Elira eilte zu einem Platz auf dem sich eine Gruppe Leute versammelt hatte. Sie standen im Kreis und schrien durcheinander. Sie tänzelte hinein, zwischen den Menschen hindurch und stolperte beinahe in den Kreis hinein, zwei Boxer lieferten sich einen blutigen Kampf. Gebannt schaute sie kurz zu, fühlte aber den Verfolger in der Nähe und eilte davon, sie ging immer wieder durch die Menge hindurch, doch konnte den Verfolger nicht loswerden...

Elira hastete weiter, sie war sich sicher, ein Mann, nicht viel grösser als sie, schlank und mit schwarzem Mantel gekleidet, die Kapuze weit ins Gesicht gezogen, folgte ihr, mehr oder weniger auffällig. Sie wollte sich gerade umdrehen und den Verfolger zur Rede stellen, die Nadeln ziehen, als sie plötzlich in jemanden hineinstolperte, der einen Schritt nach hinten machte. Sie erschreckte sich und fiel um, wobei sie sich umdrehte. Egraz!
In dem Moment wurde sie von hinten an den Armen gepackt und spürte, wie ihr etwas in den Nacken stach, dann wurde ihr schwarz vor Augen. Das letzte was sie tat war ihre Fahrlässigkeit und Rauschmittel aller Art zu verfluchen.

Der Mann lachte nur und hob die behandschuhten Hände. "Ein Schuss und die Elfe ist tot. Armes Mädchen. Du bringst ihr Unglück, Egraz. Wärst du nicht gewesen, wäre sie jetzt nicht vergiftet..."

"Immer langsam", lachte er. "Mein Leben ist mir viel wert, aber meinen Auftraggebern nicht." Er holte aus dem Ärmel eine Ampulle heraus und schüttelte sie leicht. Eine klare, dicke Flüssigkeit war darin. "Das Gegengift", sagte er. "Fang!" Der Kapuzenmann warf Egraz die Ampulle zu, welcher automatisch nach ihr griff, in dem Moment rannte er weg und verschwand in der Menge.
Elira lag schwer atmend am Boden. Sie keuchte, griff an ihren Hals und erstarrte. "Die Splitter!", hustete sie.

Der Mann drehte sich um hob die Hände und rief "Ich ergebe mich! Ich ergebe mich ja!" lachend. Dann wartete er auf Egraz' Reaktion. Er hoffte schwach, dass der Egraz den Pfeil nicht abschiessen würde, sonst hätte er ein klitzekleines Problem.

Elira öffnete mit zittrigen Fingern die Ampulle und schnupperte an ihr, nahm eine ihrer leeren Nadeln, tränkte sie mit dem Gegengift und stach sich zwei Fingerbreit unter dem ersten Stich in den Nacken. Dann liess sie sich auf den Boden sinken und schloss die Augen. Sie verfluchte sich abermals. Immer wieder wurde ihr schwarz vor Augen, doch sie lebte. Ihr Herz pochte schwer und hart und ihre Adern brannten, als das Gift und Gegengift sich mischten. Ihr wurde Schwarzbohnengift* verabreicht. Sie war froh, dass es zum Erstickungstod führte und nicht zur Blutgerinnung...

*erfundenes Gift