Er erwartete nicht, allzu grosse Chancen zu haben, immerhin hinkte er und konnte den linken Arm kaum höher heben als die Schulter, aber versuchen konnte man es ja mal. Mit zwei schnellen Schlägen griff er an und liess dann die untere Klinge nach oben kreisen, blockte mitten im Schlag, als sie rückwärts auswich, und stach zu.

Er machte einen Schritt zur Seite und fing den Stock mit dem Stück Holz zwischen seinen Händen ab, stiess es mit einer Kreisbewegung zur Seite und stach aus dem selben Schwung von oben her nach Ran, wobei er den Stock mit der linken Hand loslassen musste. Sie schlug den Stich mit dem hinteren Ende zur Seite, er liess die Stange im Handgelenk drehten und schlug von oben, doch sie parierte erneut, er zog sich einen Schritt zurück und fasste den Schaft wieder mit beiden Händen.

Er merkte, dass sie sich zurückhielt und akzeptierte es. Sie tauschten noch eine Weile Wechsel und Finten aus, bis er schliesslich, als sie stach, anstatt zu parieren unvermittelt ihren Stock packte und sie daran zu sich zog, sie in die Arme schloss und küsste.
Die Barbaren johlten, aber er hörte es nur wie von fern. Sein Herz schlug schnell vom Kampf, und noch schneller von Ran in seinen Armen. Ihre Lippen waren weich und es hätte nicht viel gefehlt und er hätte vergessen wo er stand.

"Danke", flüsterte er. Er wollte sie hochheben, aber seine Schulter schmerzte plötzlich ein gutes Stück mehr als vorher. Verdammt, hoffentlich war nichts wieder aufgegangen. Er liess sich nichts anmerken, das hochheben bleiben, und zog sie mit sich an den Rand des Platzes.

"Geht schon", meinte er und lehnte sich einen Augenblick an die Hauswand. Er zog Ran an seine Brust und strich ihr über den Kopf, während er den Blick über die Szenerie schweifen liess, die feiernden Barbaren, die Leute die lachten, tranken, sich prügelten, sich wieder versöhnten. "Ich liebe dich, Ran", flüsterte er. "Du hast mir ein Leben gegeben."