Lesir verdrehte die Augen. "Weiss ich doch nicht."

"Nein hat er nicht", antwortete Lesir.
Veray trat wortlos an ihnen vorüber und schnappte sich einen Krug mit irgendetwas alkoholischem.

Lesir wusste nicht ob sie jetzt ihn oder Veray meinte und gab einfach mal verwirrt keine Antwort, aber es erübrigte sich ohnehin, denn eine halbe Stunde später rief Trigar zum Aufbruch.
Sie ritten nach Osten und nach drei Tagen erreichten sie erneut den Übergang bei Fort Amcher. Veray sah die Tochter des Schamanen schon von weitem. Mit einem Fell um die Schultern und dem Stab in der Hand stand sie barfuss auf den schneebedeckten Felsen neben dem Ende der Hängebrücke. Als sie die Schlucht überquert hatten, war sie jedoch verschwunden.
Man hiess sie willkommen, versorgte ihre Pferde und gab ihnen Plätze in der Halle des Gchemr, mit Brot, Fleisch und gutem Bier. Die Stimmung war gut, nur Veray war genauso schweigsam wie an den letzten Tagen und starrte in seinen Humpen, während Dreqi und Elira auf Orwl aufpassten und Lesir und Jirakha einander zuprosteten und über irgendeinen Witz kicherten. Plötzlich hob er den Kopf und sah Elira an. "Ist heute der erste? Februar mein ich."

Ohne etwas darauf zu erwidern streckte Veray seinen Arm aus, packte Lesir hinten am Kragen und riss ihn zu sich. "Wieso sagst du mir nichts, du Sack?!", brüllte er ihn an.
Lesir legte den Kopf in den Nacken um ihn mit grossen Augen anzusehen. "Was hab ich angestellt?"
"Alt wirst du!", erwiderte Veray mit wütendem Gesicht. "Das geht gar nicht! Versuchst du mich etwa einzuholen?"
Lesir sah ihn einige Augenblicke lang verständnislos an, dann begann er zu kichern, als er kapierte. "Klar doch. Kann doch nicht sein, dass du mir was voraushast!"
Veray verpasste ihm einen Schlag in den Rücken, der ihn wieder gerade hinsitzen liess und fing erst an zu grinsen, dann zu lachen, als er die böse Miene fallen liess. "Na dann streng dich mal schön weiter an", meinte er und trank einen Schluck von seinem Bier. "Alles gute übrigens."

Jirakha stupste Lesir an und fragte genervt was los ist und wieso man nicht normal reden könne. Veray erklärte es.
Jirakha musterte Lesir. "Wie alt wirst du? Neunzehn?"
"Neunundzwanzig", meinte Lesir etwas eingeschnappt.
Jirakha musterte ihn erneut von Kopf bis Fuss. "Ja klar."
Veray rieb sich über die Stirn und fragte sich grinsend was ihre Antwort gewesen wäre, hätte er gesagt wie alt er war.