Er zog seinen Dolch und wollte sich hinüber lehnen, um ihre Fesseln zu durchtrennen, verlor aber das Gleichgewicht und landete auf den Stufen des Podiums. "Dakash", fluchte er undeutlich, wollte sich aufrappeln, sah aber ein, dass es keinen Sinn mehr hatte. "Inme scheiss ier ar as", lallte er, dann kam ihm sowas wie Geistesblitz, bevor sein Kopf dicht machte. "Sagne, du weiss wi mch auf Beine krien nd asse dich losbind. Sollte..."
Der Rest des Satzes wurde zum Genuschel, als er sich dafür verfluchte, einfach irgendein Bier geschnappt zu haben ohne zu wissen, was darin war. Alles drehte sich. Er kicherte.
"Veray? Veray!"
Lesir tauchte über ihm auf und drehte ihn auf den Rücken. Na los, Elfchen, dachte er lachend.

"Was ist überhaupt passiert, verdammt?", fragte Lesir und hielt verwirrt Veray an der Schulter fest, der rücklings auf dem Boden lag und glucksend Tränen lachte. Das war so kein Verhalten von Veray. Das irritierte ihn völlig.
Ein Trüppchen Barbaren scharte sich bereits um sie.

Die Barbaren wirkten bestürzt.
"WAS?!", fragte Lesir.

Die Barbaren zögerten nicht. Einer zog sein Messer und durchschnitt die Fesseln zwischen den Handgelenken der Elfe, die sie ihm auffordernd hinstreckte.
Lesir stand da und verstand die Welt nicht mehr, während Veray sich lachend am Boden wälzte.

Veray sah die Schatten des Feuers über die Decke tanzen und sie erzählten ihm eine Geschichte. Er wusste, dass er die Geschichte kannte, irgendwoher, aber sie war ganz anders. Es ging um Nauma, und den Drachen und ihren Sohn Tasah'nem, wie im Schattentheater von Immen, aber die Leinwand war durchsichtig, und als Veray durch sie hindurch blickte, sah er auf der anderen Seite sich und Ran sitzen und das Schauspiel betrachten, ohne zu begreifen, was wirklich geschah, dass es real war und dass alles aus dem Ruder lief. Er fand sich in einer steinernen, roten Arena wieder, ohne Himmel. Nauma stand da, golden leuchtend und riesen gross, und neben ihr der Drache. Und daneben eine dritte Gestalt...
Er spürte, wie er würgte und ihn jemand zur Seite drehte und krümmte sich zusammen. Ihm tat alles weh und ihm war so schlecht, dass er am liebsten auf der Stelle gestorben wäre. Nach er wusste nicht wie langer Zeit, liess es endlich nach, und er versuchte sich aufzusetzen, auf Lesirs Schulter gestützt.