbeit, aber er verlangsamte auch seinen Gegner und Veray war klar, dass das ein Vorteil für ihn war. Er liess die Klingen kreisen und niederfahren, spürte, wie sie dem Stahl des Säbels entlangglitten und ihn wieder verliessen, griff die Stange mit einer Hand beinahe am Ende und liess das andere durch die Luft peitschen, aber der Dunkelschatten war bereits zurück gesprungen und tanzte auf die Seite.
Erneut gingen sie aufeinander los. Veray blendete alles aus, ausser dem blitzenden Licht auf dem Metall und dem Sirren der Klingen, das ihm verriet, wo sie waren, den Bewegungen seines Körpers und denen seines Gegners, die er unter dem Tuch jedoch kaum erkennen konnte. Er machte einen Ausfallschritt und schnitt nach einem Bein, aber der Dunkelschatten zog es hoch und seine Klinge frass sich in die Lederumwickelung zwischen Veray's Händen. Erneut schnitt die Klinge durch das Tuch und diesmal klaffte der Schnitt weit auf und gab den Blick auf die leichte Rüstung darunter frei, Veray wich zurück, blockte einen Schlag und zog von unten nach oben, aber der Dunkelschatten war bereits nicht mehr dort, sondern zur Seite gesprungen, streckte sich und schlug nach Veray's Bein. Veray drehte den Speer, aber er war zu langsam. Er spürte, wie die Klinge sich in sein Fleisch frass. Es war ein hässliches Gefühl und im ersten Moment durchzuckte ihn ein scharfer Schmerz. Er schlug die Klinge weg und taumelte rückwärts, mit ausgestrecktem Speer, um den Dunkelschatten auf Abstand zu halten.
Der Herzschlag dröhnte in seinen Ohren. Er schluckte und keuchte. Es tat weh, verdammt weh. Aber schlimmer war die Angst. Davor, was alles durchtrennt war. Dass er das Bein vielleicht verlor. Dass er den Kampf verlor. Dass er starb. Er hatte Angst davor zu sterben. Denn dann würde er Ran nie wieder sehen. Ran. Und Verdash. Nie wieder. Er durfte nicht verlieren! Er durfte keine Angst haben! Er musste kämpfen! Niemand trennte ihn von Ran! Er hörte sich selbst brüllen, als die Wut in ihm hochkochte und er sich auf den Dunkelschatten stürzte. Die Klingen durchschnitten die Luft wie ein silbernes Rad, schlugen den Säbel zur Seite und trieben ihn rückwärts. Die Antwort kam sofort und verfelhte Veray haarscharf. Ich bring dich um, dachte Veray. Ich bring dich um!
Mit einem Schrei sprang er vorwärts und stach. Er realisierte den Säbel im Augenwinkel, duckte sich, aber anstatt den Speer hochzureissen, legte er alle Kraft in den Stich. Die Augen seines Gegners weiteten sich, als er zu spät begriff, dass Veray sich nicht verteidigen würde. Veray stiess vorwärts, spürte den doppelten Widerstand und dann wie er doppelt nachgab, erst die Rüstung seines Gegners, dann seine eigene. Er schrie lautlos auf und stiess weiter, durch den Brustkorb des Dunkelschattens, ganz hindurch, und auf der Rückseite wieder heraus, und gleichzeitig spürte er die Säbelklinge über sein Schlüsselbein schaben, sich durch Knochen und Gewebe fressen.
Einige Augenblicke lang standen sie da und starrten sich gegenseitig an. Der Dunkelschatten hustete, Blut tropfte in den Schnee. Veray zog den Speer zurück. Der Mann hustete noch einmal, während das Blut aus seiner Brust schoss, dann sackte er in die Knie und kippte nach vorne. Als der Säbel aus seiner Schulter glitt, durchschoss ein so scharfer Schmerz Veray, dass er sich ebenfalls auf Knien wiederfand. Er versuchte langsam zu atmen. Steckte ein Ende des Speers in den Boden und taumelte auf die Füsse, auf den Schaft gestützt. Der Schnee war rot von Blut. Er realisierte, dass er am ganzen Leib zitterte. Wie in Trance wandte er sich um und stolperte zurück zu seinem Pferd.
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RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 11.05.2015 04:13von Randreyah •

Elira wartete brav darauf, dass der Sieger verkündet wurde, aber sie war angespannt. Der verdammte Schatten war verletzt. Er hatte zwar gewonnen, aber wie schwer es ihn selber erwischt hatte, konnte sie aus der Distanz nicht sehen. Sie fluchte innerlich und das Pferd spürte ihre Nervosität, tänzelte auf der Stelle und scharrte mit dem Huf. Schnell sah sich die Elfe unter dem Gefolge ihres Takr um, sah niemanden der danach aussah, als würde er sich später um Veray kümmern und fasste sich deshalb ein Herz. Sobald sie konnte würde sie ihn verbinden und das Zeug, dass sie dabei hatte sollte ihn wieder aufpäppeln, aber den nächsten Kampf würde er in dem Zustand sicherlich verlieren. Insofern dieser in näherer Zukunft stattfand.
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