"Was sind eigentlich deine Aufgaben hier?", fragte sie, um vom Thema abzulenken.

Sie nickte und war sich nicht sicher, ob sie sich Sorgen machen musste oder nicht. Aber sie wusste, dass er sich sorgen machen würde, wenn sie ihm erzählte, dass sie den Falken half, die Kriecher auszurotten. Und sie hatte den Verdacht, dass er ihr dabei helfen wollen würde.
Nicht, dass er keine gute Hilfe wäre, aber sie wollte ihn nicht in Gefahr bringen, sie wollte nicht, dass er sich sorgen machte und sie wollte nicht, dass er ihretwegen eingesperrt unter der Erde darauf wartete, dass sie wieder abreisten.

"Eine Weile", meinte sie kleinlaut und nahm ihre Kleider entgegen. Sie zog sich Hosen und Stiefel an, hob Verdash hoch und nutzte den Schwung, um ihn über ihren Kopf zu heben. "Und hoch fliegt er", meinte sie an ihren Sohn gewandt, nahm ihn in die Arme, wiegte ihn kurz und gab ihm die Brust. Ohne zu murren, nuckelte Verdash brav und schmiegte sich an den warmen Körper seiner Mutter.
"Wir werden uns sicher bald wiedersehen und früh genug zurück nach Drez reisen", sagte sie an Veray gewandt.

"Ein paar Wochen, ein Monat vielleicht", meinte sie zerknirscht und klopfte sacht auf Verdashs Rücken, weil der sich verschluckt hatte.

"Du musst halt noch lernen nur so viel zu trinken, dass du weggetreten bist, ohne am nächsten Tag nen Kater zu haben", meinte Ran zuckersüss und strahlte ihren Schwager an, bevor sie sich wieder Veray zu wandte und seinen Kuss erwiderte.