"Alless klaa, aber ich fall nijngs hin weil ich mich noch voll unner Konnrolle hab", lallte er munter zurück und ging zur Tür.
Er krachte gegen sie, bevor er sie öffnen konnte, dann wankte er raus.
Dort stand Elira, an die Wand gelehnt. "Ah, hier bissu", sagte er. "Wie gehs jess eigentlich weiter? Reisen wir morgen ab oder bleiben wir noch?"

"Sobald Egraz sich wieder bewegen kann und nicht mehr grinsen muss, du nüchtern bist und ich auch, reisen wir weiter", meinte sie und fröstelte. "Es ist kalt, wir sollten besser wieder rein", meinte sie und ging zu den beiden Egraz zurück.
"Wo übernachten hier die Gäste eigentlich?", fragte sie die beiden Kapuziner.

"Gut", meinte sie und setzte sich neben ihn, da sie nicht zwischen den beiden Egraz sitzen wollte. Ihr war klar, dass sie sie nicht angreifen oder ihr sonst irgendwie schaden würden. Das war nicht ihr Stil, dessen war sie sich sicher, aber dennoch fühlte sie sich zwischen ihnen unwohl.
Müde lehnte sie den Kopf gegen die Wand.

Kraigor dachte nach. Eigentlich gefiel es ihm hier recht gut. Er würde gerne noch ein paar Tage bleiben, obwohl er kurz zuvor noch abhauen wollte. Vielleicht war es der Alkohol, vielleicht brauchte er einfach eine bleibende Heimat vorübergehend. Egal. Er wurde langsam müde, wie sie da im Warmen saßen und auch von den Barbaren hingen schon einige auf dem Tisch oder lagen am Boden. Der Alkohol forderte seinen Tribut.

Elira wartete kurz bevor sie sich ebenfalls hinlegte. Es hatte nicht lange gedauert, bis sie auch Kraigor schnarchen hörte. Sie wunderte sich nicht, immerhin hatte er sich volllaufen lassen wie ein bodenloses Fass.
Als der nächste Morgen anbrach wachte sie vor Morgengrauen auf und konnte nicht mehr einschlafen, also ging sie hinaus und kletterte aufs Dach, wo sie sich auf den Rücken legte und den morgendlichen Himmel betrachtete. Sie lag nicht auf dem Dach, weil es ihr dort gefiel, sondern weil sie schlicht nicht ein zweites Mal eine unsanfte Bekanntschaft mit den Barbaren machen wollte.

Sie setzte sich auf und sah ihn an. "Ein wenig. Ja. Aber vor allem die Ruhe und den Frieden", meinte sie mit einem schiefen Grinsen. Sie sagte nichts zur letzten Nacht, bewunderte aber, wie flink er war. Sie merkte nie seine Anwesenheit. Wenn er auftauchte, war es fast so, als wäre er ein schwacher Windhauch oder der Schatten einer vorbeiziehenden Wolke, aber kein lebendiges Wesen.