RE: Die Wilden Landen (nördlich des Tsar)
in Dreitan - das Spiel 09.05.2015 03:38von Ro Raven •

Veray schwankte im Sattel so übel, dass Jirakha vorschlug ihn festzubinden, aber er grummelte nur etwas Missmutiges von wegen er lasse sich nicht als Paket verfrachten, so lange er bei Bewusstsein sei, Lesir übersetze und dabei blieb es. Im Laufe des Tages hellten sich sowohl sein vernebelter Kopf als auch seine Laune langsam auf und irgendwann erklärte er auch Lesir, was eigentlich passiert war. Der nahm es ihm ein bisschen Übel, vergass und vergab aber so schnell wie immer.
Als die Sonne sich schon allmählich dem westlichen Horizont zuneigte, schloss er mit seinem Pferd zu Veray auf. "Hey, Bruder!", rief er lachend und sowohl Veray als auch Elira, die sich dem Dartala angeschlossen hatte, um sicher nicht belästigt zu werden, drehten sich zu ihm um, wobei Veray aufblicken musste, denn er ritt - stur wie er war - immer noch das Dämonenpferd. "Willst du wissen, wieso man mich Naurgay nennt?"
Veray hob nur eine Augenbraue. Naurgay - "Windreiter" - war ein Beiname, den Lesir von seiner Severjakza bei den Barbaren her hatte, wieso hatte er Veray allerdings bisher nicht erklärt. "Schiess los."
"Komm mit und sieh zu", grinste Lesir nur und liess sein Pferd in einen Galopp fallen.
Veray folgte ihm und sie preschten an der Karawane des Takr vorbei und weit voran. Der kalte Gegenwind zerrte an Veray's Haaren und er ignorierte den stechenden Schmerz in seinem Kopf, der noch immer nicht ganz nachgelassen hatte, als er Lesir mit einem Grinsen den Kopf zuwandte. "Und jetzt?"
Lesir grinste zurück. Dann liess er die Zügel los, fasste den Sattelknauf und sprang. Für einen Augenblick hielt Veray den Atem an, aber Lesir landete mit beiden Füssen auf dem Sattel. Das Pferd gallopierte unbeeindruckte weiter. Lesir liess den Knauf los und richtete sich auf, ganz langsam, die Arme ausgestreckt.
"Lesir!", rief Veray gegen den Wind an. Vor seinem inneren Auge sah er ihn fallen. Hör auf! Hör auf damit!
Aber Lesir richtete sich weiter auf und streckte die Arme aus. "Whuuuhuuu!", rief er und für einige Augenblicke schien es, als würde er über die Steppe fliegen anstatt zu reiten. Dann rutschte er mit beiden Füssen vom Leder und liess sich zurück in den Sattel fallen.
Veray's Herz schlug weiter. "Du bist verrückt!", brüllte er. "Komplett verrückt!"
Lesir sah ihn nur an und lachte. Das Blitzen in seinen Augen erinnerte Veray an Ro. Und er begriff, was ihm immer fehlen würde.
If you're going through hell, keep going.




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